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KatastropheDominikaische Republik

Fast 100 Tote bei Einsturz von Diskothek in Santo Domingo

9. April 2025

Eine Konzertveranstaltung in der Dominikanischen Republik endet in einer Katastrophe. Auch Stunden nach dem Unglück suchen die Einsatzkräfte unter den Trümmern noch nach Überlebenden.

Dominikanische Republik Santo Domingo: Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in dem eingestürzten Nachtclub
Noch ist unklar, warum das Dach des Nachtklubs plötzlich einstürzte und fast 100 Menschen unter sich begrubBild: Francesco Spotorno/AFP

Die Zahl der Todesopfer nach dem Einsturz des Dachs einer beliebten Diskothek in der Dominikanischen Republik ist auf mindestens 98 gestiegen. Das teilte der Katastrophenschutz des karibischen Urlaubslandes in der Nacht zum Mittwoch mit. Etwa 160 weitere Menschen wurden bei dem Unglück in dem "Club Jet Set" in der Hauptstadt Santo Domingo verletzt. Die Unglücksursache ist bislang nicht geklärt.

Noch geben die Helfer die Suche nicht auf

"Wir haben die große Hoffnung, noch Überlebende zu finden", sagte der Leiter des Katastrophenschutzes, Juan Manuel Méndez. Allerdings seien seit Dienstagnachmittag nur noch Tote geborgen worden. In örtlichen Medien hieß es, zum Zeitpunkt der Katastrophe hätten sich etwa 300 Personen in dem Lokal aufgehalten. Die Gesundheitsbehörde rief die Bürger auf, Blut zu spenden. 

Das Unglück ereignete sich laut Behörden kurz nach Mitternacht, als während eines Konzerts des Merengue-Sängers Rubby Pérez ein Teil des Dachs auf die Feiernden stürzte. Der 69-Jährige, der wegen seines Timbres "die hohe Stimme des Merengue" genannt wird, zählt zu den Stars dieses aus der Dominikanischen Republik kommenden Musik- und Tanzstils. Die Zeitung "Listín Diario" berichtete unter Berufung auf Perez' Manager, der in Lateinamerika populäre Musiker sei bei dem Unglück selbst ums Leben gekommen - die Behörden bestätigten dies zunächst nicht.

Disko-Besitzer wendet sich an die Angehörigen

Unter den Toten des Unglücks ist der frühere Baseball-Star Octavio Dotel (51), wie der dominikanische Ligaverband mitteilte. Dotel lief in seiner Karriere als Pitcher (Werfer) für verschiedene Teams in der nordamerikanischen Profiliga Major League Baseball (MLB) auf.  "Es gibt nicht genug Worte, um den Schmerz über dieses Ereignis auszudrücken. Was geschehen ist, war für uns alle verheerend", sagte der Besitzer der Diskothek, Antonio Espaillat, in einer Videobotschaft, die sich auch an die Angehörigen der Opfer richtete. "Wir sind bei euch und teilen euren Schmerz."

Nach dem Unglück ist die Trauer groß, die Bergungstrupps hoffen aber, noch Überlebende zu findenBild: Ricardo Hernandez/AP Photo/picture alliance

Die Gouverneurin der Provinz Montecristi, Nelsy Cruz, kam bei dem Unglück ebenfalls ums Leben. Sie habe sich mit Liebe und Entschlossenheit für ihre Mitbürger eingesetzt, schrieb ihr Bruder, der Baseball-Profi Nelson Cruz, in einer Traueranzeige auf Instagram.

Präsident Abinader bekundet seine Trauer 

Staatspräsident Luis Abinader besuchte die Unglücksstelle. "Wir bedauern die Tragödie in der Diskothek Jet Set zutiefst", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X. "Alle Rettungskräfte leisten die notwendige Unterstützung und arbeiten unermüdlich an der Bergung. Unsere Gebete gelten den Familien der Betroffenen." Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Das Karibikland Dominikanische Republik ist wegen seiner Strände und seiner Partykultur auch bei deutschen Touristen beliebt. Nach Angaben des Tourismusministeriums kamen 2024 mehr als elf Millionen Besucher ins Land.     

haz/sti (dpa, afp, rtr)