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Fast 130 Tote bei versuchtem Gefängnisausbruch im Kongo

3. September 2024

Die Inhaftierten wurden bei ihrem Fluchtversuch erschossen, viele erstickten oder wurden zu Tode getrampelt. Sie saßen im Makala-Gefängnis ein, dem größten seiner Art in der Demokratischen Republik Kongo.

Drei Fahrzeuge und Sicherheitskräfte vor einem Gebäude in Kinshasa
Sicherheitskräfte vor dem Makala-Gefängnis in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo Bild: AP Photo/picture alliance

Bei dem Ausbruchsversuch aus dem völlig überbelegten Makala-Gefängnis sind mindestens 129 Menschen getötet und 59 weitere verletzt worden, wie Innenminister Jacquemain Shabani auf der Online-Plattform X mitteilte. 24 der Todesopfer seien erschossen worden. Anwohner berichteten, aus der Haftanstalt in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, seien zuvor stundenlang Schüsse zu hören gewesen. Anschließend hätten Sicherheitskräfte mit Fahrzeugen Leichen aus dem Gefängnis weggebracht.

Weibliche Häftlinge vergewaltigt, Feuer gelegt ...

Das Innenministerium teilte weiter mit, weibliche Gefangene seien während des Aufruhrs, der sich bereits in der Nacht zum Montag ereignete, vergewaltigt worden. Die Verwaltungsgebäude, die Krankenstation, Lebensmittellager sowie weitere Räume seien durch Brände zerstört worden. Einheiten der Polizei und der Armee hätten schließlich den Aufstand beenden können.

Die Opferzahlen sind laut Behörden-Angaben noch vorläufig. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen.

Gefangene bei ihrer Arbeit in der Makala-Haftanstalt (Archivfoto vom Juli 2024) Bild: Str/Xinhua/picture alliance

Das Makala-Gefängnis ist die größte Haftanstalt des zentralafrikanischen Landes. Ursprünglich sollten dort 1500 Gefangene unterkommen. Tatsächlich sind dort nach offiziellen Statistiken zwischen 14.000 und 15.000 Insassen untergebracht.

Menschenrechtsorganisationen sprechen von oftmals katastrophalen Haftbedingungen im Kongo. Immer wieder würden Insassen gar aufgrund der völlig überbelegten Gefängnisse verhungern. Die hohe Zahl an Inhaftierten hängt auch damit zusammen, dass viele Beschuldigte lange auf ihre Prozesse warten müssen.

se/kle (afp, dpa, epd, ap)

Redaktionsschluss: 16.30 Uhr - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

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