Fahndungsfortschritt nach Anschlag von Bangkok
2. September 2015Polizeichef Somyot Poompanmoung machte vor Journalisten in Thailands Hauptstadt Bangkok deutlich, nachdem man die Fingerabdrücke habe zuordnen können, werde jetzt mit Hochdruck daran gearbeitet, die Nationalität des Verdächtigen festzustellen. Fahndungsaufrufe seien an Polizeistationen, Grenz- und Einwanderungsbehörden sowie Hotels verschickt worden. Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass der Mann zu einem internationalen Netzwerk gehört. Der Festgenommene schweigt beharrlich. Er soll lediglich erklärt haben, den Sprengsatz nicht deponiert zu haben.
Pass ist gefälscht
Nach Angaben der Polizei ist der bei dem Mann sichergestellte Pass gefälscht. Er spreche Englisch und sei wohl ein Ausländer, hieß es weiter. Der Verdächtige war am Mittwoch etwa einen Kilometer von der kambodschanischen Grenze entfernt gefasst worden.
Überwachungskamera zeigt Verdächtigen
Die Polizei hält den Festgenommenen für den Mann mit dem gelben T-Shirt, den eine Überwachungskamera kurz vor der Bombenexplosion am Tatort gefilmt hatte. Er hatte dort einen Rucksack an einer Bank abgestellt und war ruhig davonspaziert. Die Polizei vermutet, dass im Rucksack der Sprengsatz versteckt war. Bei dem Anschlag auf den Erawan-Schrein waren am 17. August in Bangkok 20 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden.
Haftbefehl gegen türkischen Staatsbürger
Am Samstag hatten die Sicherheitskräfte einen ersten Verdächtigen festgenommen, bei dem Material zum Bombenbau und zahlreiche gefälschte Pässe sichergestellt wurden. Die Polizei fahndet weiter nach drei türkischen Staatsbürgern. Gegen einen erließ sie jetzt offiziell einen Haftbefehl. Ihm wird der Besitz von "Kriegsgerät" vorgeworfen. Gesucht wird auch die 26-jährige Thailänderin Wanna Suansan, die sich seit drei Monaten in der Türkei aufhalten soll.
se/stu (ape, rtre, dpae)