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Politik

Familiennachzug 2016 deutlich gestiegen

4. Januar 2017

Im letzten Jahr wurden weltweit 70.000 Visa für Angehörige von Flüchtlingen in Deutschland erteilt. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2014, Tendenz weiter steigend.

Symbolbild Flüchtlinge Familiennachzug in Deutschland
Bild: picture-alliance/PIXSELL/D. Puklavec

Davon berichtet die "Welt" in einem Artikel unter Berufung auf das Auswärtige Amt. Demnach sei die Zahl der erteilten Visa in den letzten Jahren deutlich gestiegen: Von 30.000 im Jahr 2014 auf 50.000 Visa im Jahr darauf. Allein in den ersten drei Quartalen 2016 wurden weltweit 70.000 Visa für Angehörige von bereits in Deutschland lebenden Flüchtlingen erteilt. 

Das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) veröffentlicht zwar regelmäßig Zahlen zur Höhe der Asylanträge und den Registrierungen neu eingereister Schutzsuchender. Angaben zu nachgezogenden Familienangehörigen hat es allerdings bisher nicht gegeben.

Subsidiärer Schutz soll Familiennachzug regulieren

Die Bundesregierung hatte mit dem im März 2016 in Kraft getretenen Asylpaket II die Flüchtlingsströme ordnen und den Familiennachzug regulieren wollen. Der Nachzug von Familienangehörigen soll demnach für als subsidiär anerkannte Schutzsuchende für zwei Jahre ausgesetzt werden. Subsidiären Schutz erhalten Menschen, in deren Situation weder Schutz durch Asyl noch durch die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft gewährt werden kann, welche aber aus humanitären Gründen nicht abgeschoben werden sollen. Als Bürgerkriegsflüchtlinge erhalten mittlerweile die meisten Syrer nur diesen subsidären Schutz.

Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) fürchtet den steigenden FamiliennachzugBild: picture alliance/dpa/M. Gambarini

Zuvor hatte die Bundesregierung die Syrer zeitweise von der Einzelfallprüfung ausgenommen, sodass sie meist den vollen Flüchtlingsschutz bekamen. Der Familiennachzug für diese Gruppe war außerdem erst ein halbes Jahr vor in Kraft treten des Asylpakets II erleichtert worden. Nun fürchtet der Vizepräsident des Bundestags, Johannes Singhammer (CSU), nach Angaben der "Welt", dass in Deutschland bald wesentlich mehr Menschen über den Familiennachzug kommen, als über das Asylverfahren. 

jv/pg (afp, epd, kna)

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