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Politik

NSA: Festnahme nach Datendiebstahl

5. Oktober 2016

In den USA ist ein früherer externer Mitarbeiter des Geheimdienstes NSA wegen mutmaßlichen Diebstahls von Staatsgeheimnissen verhaftet worden. Der 51-Jährige soll streng geheime Verschlüsselungscodes entwendet haben.

NSA Symbolbild
Bild: picture-alliance/dpa

Der Tatverdächtige wurde bei Ermittlungen zur Enthüllung geheimer Hacker-Software des US-Geheimdienstes enttarnt. Wie das Justizministerium in Washington mitteilte, reichte es Klage gegen den Mann aus dem Bundesstaat Maryland ein. Festgenommen worden sei er bereits Ende August, nachdem er eingestanden habe, Geheimdokumente von seinem Arbeitsplatz nach Hause mitgenommen zu haben.

Laut einem Bericht der "New York Times" und des "Wall Street Journal" erfolgte die Festnahme im Zuge von Ermittlungen zum Diebstahl von sogenannten Quellcodes, die der US-Geheimdienst NSA für das Eindringen in feindliche Computersysteme benutzt habe - etwa in Russland, China, Nordkorea und im Iran. Solche Hacker-Angriffe ermöglichen es der NSA, fremde Computersysteme zu überwachen oder aktiv anzugreifen.

Zweiter Snowden oder kleiner Fisch?

Dem Bericht der New York Times zufolge war der Beschuldigte - ebenso wie der inzwischen weltbekannte NSA-Enthüller Edward Snowden - bei dem Beratungsunternehmen Booz Allen Hamilton angestellt. Booz Allen Hamilton hilft der NSA laut "New York Times" als privater Dienstleister bei vielen ihrer sensibelsten Cyber-Operationen.

Booz Allen Hamilton erklärte, den US-Behörden sei in der Angelegenheit eine "vollständige Zusammenarbeit" zugesichert worden. "Und wir haben den Mitarbeiter gefeuert", hieß es weiter.

Die "New York Times" berichtete, die Ermittler seien noch dabei, das Motiv des jetzt Festgenommenen zu prüfen. Es sehe aber nicht nach einem Spionagefall aus, hieß es in dem Bericht. Die Anwälte erklärten, ihr Mandant habe nie vorgehabt, sein Land zu verraten.

Laut Klage des Justizministeriums waren im Haus und im Auto des früheren externen NSA-Mitarbeiters Kopien und Dateien strenggeheimer Dokumente auf verschiedenen Speichermedien gefunden worden. Ihm drohen laut Justizministerium zwischen einem und zehn Jahren Gefängnis.

Snowden, der mittlerweile in Russland im Exil lebt, hatte große Mengen geheimer Unterlagen kopiert und sie 2013 an Journalisten übergeben, um auf eine ausufernde Überwachung durch die amerikanischen Geheimdienste aufmerksam zu machen. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Hinweise auf einen "zweiten Snowden" gegeben, der Medien mit weiteren internen Informationen beliefere.

qu/fab (afp, dpa, rtre)

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