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PolitikKolumbien

FARC-Gruppe einigt sich mit Regierung Kolumbiens

30. Juni 2024

Es geht um eine "einseitige Waffenruhe", auf die sich die FARC-Splittergruppe Segunda Marquetalia mit der kolumbianischen Regierung verständigt hat. Außerdem wurde die Freilassung von Gefangenen vereinbart.

Die Gespräche mit den FARC-Vertretern wurden in Venezuelas Hauptstadt geführt.
An den Verhandlungen war auch Venezuelas Außenminister Yvan Gil (M.) beteiligtBild: Leonardo Fernandez Viloria/REUTERS

Die Gespräche waren in Venezuelas Hauptstadt Caracas geführt worden. Unterzeichnet wurde das Dokument über eine "einseitige Waffenruhe" sowie die "Auslieferung festgehaltener Personen" vom Verhandlungsführer der kolumbianischen Regierung, Armando Novoa, und dem Rebellenvertreter Walter Mendoza.

In Kürze soll das Abkommen präzisiert werden

In dem Papier wird klargestellt, dass die Waffenruhe nicht die Einschränkung der verfassungsmäßigen und gesetzlichen Befugnisse der Sicherheitskräfte in Kolumbien beinhalte. Weiterhin verpflichtet sich die Rebellengruppe, sich nicht bewaffnet oder in Uniform in "städtischen Zentren" oder auf "Land- und Wasserwegen" aufzuhalten. Ein Treffen in Tumaco in Westkolumbien zwischen den beiden Seiten werde spätestens am 20. Juli stattfinden, um das Abkommen über "Deeskalation" vorzustellen und dann auch einen Zeitplan für soziale und wirtschaftliche Maßnahmen zu präsentieren, heißt es weiter.

Die Segunda Marquetalia zählt nach Schätzungen des Militärgeheimdienstes mehr als 1600 Kämpfer. Sie ist damit die zweitgrößte Splittergruppe der mittlerweile aufgelösten FARC-Guerilla. Die Segunda Marquetalia und die Regierung hatten im Februar eine Aufnahme des Dialogs angekündigt.

Seit 60 Jahren gibt es Kämpfe

Kolumbien leidet seit sechs Jahrzehnten unter bewaffneten Konflikten zwischen dem Staat sowie linken Guerilla-Gruppen, rechten Paramilitärs und Drogenschmugglern. 2016 hatte die größte Guerilla-Organisation FARC ein Friedensabkommen mit der damaligen Regierung des südamerikanischen Landes unterzeichnet. Mehrere Splittergruppen der mittlerweile aufgelösten FARC lehnten das Friedensabkommen aber ab.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro ist seit 2022 im AmtBild: Paul White/AP/picture alliance

Der linksgerichtete Präsident Gustavo Petro war 2022 mit dem Ziel angetreten, dem Land "vollständigen Frieden" zu bringen. In der Folge wurden Friedensgespräche mit der stärksten verbliebenen Rebellenorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) geführt.

haz/sti (afp, epd, rtr)

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