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Politik

Facebook löscht "Querdenker"-Konten

16. September 2021

Der US-Internetriese hat es sich zum Ziel gesetzt, "schädliche" Netzwerke von seinen Plattformen zu entfernen. Nun stufte Facebook etliche Accounts der in Corona-Zeiten aufgekommenen "Querdenken"-Bewegung so ein.

Demonstration Querdenken Berlin 01.08. 2021
Statement bei einer "Querdenken"-Demonstration in Berlin (Archiv)Bild: Eventpress Hoensch/picture alliance

Facebook hat nach eigenen Angaben fast 150 Konten und Gruppen auf seinen Internet-Plattformen gelöscht, die der amerikanische Konzern der umstrittenen "Querdenken"-Bewegung zuordnet. Es sei weltweit die erste gezielte Aktion, die sich gegen eine Gruppierung richte, die eine "koordinierte Schädigung der Gesellschaft" hervorrufe, teilte Facebook-Sicherheitsmanager Nathaniel Gleicher mit.

Betroffen sind "Querdenker" auf Facebook selbst und auf Instagram. Nicht betroffen ist der Chatdienst WhatsApp, der ebenfalls zum Facebook-Konzern gehört.

Nathaniel Gleicher: "Querdenken"-Inhalte bergen nach seiner Ansicht ein Gewalt-PotenzialBild: Carolyn Kaster/AP/picture alliance

Gleicher warf den "Querdenkern" vor, wiederholt gegen die Gemeinschaftsstandards von Facebook verstoßen haben. "Hierzu zählen die Veröffentlichung von gesundheitsbezogenen Falschinformationen, Hassrede und Anstiftung zur Gewalt", erläuterte der Manager. Man habe zudem eine Liste von "Querdenker"-Webseiten identifiziert, die auf Facebook nicht länger verlinkt werden könnten.

"Corona-Diktatur"

Bei den beanstandeten Inhalten ging es laut Facebook "in erster Linie darum, die Verschwörungstheorie der "Corona-Diktatur" zu verbreiten". In der Regel sei Gewalt als probates Mittel dargestellt worden, um die Maßnahmen der Regierung zur Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte im Namen der Pandemie zu kippen.

Michael Ballweg: Facebook entfernte auch Konten des Frontmanns der BewegungBild: Sascha Walther/EIBNER/picture alliance

Michael Ballweg, der Gründer der "Querdenken"-Bewegung, kündigte an, gegen die Löschung rechtlich vorzugehen. Insbesondere die Facebook-Seite von "Querdenken 711" mit mehr als 30.000 Abonnenten habe nur Inhalte zu den Themen Grundrechte und Meinungsfreiheit zum Thema gehabt. Man habe sich bereits in den vergangenen Monaten mehrfach gegen ungerechtfertigte Löschungen rechtlich zur Wehr setzen können, sagte Ballweg.

wa/cw (dpa, rtr, afp)

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