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Export-Einbruch in Japan

18. August 2016

Japan hat immer größere Probleme mit seiner starken Landeswährung, dem Yen: Im Juli gingen die Exporte japanischer Waren um 14 Prozent zurück.

Japan Aktienindex Sturz
Bild: Reuters/T. Hanai

Es ist der zehnte Rückgang in Folge, aber mit 14 Prozent auf Jahresfrist ist es der stärkste Einbruch der japanischen Ausfuhren seit Oktober 2009. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt exportierte im Juli noch Waren im Wert von 50 Milliarden Euro.

Der Exportrückgang betrifft alle großen Märkte für die japanische Wirtschaft. Nach China, dem wichtigsten Handelspartner des Landes, exportierte Japan 12,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. In die USA gingen 11, 8 Prozent weniger Waren aus Japan, so das Finanzministerium in Tokio.

Rückschlag für Abe

Die Zahlen sind auch ein Rückschlag für die Wirtschaftspolitik der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe. Mit einem riesigen Konjunkturpaket will sie die Wirtschaft wieder in Schwung bringen. Dazu gehört auch die lockere Geldpolitik der Notenbank. Seit vielen Jahren wächst Japan kaum, so zuletzt auch im zweiten Quartal dieses Jahres. Das Bruttoinlandsprodukt zog von April bis Juni auf das Jahr hochgerechnet nur um 0,2 Prozent an.

Eines der Hauptprobleme für die japanische Exportwirtschaft ist und bleibt der starke Yen. Er gilt als sichere Währung in turbulenten Zeiten für die Weltwirtschaft. Der Yen zog etwa seit den Tagen um die Brexit-Entscheidung der Briten Ende Juni um rund zehn Prozent an.

Starker Yen: Problem auch für ToyotaBild: picture-alliance/AP Photo/D. Zalubowski

Anhaltender Trend

Bei größeren exportorientierten japanischen Firmen wie dem Autobauer Toyota, so eine Schätzung, kann ein Anstieg des Yen zum Dollar je Yen Löcher von umgerechnet 400 Millionen Dollar in die Bilanz reißen. In der letzten Zeit aber stieg der Yen im Wert im Vergleich zum Dollar um zehn Yen.

Seit Beginn des Jahres hat er insgesamt um 20 Prozent zum Dollar aufgewertet. Zur Zeit wird die Landeswährung mit rund 100 Yen pro Dollar gehandelt. Ökonomen zufolge ist es gut möglich, dass deshalb der schwache Trend bei den Exporten anhält, auch weil es der Weltwirtschaft insgesamt an Dynamik fehlt. Der Nikkei-Index für die Börse in Tokio verlor am Donnerstag 1,5 Prozent.

ar/wen (dpa, rtr)

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