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Fahnder sichern vier Milliarden Euro

21. August 2012

Mehr als 40.000 Strafverfahren wurden 2010 und 2011 gegen mutmaßliche Steuerhinterzieher eingeleitet. Strengere Prüfungen lohnen sich für den Staat.

Dienstmarke eines Steuerfahnders (Foto: picture-alliance/dpa)
Dienstmarke eines SteuerfahndersBild: picture-alliance/dpa

Steuerfahnder der Länder haben dem Fiskus in den vergangenen beiden Jahren zusätzliche Einnahmen von fast vier Milliarden Euro gesichert. Nach dem neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums summierten sich diese Steuermehreinnahmen im vergangenen Jahr auf 2,2 Milliarden - nach 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2010. Die Zahl der erledigten Fälle belief sich danach 2011 auf 35.592. Im Jahr davor waren es 34.186. Nicht erfasst sind in den Angaben Mehreinnahmen nach Selbstanzeigen von Steuerbetrügern.

Die Prüfungen durch Steuerfahnder führten im Jahr 2010 zur Einleitung von 25.437 Strafverfahren (2011: 16.119). Der Umfang der Geldbußen erhöhte sich 2011 gegenüber dem Vorjahr von 1,7 Millionen auf 11,3 Millionen Euro. Das Volumen bei den finanziellen Sanktionen sank von 29,1 Millionen Euro leicht auf 28,9 Millionen Euro.

Häufiger Betrug durch Umsatzsteuer

Einen großen Teil der zusätzlichen Steuereinnahmen machten aufgedeckte Umsatzsteuerbetrügereien aus. Ihr Anteil stieg in den vergangenen Jahren stetig an auf 44,2 Prozent im Jahr 2011. Ein häufiges Betrugsmodell sind nach Angaben des Ministeriums Umsatzsteuerkarusselle. Dabei schließen mindestens drei Unternehmen Scheingeschäfte ab und fordern die angeblich bezahlte Vorsteuer vom Finanzamt zurück. Außerdem fallen Betrüger bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer stark ins Gewicht.

Die Arbeit der Steuerfahndung ist durch die Diskussion über den Kauf von Daten-CDs zuletzt stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das Land Nordrhein-Westfalen, das bereits mehrfach CDs mit gestohlenen Bankdaten deutscher Kunden bei Schweizer Banken angekauft hat, hält das Vorgehen für ein effizientes Mittel im Kampf gegen Steuerkriminalität. Die Bundesregierung dagegen lehnt Geschäfte mit Datendieben ab und fordert die Ratifizierung des Steuerabkommens mit der Schweiz.

Lo/ul (rtr, dpa)