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Gesellschaft

Fast jeder zehnte Deutsche hat schwere Behinderung

24. Oktober 2016

Rollstuhlfahrer, Blinde, Frauen nach einer Brustamputation: Über sieben Millionen Deutsche gelten als schwerbehindert. Meist ist eine Krankheit der Auslöser. Besonders betroffen laut Statistik: Männer und Senioren.

Symbolbild Rollstuhlfahrer vor Treppe (Foto: picture-alliance/dpa/D. Maurer)
Bild: picture-alliance/dpa/D. Maurer

7,6 Millionen Menschen mit schweren Behinderungen lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden im vergangenen Jahr in Deutschland. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von rund 9,3 Prozent. Damit sei die Zahl der Schwerbehinderten im Vergleich zum Jahr 2013 um knapp ein Prozent gestiegen.

Schwerbehindert sind laut Statistik Menschen, denen die Versorgungsämter einen Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent zuerkennen und die einen gültigen Ausweis haben. Bei fast jedem Vierten stellten die Versorgungsämter den höchsten Grad der Behinderung von 100 Prozent fest, bei einem Drittel betrug der Grad der Schwerbehinderung 50 Prozent.

Jeder dritte Schwerbehinderte ist ein Senior

Besonders betroffen sind ältere Menschen: Etwa jeder dritte Schwerbehinderte war laut Statistik 75 Jahre und älter. Knapp die Hälfte war zwischen 55 und 74 Jahre. Zwei Prozent waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen waren Männer.

Es gibt unterschiedliche Gründe für eine schwere Behinderung. Der überwiegende Teil, insgesamt 86 Prozent, ist durch eine Krankheit verursacht. Vier Prozent der Behinderungen waren angeboren beziehungsweise traten im ersten Lebensjahr auf. Bei zwei Prozent war der Auslöser ein Unfall oder eine Berufskrankheit.

Zwei von drei schwerbehinderten Menschen hatten körperliche Einschränkungen - wenn etwa innere Organe nicht intakt waren oder Arme und Beine in ihrer Funktion eingeschränkt waren. Blind oder sehbehindert waren fünf Prozent, schwerhörig vier Prozent. Einen Schwerbehindertenausweis erhielten auch zwei Prozent der Frauen, die durch eine Krebserkrankung eine oder beide Brüste verloren haben. Auf geistige oder seelische Behinderungen entfielen zudem zusammen zwölf Prozent der Fälle, auf Störungen des Zentralnervensystems insgesamt neun Prozent. Bei den übrigen Frauen und Männern war die Art der schwersten Behinderung nicht genannt.

vk/sti (dpa, epd, kna)

 

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