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Extremistische "Hisb-ut-Tahrir" in Kasachstan wieder aktiv

5. Juni 2003

Köln, 5.6.2003, DW-radio / Russisch

Die Partei "Hisb-ut-Tahrir" ist in Kasachstan wieder aktiv geworden. Auf dem Altyn Orda-Markt des Dorfes Kamenka, im Bezirk Karasaj im Gebiet Almaty, nahmen Mitarbeiter der Polizei eine Person fest, die Flugblätter der Organisation "Hisb-ut-Tahrir" verbreitete. Bei dem Festgenommenen wurden 250 Flugblätter sichergestellt. Sie enthielten Aufrufe dieser Terror-Organisation in kasachischer Sprache. Ein Flugblatt war in russischer Sprache gehalten. Derzeit befindet sich der Festgenommene in Untersuchungshaft. Es wird noch geprüft, ob gegen ihn ein Strafverfahren wegen der Verbreitung von Material, in dem zu religiösem Streit aufgerufen wird, eingeleitet wird.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Kazakhstan today" haben Anhänger der "Hisb-ut-Tahrir" im Gebiet Süd-Kasachstan ihre Tätigkeit verstärkt. Am 2. Juni wurden dort 300 Flugblätter dieser Organisation entdeckt. In den Flugblättern wurde dazu aufgerufen, alle muslimischen Länder in einem Kalifat zu vereinigen. Die Flugblätter wurden an Wohnungstüren angebracht oder in Geschäften ausgelegt.

Der Leiter der Abteilung des Komitees für nationale Sicherheit im Süden Kasachstans, Kadr Bisembajew, sagte, erstmals seien Flugblätter der Organisation "Hisb-ut-Tahrir" in den Städten Turkestan und Schetysaj aufgetaucht. Im April dieses Jahres wurden dort 58 Flugblätter sichergestellt. Danach tauchten wiederholt Flugblätter auf, immer zwischen 200 bis 300 Stück gleichzeitig. Nach Angaben des kasachischen Innenministeriums halten sich die Aktivisten jener extremistischen Organisation meist in den südlichen Regionen des Landes auf, aber auch in den kasachischen Gebieten Atyrau und Mangistau.

Nach Ansicht der offiziellen muslimischen Geistlichen ist der Islam für die "Hisb-ut-Tahrir" lediglich ein Deckmantel. Die Organisation verfolge eigennützige und verwerfliche Ziele und sei bestrebt, die verwundbarsten Gesellschaftsschichten – Frauen und Jugendliche - für sich zu gewinnen. Dabei nutze sie die religiöse Unkenntnis jener Menschen aus. (MO)