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Fakten und Daten zum Irak

24. Januar 2005

Der Irak ist ein Dauerbrenner in den Medien. Grundlegende Information wird dabei nur noch selten geliefert. DW-WORLD hilft nach und liefert deshalb wissenswerte Basisfakten zum Irak.

Die Ölproduktion ist wichtig - aber das Land hat noch mehr zu bietenBild: AP


Der Irak, mit der Hauptstadt Bagdad, liegt mit einer Fläche von 438.317 Quadratkilometern in Vorderasien. Im Norden grenzt das Land an die Türkei, im Osten an den Iran, im Süden an Kuwait und den Arabischen Golf, im Südwesten an Saudi-Arabien und Jordanien und im Nordwesten an Syrien. Im Südosten des Landes ragt die Halbinsel Fao zwischen dem Iran und Kuwait in den Persischen Golf und stellt damit den einzigen Zugang Iraks zum Meer dar.

Im Nordosten bildet eine 3000 Meter hohe Bergkette die Grenze zum Iran. Zwei wichtige Flüsse durchfließen den Irak: der Euphrat und der Tigris. Sie kommen vom Nordwesten aus Syrien beziehungsweise der Türkei und durchqueren das Land bis in den Südosten. Bei al-Qurnah im Süden des Iraks fließen Tigris und Euphrat zusammen und bilden dort den 193 Kilometer langen Schatt el Arab. Dieser mündet in den Persischen Golf.

Klima

Die Temperaturen schwanken zwischen 50 Grad Celsius im Sommer und Null Grad Celsius im Januar. Nachtfröste sind nicht selten. Die Niederschlagsmenge nimmt von den Gebirgen im Nordosten (bis 1200 mm) zu den Wüsten im Südwesten hin (unter 100 mm) stark ab. Regenmonate sind Dezember bis April.

Die Ölfelder im Irak - wichtigster WirtschaftszweigBild: AP/DW

Bevölkerung

Der Irak hat 24 Millionen Einwohner (Stand 2002). Dabei leben durchschnittlich 55 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Die zentralen Provinzen Bagdad und Babylon sind am dichtesten besiedelt.

Die Iraker sind zu 97 Prozent Muslime (60 bis 65 Prozent Schiiten, 32 bis 37 Prozent Sunniten) und zu drei Prozent Christen. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Araber, 16 Prozent Kurden. Weitere Bevölkerungsgruppen sind Assyrer, Armenier (beide hauptsächlich Christen), Turkomanen und Türken. Amtssprache ist Arabisch, in der kurdischen Region auch Kurdisch.

Geschichte

Der Irak gilt als die Wiege der Zivilisation. Das heutige Staatsgebiet liegt auf dem des alten Mesopotamien, wo mit den Sumerern, Babyloniern, Assyrern einige der frühesten Hochkulturen der Menschheit beheimatet waren. Bereits 762 wurde Bagdad Hauptstadt des abbasidischen Kalifats und blieb es bis 1258.

In der Zeit von der arabischen Eroberung bis zur Beendigung der osmanischen Herrschaft durchlief das Land viele Veränderungen. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches (1918) erhielt Großbritannien Mesopotamien als Mandat des Völkerbundes. 1920 löste Großbritannien aus dem ehemaligen osmanischen Reich die Provinzen Bagdad, Mosul und Basra heraus und einigte sie zum heutigen Irak. Ein Jahr später setzten die Briten Feisal Hussein als König ein (Feisal I., 1921-33). Mit dem Vertrag von Bagdad im Jahr 1930 gab Großbritannien Irak die Unabhängigkeit.

Die Monarchie dauerte bis 1958, als nationalistische Offiziere die Monarchie stürzten. Die in Syrien gegründete sozialistische Baath-Partei erlangte 1968 die Kontrolle über das Land. Nach dem Rücktritt al-Bakrs (1979) übernahm Saddam Hussein dessen Ämter in Staat und Partei und führte ein Regime, das den Irak 1980 in einen Krieg mit dem Nachbarstaat Iran verwickelte. Erst 1988 kam es zu einem Waffenstillstand.

1990 besetzte der Irak den südlichen Nachbarn Kuwait und wurde daraufhin durch internationale Truppen unter US-Führung zurückgetrieben. Die am 20.3.2003 eingeleitete amerikanisch-britische Militäraktion im Irak führte zur Besetzung des Landes und zum Sturz Saddam Husseins beziehungsweise des Regimes der Baath-Partei. Die Einnahme Bagdads war schließlich am 9.4.2003.



Die Aufteilung der Bevölkerungsgruppen im IrakBild: AP/DW

Wirtschaft

Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Erdölförderung. Zudem ist der Irak Gründungsmitglied der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) und hat nach Saudi-Arabien die größten erkundeten Erdölvorräte (113 Milliarden Barrel).

Weizen und Gerste sind die wichtigsten Anbauprodukte. Große Bedeutung für die wasserreichen Gebiete hat auch die Kultivierung von Reis. Daneben werden Baumwolle, Hülsenfrüchte, Sesam, Mais und Mungobohnen angebaut. Wichtigste Nutzpflanze entlang der Flüsse und Hauptkanäle ist die Dattelpalme, gefolgt von Granatäpfeln, Zitrusfrüchten und Obst. (ms)

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