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Politik

Facebook verstärkt Faktenchecks

18. März 2019

Viele glauben, Fake News auf Facebook hätten die US-Wahl 2016 zugunsten von Donald Trump entschieden. Vor der Ende Mai anstehenden Europawahl will das soziale Netzwerk nun den Kampf gegen Falschmeldungen intensivieren.

Symbolbild Facebook Faktencheck
Bild: picture-alliance/empics/D. Lipinski

Mit einem neuen virtuellen Lagezentrum, in dem Facebook-Mitarbeiter verschiedener Standorte zusammengeschaltet werden, will das weltgrößte Online-Netzwerk die Ausbreitung von Falschnachrichten eindämmen. Dabei sollen unter anderen Datenwissenschaftler, Softwareentwickler und Politikexperten rund um die Uhr kooperieren. Das kündigte in Berlin die zuständige Facebook-Managerin Tessa Lyons mit Blick auf die bevorstehende Wahl zum Europa-Parlament an.

Als seinen zweiten unabhängigen Faktencheck-Partner in Deutschland nach dem Recherchezentrum "Correctiv" stellte Facebook die Deutsche Presse-Agentur (dpa) vor. Man arbeite auf diese Weise bereits weltweit mit 43 Organisationen zusammen, sagte Lyons. Nach ihren Angaben soll das neue Lagezentrum auch mit Behörden wie zum Beispiel dem Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kommunizieren. Eines der Ziele sei, Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Künftig im Auftrag von Facebook auf der Suche nach Falschmeldungen: die Deutsche Presse-AgenturBild: picture-alliance/W. Steinberg

FB setzt auch auf KI 

Die neue Struktur werde auch nach der Europawahl intakt bleiben, betonte Lyons. Sie solle bei Schüben gefälschter Nachrichten nach einzelnen Ereignissen greifen. Die Zahl der Facebook-Mitarbeiter, die insgesamt in dem Bereich arbeiten, soll laut Lyons noch in diesem Jahr von 20.000 auf 30.000 steigen. Zudem setzt der kalifornische Internetriese auf Software auf Basis künstlicher Intelligenz (KI), die verdächtige Accounts und Beiträge erkennen soll.

Vor allem nach dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 war Facebook vorgeworfen worden, zu wenig gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten und gegen von Russland aus geführte Propaganda-Kampagnen unternommen zu haben. Im Jahr darauf hatte das Online-Netzwerk - vor der Präsidentenwahl in Frankreich und der Bundestagswahl in Deutschland - bereits zehntausende verdächtige Accounts gelöscht.

wa/haz (dpa, rtr)

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