Wieder russischer General in Moskau getötet
Veröffentlicht 22. Dezember 2025Zuletzt aktualisiert 22. Dezember 2025
Das staatliche Ermittlungskomitee in Russland teilte mit, General Fanil Sarwarow sei einer Autobombe zum Opfer gefallen. Der Sprengsatz sei unter dem Fahrzeug angebracht gewesen. Ort der Explosion war ein Wohnviertel im Süden der russischen Hauptstadt Moskau. Er habe sich ans Steuer gesetzt, sei ein paar Meter gefahren, dann sei die Bombe explodiert. Sarwarow wurde schwer verletzt und starb nach Angaben mehrerer Medien später im Krankenhaus.
Wer steckt hinter dem Anschlag?
"Die Ermittler prüfen verschiedene Versionen des Mordes. Eine davon ist die Version, dass das Verbrechen von den ukrainischen Geheimdiensten organisiert wurde", schrieb die Sprecherin der Moskauer Regierung, Swetlana Petrenko, im Onlinedienst Telegram. Generalleutnant Sarwarow (56) war zuletzt Abteilungsleiter im russischen Generalstab. Vom Verteidigungsministerium hieß es, Sarwarow habe zuvor in Tschetschenien gekämpft und an Moskaus Militäroperation in Syrien teilgenommen.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 wurden bereits mehrere mit dem Angriffskrieg in Verbindung stehende Russen bei Sprengstoffanschlägen in Russland getötet. Im April starb General Jaroslaw Moskalik bei einem Autobombenanschlag in der Nähe von Moskau.
Vor fast genau einem Jahr am 17. Dezember 2024 war in Moskau General Iwan Kirillow, Kommandeur der russischen Abwehr gegen atomare, biologische und chemische Angriffe, bei einem Bombenanschlag getötet worden.
Ein Mann aus Usbekistan wurde damals schnell festgenommen und wegen Mordes an Kirillow im Auftrag des ukrainischen Sicherheitsdienstes angeklagt. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Ermordung Kirillows als "großen Fehler" der Sicherheitsbehörden. Daraus müsse gelernt und die Effizienz verbessert werden. Der ukrainische Geheimdienst reklamierte später die Tat für sich.
Nicht nur Militärs im Visier von Attentätern
Außer den drei Generälen sind in Russland in den vergangenen Jahren weitere Personen, die in den russischen Angriffskrieg verwickelt waren, durch Anschläge getötet worden. So fiel im August 2022 die Propagandistin Darja Dugina einer Autobombe zum Opfer. Sie war die Tochter des rechtsnationalistischen russischen Vordenkers Alexander Dugin.
Im April 2023 tötete eine Bombe den russischen Militärblogger Wladlen Tatarski in einem Café in St. Petersburg. Eine junge Frau übergab ihm eine kleine Statue mit dem versteckten Sprengsatz. Sie wurde wegen Terrorismus verurteilt.
haz/se/pgr (dpa, rtr, afp)
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