Jamal Musiala unterschreibt beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München einen Fünfjahresvertrag. Auch im DFB-Team wird in Kürze das Debüt des 18-Jährigen erwartet.
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Der Profivertrag für Supertalent Jamal Musiala beim FC Bayern München ist perfekt. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Tag vor dem Duell mit Borussia Dortmund mitteilte, unterschrieb der 18 Jahre alte Offensivspieler einen Vertrag bis Mitte 2026. Musiala, der sich kürzlich entschieden hatte, für Deutschland zu spielen und in diesem Monat im Nationalmannschaftsaufgebot von Bundestrainer Joachim Löw erwartet wird, hat seit seinem Wechsel vom FC Chelsea im Sommer 2019 eine herausragende Entwicklung in München genommen.
"Wir sind sehr glücklich, dass Jamal sich entschieden hat, seinen ersten Profivertrag langfristig beim FC Bayern zu unterschreiben. Das Glück haben wir uns gemeinsam erarbeitet", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Jetzt müssen wir alle dafür sorgen, dass Jamal weiter gefördert und gefordert wird. Ich bin sicher, dass der FC Bayern noch viel Freude an ihm haben wird."
Jüngster Bayern-Torschütze in der Champions League
Musiala, der vergangene Woche 18 Jahre alt wurde, lief bisher 27-mal für die Bayern-Profis auf und erzielte dabei vier Treffer. Beim 4:1 im Hinspiel des Achtelfinals in der Champions League bei Lazio Rom vergangene Woche wurde er zum jüngsten Torschützen des FC Bayern in diesem Wettbewerb. Er ist auch jüngster Bundesligaspieler in der Geschichte des deutschen Rekordmeisters.
"Ich freue mich wirklich sehr, dass ich meinen ersten Profivertrag beim FC Bayern unterschrieben habe. Ich fühle mich hier im Verein und mit der Mannschaft einfach unglaublich wohl. Ich spiele mit den besten Spielern der Welt zusammen und darf jeden Tag im Training von ihnen lernen", sagte Musiala. "Mein Ziel ist es, ein wichtiger Spieler des FC Bayern zu werden."
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Entscheidung für DFB-Team
Erst vor kurzem hatte er entschlossen, für die deutsche und nicht für die englische Nationalmannschaft zu spielen. Es sei "keine ganz so einfache Entscheidung gewesen", hatte Musiala gesagt, der Pässe beider Staaten hat. Deutschland sei "das Land, in dem ich geboren wurde und in dem ich angefangen habe, Fußball zu spielen. Aber in England bin ich aufgewachsen und habe dort immer noch viele Freunde."
Musiala wurde als Kind einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters in Stuttgart geboren. Als er sieben war, zog seine Familie nach London. Neun Jahre lang lebte er in der britischen Hauptstadt, acht davon wurde er beim FC Chelsea zum Fußballer ausgebildet. Musiala spielte bis zuletzt für den englischen Nachwuchs in der U21, schon mit 15 Jahren debütierte er für die Three Lions. Zwischendurch lief er aber auch zweimal für Deutschlands U16 auf.
Wegen des bevorstehenden Brexits und anderer Gründe verließ Musiala 2019 mit seiner Familie England und heuerte zunächst als Jugendspieler beim FC Bayern an. Nun hat er dort auch seinen ersten Profivertrag unterschrieben - und dann gleich über fünf Jahre. Die Bayern wissen, warum sie sich seine Dienste über so lange Zeit gesichert haben.
Die zehn jüngsten Bundesliga-Spieler
Da der Kader wegen zahlreicher Coronafälle dezimiert ist, muss Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf die Jugend setzen. So kommt der 16-jährige Paul Wanner zum Bundesliga-Debüt und wird zweitjüngster Spieler der Liga.
Bild: Frank Hoermann/SvenSimon/picture alliance
Jürgen Friedl - 17 Jahre, 26 Tage
Als sich Frankfurts Torwart am 20. März 1976 im Heimspiel gegen Hannover 96 (5:1) verletzt, kommt Friedl - damals nur vierter Torhüter der Eintracht - zum Einsatz. Er ist fast 30 Jahre lang jüngster Spieler der Bundesliga, bis Sahin ihn ablöst. Friedl macht nur drei Bundesliga-Spiele, gewinnt aber alle drei. Mit 1,75 Metern ist er der Eintracht zu klein für einen weiteren Profi-Vertrag.
Bild: picture-alliance/dpa
Florian Wirtz - 17 Jahre, 15 Tage
Sein Name geht schon einige Zeit vor seinem Bundesliga-Debüt durch die Medien. Der Grund: Der Wechsel vom 1. FC Köln zum Lokalrivalen Bayer 04 Leverkusen verläuft nicht ohne Getöse. Die Kölner sind sauer, dass der Werksklub ihnen ein großes Talent wegnimmt. In Leverkusen überzeugt Wirtz Trainer Peter Bosz schnell von seinen Fähigkeiten. Gegen Bremen steht er am 18. Mai 2020 erstmals auf dem Feld.
Bild: Imago Images/Poolfoto
Yann Aurel Bisseck - 16 Jahre, 362 Tage
Der Innenverteidiger debütiert am 26. November 2017 unter Trainer Peter Stöger gegen Hertha BSC (0:2). Insgesamt kommt Bisseck in seiner ersten Profi-Saison nur auf drei Bundesliga-Einsätze. Nach dem Abstieg des FC wird er nicht mehr berücksichtigt und wechselt zu Holstein Kiel, wo er sich ebenfalls nicht durchsetzen kann. Mittlerweile spielt er für Aarhus GF in Dänemark.
Bild: picture-alliance/dpa/T. Eisenhuth
Nuri Sahin - 16 Jahre, 335 Tage
Wegen finanzieller Probleme setzt Borussia Dortmund in der Saison 2005/06 vermehrt auf Jugendspieler. Coach Bert van Maarwijk zieht Sahin aus der B-Jugend zu den Profis hoch und bringt ihn am 1. Spieltag in Wolfsburg (Foto) direkt in der Startelf. Sahin spielt mit Unterbrechungen insgesamt zehn Jahre für die BVB-Profis (2005-2007, 2008-2011, 2013-2018).
Bild: Imago Images
Iker Bravo - 16 Jahre, 298 Tage
Iker Bravo, ausgebildet in der Masia des FC Barcelona, wechselt im Sommer 2021 zu Bayer Leverkusen. Am 7. November wird er beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC eingewechselt und feiert sein Bundesliga-Debüt. Kurzzeitig ist er damit der zweitjüngste Bundesligaspieler der Geschichte. Doch nur sieben Minuten später kommt ein noch jüngerer Mannschaftskollege ins Spiel und verdrängt ihn.
Bild: Chai v.d. Laage/imago images
Zidan Sertdemir - 16 Jahre, 276 Tage
Es ist Zidan Sertdemir, ein Däne mit türkischen Wurzeln, geboren am 2. April 2005. Er ist Mittelfeldspieler und läuft in der U17 für Dänemark auf. Im Sommer 2021 wechselt er von der Reserve des FC Nordsjaelland zur Werkself nach Leverkusen, wo er in seiner ersten Saison meist in der U19-Bundesliga spielt und beim Herrenteam in der Bundesliga auf der Bank sitzt.
Bild: Christopher Neundorf/imago images
Sidney Raebiger - 16 Jahre, 266 Tage
Als das Spiel gegen den FSV Mainz 05 beim Stand von 4:1 entschieden ist, wechselt Leipzigs Trainer Domenico Tedesco in der 87. Spielminute den 16-jährigen Sidney Raebiger ein. Sein Debüt im Profifußball ist dieser erste Bundesligaeinsatz am 8. Januar 2022 aber nicht. Schon am 7. August 2021 steht er in der 1. Runde des DFB-Pokals für ein paar Minuten auf dem Platz.
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Tom Bischof - 16 Jahre, 264 Tage
Am 19. März 2022 wird Tom Bischof durch seine Einwechslung im Spiel bei Hertha BSC zum jüngsten Hoffenheimer Bundesliga-Spieler und gleichzeitig zum drittjüngsten Spieler der gesamten Liga-Historie. Zwar geht das Spiel mit 0:3 verloren, doch Bischof ist nach seinem Debüt trotzdem voller Freude: "Als ich den Rasen betreten habe, hat sich ein Traum für mich erfüllt", sagt der Mittelfeldspieler.
Bild: Guido Kirchner/dpa/picture alliance
Paul Wanner - 16 Jahre, 15 Tage
Zum Rückrundenauftakt 2022 gegen Borussia Mönchengladbach ist die Personalnot beim FC Bayern groß. Coronavirus, Afrika-Cup und Verletzungen dezimieren den Kader. So kommt der 16-jährige Paul Wanner zum Einsatz, der normalerweise in der U17 der Münchener spielt. In der 75. Spielminute wird er eingewechselt und zum zweitjüngsten Bundesligaspieler aller Zeiten.
Bild: Frank Hoermann/SvenSimon/picture alliance
Youssoufa Moukoko - 16 Jahre, 1 Tag
Seit Jahren schon spielt Youssoufa Moukoko mit viel älteren Mitspielern, bevor er am 21. November 2020 in der Bundesliga debütiert: Mit 13 ist er Teil der Dortmunder U17, mit 15 tritt er in der U21 des BVB an. Dank einer Regeländerung darf der torgefährliche Angreifer als 16-Jähriger dann auch in der Bundesliga ran. Einen Tag nach seinem Geburtstag wechselt ihn Lucien Favre gegen Hertha BSC ein.