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GesellschaftJapan

Extremer Bevölkerungsrückgang in Japan

26. Juli 2023

Im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Japaner so stark geschrumpft wie seit Beginn der Aufzeichnungen nicht. Das Land hat nach Monaco die zweitälteste Bevölkerung der Welt.

Senioren in Japan
Seit nunmehr 14 Jahren geht Japans Bevölkerungzahl immer weiter zurückBild: Morio Taga/Jiji Press/dpa/picture alliance

Japans Bevölkerung schrumpft weiter im Rekordtempo. 2022 ging die Anzahl der Japaner um 801.000 auf 122,4 Millionen zurück, wie eine Untersuchung des Innenministeriums zeigt. Das bedeutete einen Rückgang um 0,65 Prozent. Der Rückgang war der größte seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1968.

Erstmals verzeichneten dabei alle 47 Präfekturen des Landes einen Rückgang bei der Zahl der Staatsangehörigen. Unter Einbeziehung ausländischer Einwohner kam das ostasiatische Land auf eine Einwohnerzahl von 125,4 Millionen Menschen. Das sind rund 511.000 weniger als ein Jahr zuvor.

Damit schrumpft die Bevölkerung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt seit nunmehr 14 Jahren. Während viele Industrieländer geringe Geburtenraten verzeichnen, ist das Problem in Japan besonders akut. Im vergangenen Jahr wurden weniger als 800.000 Geburten registriert.

Jogei gehörte einst zu den wohlhabendsten Städten Japans: Fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen lassen die Einwohnerzahl schrumpfenBild: Everett Kennedy/EPA/picture alliance / dpa

Angesichts niedriger Geburtenraten und kaum vorhandener Immigration altert Nippon so schnell wie keine andere Industrienation. Nach Monaco hat Japan die zweitälteste Bevölkerung weltweit. Ganze Landstriche sterben aus, Millionen von Häusern stehen leer und verfallen, Schulen werden geschlossen.

Im Januar warnte Regierungschef Fumio Kishida, sein Land stehe kurz vor der Frage, "ob wir als Gesellschaft weiter funktionieren können". Das Land hat vergleichsweise strenge Einwanderungsregeln, aber die Regierung lockert sie nach und nach, um den Mangel an Arbeitskräften auszugleichen.

Im vergangenen Monat stellte Kishida zudem einen 25-Milliarden-Dollar-Plan vor für Kinderbetreuung und andere Maßnahmen zur Unterstützung von Eltern, um die stark gesunkene Geburtenrate des Landes zu erhöhen.

uh/sti (dpa, afp)

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