Terror trifft wieder Schiiten im Irak
8. Mai 2015Bei einem Bombenanschlag auf eine schiitische Moschee im Osten des Iraks sind mindestens zehn Menschen getötet worden. Unter den Toten war auch ein ranghoher Polizeibeamter.
Ein Vertreter des Innenministeriums sagte, der Terrorakt habe sich in der Region von Balad Rus in der Provinz Dijala etwa 75 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bagdad ereignet. Es habe sich um ein Selbstmordattentat gehandelt.
IS-Dschihadisten bekennen sich zur Tat
Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich auf mehreren Websites zu der Tat. Bei dem Anschlag wurden 15 weitere Menschen verletzt. Laut Innenministerium wurde zunächst eine Autobombe gezündet. Ein Polizist sagte, anschließend habe sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
Die Provinz Dijala, in der der Anschlag verübt wurde, liegt nördlich von Bagdad. Die Provinz hat eine ethnisch und konfessionell gemischte Bevölkerung. Dort leben sunnitische und schiitische Araber und Kurden.
Der IS und andere sunnitische Extremistengruppen verüben regelmäßig Anschläge auf schiitische Kultstätten, Pilgergruppen und Wohnviertel im Irak. Insbesondere die IS-Miliz betrachtet die Schiiten als Ungläubige und verfolgt die Angehörigen der Konfession ebenso wie die religiösen Minderheiten der Jesiden und der Christen mit großer Härte.
Sind die Förderanlagen in Baidschi vor dem IS sicher?
In den vergangenen Tagen hatte die Dschihadistenmiliz sich Kämpfe mit irakischen Sicherheitskräften um die größte Ölraffinerie des Landes geliefert. Im Morgengrauen habe es einen "heftigen Angriff" auf die Ölanlagen bei der Stadt Baidschi gegeben, erklärten Vertreter der irakischen Armee am Donnerstag. Ein Offizier sprach von einem "echten Test" für die irakischen Truppen, es sei eine der "kompliziertesten Schlachten, die wir führen".
haz/ ml (afp, dpa)