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EZB-Leitzins bleibt unverändert

21. April 2016

Die Europäische Zentralbank teilte am Mittag mit, der EZB-Rat habe den Schlüsselzins zur Geld-Versorgung der Banken nicht verändert. Zur Stunde erläutert EZB-Chef Draghi den Beschluss.

EZB-Präsident Mario Draghi
Bild: Reuters/R. Orlowski

Die EZB hatte den Leitzins erst im März auf 0,0 Prozent gesenkt - den bisher tiefsten Stand seit Bestehen der Währungsunion. Die EZB entscheidet in Währungsfragen für die 19 Mitglieder der Euro-Zone.

Im weiteren Verlauf des Tages wird sich Notenbank-Präsident Mario Draghi vor der Presse äußern. Finanzmarktakteure dürften von Draghi vor allem wissen wollen, wie die Euro-Wächter die Aufnahme von Firmenbonds in ihr mittlerweile auf 1,74 Billionen Euro aufgestocktes Anleihen-Kaufprogramm gestalten wollen. Unklar ist etwa, welche Unternehmensanleihen die EZB erwerben will. Eine Grundsatzentscheidung dazu hatte die EZB ebenfalls im März getroffen.

Börsianer rechnen nicht damit, dass EZB-Chef Draghi am Nachmittag weitere Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik verkünden wird.

Lange Phase von Nullzinsen

In Deutschland ist sind die Anleihe-Käufe der EZB heftig umstritten. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte noch am Mittwoch vor den Folgen dauerhaft niedriger Leitzinsen gewarnt. "Eine lange Phase mit Null- und Negativzinsen ist keine vernünftige Situation", sagte Schäuble in Berlin. Zugleich mahnte er, mehr Wachstum durch Reformen würde die Europäische Zentralbank aus einer "Überforderung" durch eine unvollkommene Währungsunion befreien.

Seit März 2015 pumpen die EZB und die Zentralbanken der Euro-Länder Woche für Woche über den Kauf von Staatsanleihen Milliarden in das Finanzsystem. Sie wollen damit Banken dazu bewegen, weniger in Anleihen zu investieren und stattdessen mehr Kredite an die Wirtschaft zu vergeben. Konjunktur und Inflation sollen so angeheizt werden. Doch im März stagnierten die Preise im Euro-Raum, nachdem sie im Februar sogar um 0,2 Prozent gesunken waren. Die EZB strebt eigentlich knapp zwei Prozent Inflation an.

ar/wen (rtr, dpa)

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