Die Polizei hat einen IC-Zug der Deutschen Bahn im Bahnhof Leipzig-Messe nach Drohungen eines Fahrgastes gestoppt und komplett geräumt. Der Mann soll verwirrt und aggressiv gewirkt haben, er sei "ausgerastet", sagte Polizeisprecher Andreas Loepki. Womit der Mann konkret drohte, ist noch nicht bekannt. Das Zugpersonal hatte den Fahrgast in einem Waggon des ansonsten leeren Zuges zunächst eingeschlossen. 

"Gut beherrschbare Lage"

Die Polizei versuchte anschließend, Kontakt zu dem Mann aufzunehmen und ihn zu beschwichtigen. Spezialkräfte des Kriseninterventionsteams wurden angefordert. Später teilten die Sicherheitskräfte dann mit, der 41-Jährige habe freiwillig aufgegeben. Er habe sich mit erhobenen Händen an ein Zugfenster gestellt. Polizisten nahmen ihn vorläufig fest. Wie weiter bekannt wurde, soll er psychische Probleme haben.

Der Mann war laut Polizei am Leipziger Hauptbahnhof in den IC 2302 in Richtung Berlin gestiegen. Am Bahnhof Messe veranlasste das Zugpersonal die Räumung. Der Reisende soll zuvor bei einer Fahrkartenkontrolle ausgerastet sein. Wie viele Passagiere in dem betroffenen Zug saßen, ist nicht bekannt.

Zugverkehr stark beeinträchtigt

Das Gelände am Bahnhof Leipzig-Messe musste nach Angaben der Bahn für mehrere Stunden großräumig abgesperrt werden. Wegen des Polizeieinsatzes war der Zugverkehr im Großraum Leipzig massiv gestört. Die Strecke Richtung Berlin sei dicht, sagte ein Bahnsprecher. Das wirke sich auf die Fernzüge und den S-Bahn-Verkehr aus. Die Züge stauten sich vor dem Hauptbahnhof der sächsischen Messestadt. Der geräumte Zug stand viereinhalb Stunden auf dem Messe-Bahnhof. 

wl/se (dpa, afp)