1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bayern muss um Punkte bangen

4. April 2022

Bayern München gewinnt zwar am 28. Spieltag der Bundesliga in Freiburg, allerdings sorgt ein Wechselfehler für Verwirrung. Der BVB verliert gegen RB Leipzig und fällt zurück. Im Abstiegskampf wird es immer enger.

Spieler des FC Bayern jubeln, unter anderem Kingsley Coman
Kingsley Coman (l.) sorgt erst mit dem 3:1 für Jubel und dann beim Wechseln für VerwirrungBild: Gerd Gruendl/Beautiful Sports/IMAGO

Ist das Rennen um die deutsche Meisterschaft am 28. Spieltag der Bundesliga entschieden? Der FC Bayern scheint auf dem Weg zum zehnten Titel in Folge nicht aufzuhalten zu sein, auch weil Verfolger Borussia Dortmund einmal mehr patzt. Während die Münchener sich mit 4:1 beim SC Freiburg klar durchsetzen konnten, verlor der BVB in ausverkauftem Stadion genauso deutlich mit 1:4 gegen RB Leipzig. Der Vorsprung der Bayern beträgt nun neun Punkte bei nur noch sechs ausstehenden Partien. 

Marco Rose: "Haben uns selbst ausgebremst"

"Wir haben ein paar einfache Fehler zu viel gemacht", sagte Dortmunds Trainer Marco Rose nach der Niederlage seiner Mannschaft bei Sky. "Am Ende steht ein extrem bitteres Ergebnis. Wir wollten Schwung holen für die Schlussphase der Saison aber jetzt haben wir uns selbst ausgebremst." Dabei war der BVB - angetrieben von 81.365 Fans - zunächst die stärkere Mannschaft, verpasste aber die verdiente Führung. Leipzig traf dagegen mit dem ersten und dem zweiten Torschuss.

"Die machen im Grunde aus nichts zwei Tore", ärgerte sich Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels im Sky-Interview. "Es war ein Sieg der Effektivität und der Chancenverwertung. Es war von den Leistungsverhältnissen kein 4:1." Unterm Strich blieb dennoch Unzufriedenheit und die Erkenntnis, dass sich etwas ändern muss, wenn man wirklich höhere Ziele erreichen möchte. 

Bayern-Wechselfehler sorgt für Aufregung

Bei den Bayern ging es nach dem Abpfiff in erster Linie nicht um den Sieg, sondern um einen Wechselfehler, der zunächst während des Spiel zu acht Minuten Unterbrechung sorgte und danach für viel Verwirrung. Beim Stand von 3:1 brachte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann in der 86. Minute Marcel Sabitzer und Niklas Süle für Corentin Tolisso und Kingsley Coman. Da aber statt der 11 mit der 29 die alte Rückennummer Comans auf der Tafel angezeigt wurde, blieb der Franzose auf dem Feld und für 17 Sekunden waren die Bayern mit zwölf Spielern auf dem Platz. "Mir ist aufgefallen, dass Niklas Süle reinkommt und keiner rausgeht", sagte SC-Verteidiger Nico Schlotterbeck dem TV-Sender Sky. Schlotterbeck machte Schiedsrichter Christian Dingert darauf aufmerksam, die Partie wurde unterbrochen, der Fehler ermittelt und korrigiert.  

Das Spiel Bayern gegen Freiburg war nach dem Wechselfehler der Münchener acht Minuten lang unterbrochenBild: Philipp von Ditfurth/dpa/picture alliance

Der SC Freiburg legte am Montag nach einem "intensiven und äußerst differenzierten Abwägungsprozess" offiziell Einspruch gegen die Wertung des Spiels ein. "Wir befinden uns in einem unverschuldeten Dilemma. Der SC Freiburg hatte keinen Anteil und Einfluss auf die Geschehnisse rund um den Wechselvorgang. Dennoch zwingt uns die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB formal in eine aktive Rolle, um die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen", hieß in einer Mitteilung des Tabellenfünften. Der Ball liegt nun beim DFB-Sportgericht, das sich mit dem Präzedenzfall beschäftigen wird.

Bayer Leverkusen festigt Rang drei

Mit einem knappen 2:1-Sieg ist Bayer Leverkusen dem Saisonziel, der Qualifikation zur Champions League, einen Schritt näher gekommen. Dabei hätte die Werkself deutlich höher gewinnen können, doch die Angreifer um den wieder genesenen Torjäger Patrik Schick, der eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt wurde, ließen viele Chancen aus. Bei der Hertha saß der neue Trainer Felix Magath erstmals nach überstandener Corona-Infektion auf der Bank. Magath nahm die Niederlage einigermaßen gelassen: "Letztendlich haben wir hier in der ersten Halbzeit zu wenig Kampf ins Spiel gebracht, waren zu passiv", sagte er. "Wir haben versucht mitzuspielen, was schiefgehen musste, weil Bayer selbstverständlich die bessere Mannschaft ist."

Leverkusens Angreifer Karim Bellarabi freut sich über sein 2:0 und drei Punkte für sein TeamBild: Marius Becker/dpa/picture alliance

Leverkusen hat nun 51 Punkte auf dem Konto und damit sechs Zähler Vorsprung auf Platz fünf. Genau wie die Freiburger verlor mit der TSG Hoffenheim nämlich auch ein zweiter Verfolger. Die TSG unterlag dem VfL Bochum zu Hause mit 1:2 und blieb als Tabellensechster bei 44 Punkten. Freiburg hat einen Zähler mehr und ist Fünfter. Dahinter sammelte Union Berlin am Freitagabend wichtige Punkte im Kampf um einen Europapokal-Platz. Die Unioner setzten sich mit 1:0 gegen den 1. FC Köln durch. Berlins Torjäger Taiwo Awoniyi nutzte einen Fehlpass von Jonas Hector aus und sorgte mit seinem zwölften Saisontreffer für die Entscheidung. 

Augsburg mit Big Point, Sommer stark

Als Gewinner in der engen Abstiegszone darf sich der FC Augsburg fühlen, der mit einem 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg drei wichtige Punkte sammelte und in der Tabelle einen kleinen Sprung nach oben machte. Die Augsburger haben - nach dem Erfolg gegen die "Wölfe" und drei Tage später dem 2:1-Sieg im Nachholspiel gegen den FSV Mainz  - als 13. nun 32 Punkte. Hinter dem FCA liegt der VfL Wolfsburg (31 Punkte) und der VfB Stuttgart (27), der im Abstiegsduell beim 16. Arminia Bielefeld (26) nicht über ein 1:1 hinauskam. Ebenfalls 26 Zähler hat Hertha BSC auf Platz 17.

Dunkelgrüne Wand im Borussia-Tor: Torhüter Yann Sommer hält gegen Mainz (fast) allesBild: Mario Hommes/DeFodi Images/picture alliance

Einen frustrierenden Nachmittag erlebte Eintracht Frankfurt. Beim 0:0 gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Greuther Fürth schossen die Frankfurter 21 Mal aufs gegnerische Tor, konnten aber dennoch keinen Treffer erzielen. Verzweifelt sind auch die Mainzer - und zwar an Gladbachs Torhüter Yann Sommer. Der Schweizer Nationalkeeper rettete seiner Borussia gleich mit mehreren herausragenden Paraden ein 1:1.

Der Artikel wurde nach dem Einspruch der Freiburger am Montag und nach dem Nachholspiel Augsburg gegen Mainz am Mittwoch aktualisiert.

Der 28. Bundesliga-Spieltag im Überblick:

SC Freiburg - FC Bayern München 1:4 (0:0)
Tore:
0:1 Goretzka (58.), 1:1 Petersen (63.), 1:2 Gnabry (73.), 1:3 Coman (82.), 1:4 Sabitzer (90.+6)
Zuschauer: 34.700 

Borussia Dortmund - RB Leipzig 1:4 (0:2)
Tore:
0:1 Laimer (21.), 0:2 Laimer (30.), 0:3 Nkunku (57.), 1:3 Malen (84.), 1:4 Olmo (86.)
Zuschauer: 81.365 

Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC 2:1 (2:1)
Tore:
1:0 Alario (35.), 2:0 Bellarabi (40.), 2:1 Darida (42.)
Zuschauer: 23.557

TSG Hoffenheim - VfL Bochum 1:2 (0:1)
Tore:
0:1 Asano (28.), 1:1 Raum (54.), 1:2 Asano (59.)
Zuschauer: 15.014 

Eintracht Frankfurt - SpVgg Greuther Fürth 0:0
Tore:
keine
Zuschauer: 50.500 

Arminia Bielefeld - VfB Stuttgart 1:1 (0:1)
Tore:
0:1 Kalajdzic (25./Handelfmeter), 1:1 Krüger (59.)
Zuschauer: 26.011 

1. FC Union Berlin - 1. FC Köln 1:0 (0:0)
Tore:
1:0 Awoniyi (49.)
Zuschauer: 22.012

FC Augsburg - VfL Wolfsburg 3:0 (1:0)
Tore:
1:0 Iago (1.), 2:0 Niederlechner (62.), 3:0 Pedersen (69.)
Zuschauer: 23.143

Borussia Mönchengladbach - FSV Mainz 05 1:1 (1:0)
Tore:
1:0 Embolo (33.), 1.1 Onisiwo (73.)
Zuschauer: 44.156

Nachholspiel vom 26. Spieltag:

FC Augsburg - FSV Mainz 05  2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Gouweleeuw (11., Foulelfmeter), 1:1 Widmer (54.), 2:1 Vargas (56.)
Zuschauer: 18.122
 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen