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Fakten statt Mythen

Verica Spasovska29. September 2015

Wenn Hunderttausende unter falschen Vorstellungen ihre Heimat Richtung Deutschland verlassen, dann fehlt eines: Glaubwürdige Information. Die liefert die Deutsche Welle mit dieser Sonderseite, erläutert Verica Spasovska.

Symbolbild Bundesländer rechnen mit mehr Asylbewerbern
Bild: picture-alliance/dpa/Oliver Mehlis

Hunderttausende Menschen kommen in diesem Jahr vom Balkan nach Deutschland. Ihr Ziel: ein besseres Leben zu führen als in ihrer Heimat. Ihre Hoffnung: Eine Perspektive für sich und ihre Kinder zu bekommen, Arbeit zu finden, ihren Kindern gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Im Gegensatz zu dem Exodus vor zwanzig Jahren, als der Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien eine riesige Flüchtlingswelle auslöste, gibt es heute glücklicherweise keine Gewalt und Willkür mehr in der Region.

Die Balkan-Länder sind heute, im Jahre 2015, vielmehr an der Schwelle zur Europäischen Union; Krieg und staatliche Repression sind Vergangenheit. Aber auf dem Balkan herrschen vielerorts eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, Klientelismus, wirtschaftliche Stagnation. Die Enttäuschung über die schwächelnde Wirtschaft, die fehlenden Perspektiven für junge Menschen - das sind vollkommen nachvollziehbare Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Problematisch ist allerdings, dass viele, die derzeit vom Balkan nach Deutschland kommen, erfolglos Asylanträge stellen. Asyl erhalten in Deutschland in der Regel nur Menschen, die politisch verfolgt werden oder aus Bürgerkriegsländern wie zum Beispiel Syrien stammen.

Wer keinen Anspruch hat, muss gehen

Menschen, die wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in ihrer Heimat nach Deutschland kommen, haben keinen Anspruch auf Asyl. Sie müssen Deutschland wieder verlassen. Das ist vielen nicht klar. Und viele glauben, dass Deutschland das gelobte Land ist, in dem alles besser als zu Hause ist. Dass es ganz leicht ist, eine Arbeit und eine Wohnung zu finden, dass man schnell viel Geld verdienen kann. Bei aller zu Recht gelobten Willkommenskultur in Deutschland: Nein, das ist ganz und gar nicht so! Und schon gar nicht, wenn man den Weg des Asylverfahrens einschlägt.

Verica Spasovska

Auch in Deutschland, das im Gegensatz zu vielen anderen EU-Ländern seine Herzen und Tore für Flüchtlinge öffnet, ist der Weg für einen Ausländer nicht leicht. Um überhaupt Fuß zu fassen, muss er zunächst einmal die deutsche Sprache beherrschen. Dann gilt es Abschlusszeugnisse anerkennen zu lassen. Auch hier hat Deutschland seine eigenen strengen Regeln. Und wer nicht EU-Bürger ist, muss bei einer Bewerbung um eine Arbeitsstelle gleichqualifizierten Mitbewerbern den Vortritt lassen, die aus Deutschland oder anderen EU-Ländern stammen.

Legale Wege nach Deutschland

Deutschland hat in den vergangenen Jahrzehnten Millionen von Ausländern erfolgreich integriert. Es ist ein offenes und wirtschaftlich starkes Land im Herzen Europas, das auch in Zukunft Menschen aus allen Teilen der Welt aufnehmen wird. Auch für Menschen vom Balkan gibt es ganz legale Möglichkeiten nach Deutschland: für eine Ausbildung oder um Arbeit zu finden.

Welche Voraussetzungen dafür nötig sind und wer überhaupt dauerhaft in Deutschland bleiben darf, das beantwortet die Deutsche Welle in diesem Themenschwerpunkt. Aufklärung und sachliche Information über die realen Bedingungen in Deutschland sind uns dabei wichtig. "Fakten statt Mythen“ ist ein nützlicher und sinnvoller Leitfaden für all jene, die sich auf den Weg nach Deutschland machen wollen.