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Politik

Fall Amri: Direkter Draht zur IS-Führung?

15. April 2017

Den Befehl zu dem Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt soll der Tunesier Anis Amri direkt aus dem Machtzentrum des "Islamischen Staats" erhalten haben. Das berichtet das Magazin "Der Spiegel".

Fahndungsfotos des gesuchten Tunesiers Anis Amri
Bild: picture alliance/dpa/A. Dedert

Deutsche Sicherheitsbehörden hätten bereits im Januar einen entsprechenden Hinweis aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erhalten, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Aus diesem gehe hervor, der Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri habe seinen Einsatzbefehl von einem Extremisten mit dem Kampfnamen Abu Baraa al-Iraki erhalten. Dieser soll in der Organisation der Terrormiliz "Islamischer Staat" für "Externe Operationen" zuständig sein.

Der Generalbundesanwalt und das Bundeskriminalamt schätzten die Quelle aus dem Sicherheitsapparat der Emirate als zuverlässig ein, berichtet "Der Spiegel" weiter. Der Name des IS-Manns sei den Behörden hierzulande aus anderen Verfahren gegen mutmaßliche Islamisten bekannt. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.  

Ein "Soldat" des IS

Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet. Mehr als 60 Personen wurden verletzt. Der IS hatte sich zu dem Terroranschlag bekannt. Die Islamisten bezeichneten Amri in einem Bekennerschreiben als "Soldaten". Der Tunesier war in Deutschland bereits Monate vor der Tat als islamistischer Gefährder eingestuft und beobachtet worden.

Die Bundesanwaltschaft hatte zuletzt erklärt, es gebe keine Anhaltspunkte, dass weitere in Deutschland ansässige Personen in die Tatvorbereitung oder Ausführung eingebunden gewesen seien. Die Auswertung seines Mobiltelefons habe aber ergeben, dass Amri vor und während der Tat mit einem IS-Mitglied im Ausland kommuniziert habe.

nin/jj (dpa, afp)

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