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Fährverbindung zwischen Helsinki und Sankt Petersburg ausgesetzt

2. September 2002

- Der Grund: Moskau fordert auch für Tagestouristen ein Visum

Moskau, 31.8.2002, 0930 GMT, REN TV, russ.

Die Administration von Sankt Petersburg hat sich an das russische Außenministerium und an den Präsidenten (Wladimir Putin) schriftlich mit der Bitte gewandt, die Aufhebung der Fährverbindungen zwischen Sankt Petersburg und Helsinki zu prüfen.

Finnische Reedereien haben die Ausflüge in unser Land gestoppt, nachdem Russland für Passagiere auf finnischen Schiffen die Visumpflicht eingeführt hat. Das Ausbleiben regulärer Fährverbindungen nach Finnland und zurück könnte Russland einen Verlust von 40 Millionen Dollar bringen.

(Korrespondentenbericht von Anna Nelson) Bisher wurde von Passagieren auf finnischen Fähren, die nur für 24 Stunden nach Russland kommen, kein Visum verlangt. Nun aber beschlossen die finnischen Reedereien auf Grund der Änderung die Streichung der Touren von Helsinki nach Sankt Petersburg. Die größte Ostsee-Reederei Silja Line hat die Touren nach Russland ebenfalls gestrichen. Sie könnte wöchentlich bis zu 5000 Touristen nach Sankt Petersburg bringen. Der Grund - die Finnen werden keine Zeit verschwenden, um lediglich für ein Wochenende an der Newa ein Visum zu bekommen.

(Sergej Kukajew, Vertreter von Silja Line, Chef des Unternehmens Gertravel) Ein Visum kostet etwa 25 Euro. Da für die billigste Fährverbindung etwa 90 Euro zu zahlen sind, können wir sagen, dass der Preis um 25 Prozent steigt.

(Korrespondentin) Nach Meinung von Beobachtern sind hier beide Seiten die Verlierer. Die finnischen Reedereien verlieren nur die Tour, während Russland die Hafen- und die Lotsengebühren sowie die Gebühren der Tourismusunternehmen verliert.

(Wladimir Malik, Generalmanager der Gesellschaft Morskoj Woksal) Unsere Gesellschaft hat an einer Reise nicht viel verdient, etwa 2000 Dollar. Innerhalb einer Woche waren es etwa 5000 Dollar. Auf dieses Geld muss also unser recht kleines Unternehmen in einer Woche verzichten.

(Korrespondentin) Bei ihren Tagesbesuchen in Sankt Petersburg ließ ein einziger finnischer Tourist in den Museen und Geschäften der Stadt etwa 200 Dollar. Die Stadtadministration hat bereits die Verluste überschlagen, die sich jährlich auf bis zu 40 Millionen Dollar belaufen könnten.

Die Finnen beschwerten sich darüber, dass das russische Außenministerium diese Entscheidung getroffen habe, nachdem Schiffstickets bereits verkauft worden seien.

Das Ministerium erklärte, es sei übertrieben, dass die Entscheidung so unerwartet gekommen sei, und Finnland wisse dies.

Während beide Seiten diplomatische Noten austauschen, haben sich finnische Fähren auf den Weg nach Riga statt nach Russland begeben. (TS)

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