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Führung Südossetiens protestiert gegen georgische "Anti-Drogen-Operation" in der selbst ernannten Republik

12. Dezember 2003

Zchinwali, 11.12.2003, INTERFAX-AWN

INTERFAX-AWN, russ., 11.12.2003

Die Führung der nicht anerkannten Republik Südossetien protestiert gegen die Durchführung einer Anti-Drogen-Sonderoperation auf dem Gebiet der Republik durch georgische Sondereinsatztruppen. "Die georgische Seite hat die Machtorgane Südossetiens über dieses Vorhaben nicht informiert, obwohl sie darüber unbedingt hätten informiert werden müssen", erklärte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates von Südossetien Dschemal Karkusow am Donnerstag (11.12.) gegenüber "Interfax-AWN".

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde in die georgisch-ossetische Konfliktzone (in der Siedlung Megwrikisi, unweit von Zchinwali) eine Einheit der Sondertruppen verlegt, um eine Operation gegen den Drogenhandel durchzuführen. Der Befehlshaber der Friedenstruppen in der Konfliktzone, Generalmajor Swjatoslaw Nabsdorow, sagte gegenüber "Interfax-AWN", die Operation sei mit dem Kommando der Friedenstruppen abgesprochen worden. "Die Führung Südossetiens wird demnächst beim offiziellen Tbilissi Protest dagegen anmelden, dass die Machtstrukturen Georgiens die Operation auf dem Gebiet der Republik mit Südossetien nicht abgesprochen hätten", sagte D. Karkusow. (TS)

INTERFAX-AWN, russ., 11.12.2003

Die Anti-Drogen-Operation, die georgische Sondertruppen in Südossetien durchgeführt haben, ist beendet. Die georgischen Einheiten sind aus der georgisch-ossetischen Konfliktzone abgezogen. "Die georgische Seite hat die Machtorgane Südossetiens bereits darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Operation der Sondertruppen des georgischen Ministeriums für Nationale Verteidigung zur Bekämpfung des Drogenhandels in Südossetien beendet ist und die Einheiten die Konfliktzone verlassen haben", sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates der nicht anerkannten Republik Südossetien, Dschemal Karkusow, am Donnerstag der Nachrichtenagentur "Interfax-AWN". (...) Diese Sonderoperation ist nach Worten D. Karkusows mit den Machtorganen nicht abgestimmt worden, was "zu begründetem Protest" geführt habe.

Der Präsident dieser nicht anerkannten Republik, Eduard Kokojty, erklärte, "Berichte über irgendwelche Vorkommnisse an der Grenze zu Georgien entsprechen nicht der Wahrheit". In einem Interview für "Interfax" sagte Kokojty: "Die Lage in Südossetien ist voll unter Kontrolle der Machtorgane der Republik. Die Lage ist ruhig." Er äußerte die Vermutung, dass "trotz des Machtwechsels in Georgien die neue Führung ebenfalls versuchen wird, die Frage Südossetien und Abchasien mit Gewalt zu lösen". "Darauf deuten sowohl Äußerungen sowie eine Reihe von Handlungen der neuen georgischen Führung hin", erklärte er. (...)

D. Karkusow sagte der Nachrichtenagentur "Interfax-AWN", nach seinen Informationen sei der Bevollmächtigte des georgischen Präsidenten in Südossetien, Irakli Okruaschwili, Initiator der Operation gewesen. Ein Vertreter des georgischen Ministeriums für Staatssicherheit hat bestätigt, dass am Donnerstag in Südossetien eine Anti-Schmuggel-Operation durchgeführt worden sei. "Am 11. Dezember haben Mitarbeiter des Ressorts Bekämpfung von Wirtschaftsverbrechen beim Ministerium für Staatssicherheit Georgiens und Mitglieder der Sondereinheiten eine Anti-Schmuggel-Operation durchgeführt", sagte in einer Live-Sendung von "Echo Moskwy" der Leiter des Pressediensts des Ministeriums für Staatssicherheit Nikolaj Laliaschwili. Im Rahmen dieser Operation seinen "mehrere Lastwagen mit geschmuggeltem Weizen" beschlagnahmt worden.

Die Meldungen über die Verlegung von Sondereinheiten des Ministeriums für Staatssicherheit in die georgisch-südossetische Konfliktzone wies er zurück und erklärte, man "übertreibe". Die Operation habe nicht in der Konfliktzone stattgefunden. "Wir haben solche Operationen auch schon vorher durchgeführt, um den Schmuggel mit Brennstoff zu beenden", erklärte N. Laliaschwili. (TS)