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Bayern patzt, BVB holt auf

22. November 2020

Die gute Verteidigung von Werder Bremen und der Torinstinkt des Erling Haaland sorgen dafür, dass es nach dem 8. Spieltag der Bundesliga an der Tabellenspitze eng zugeht. Unten wechselt die "Rote Laterne".

Fußball Bundesliga | Bayern München - SV Werder Bremen
Bild: Matthias Schrader/AP Photo/picture alliance

Der eine Trainer war "nicht zufrieden", der andere dagegen "nicht unzufrieden" nach dem 1:1 (0:1) des FC Bayern München gegen Werder Bremen. Bayern-Coach Hansi Flick haderte mit den vergebenen Chancen und bemängelte: "Das 0:1 müssen wir besser verteidigen." "Die Mannschaft hat heute wirklich aus meiner Sicht sehr mutig gespielt, sehr diszipliniert, aggressiv im richtigen Rahmen, ohne jemals unfair zu sein und hat damit die beste Mannschaft Europas entnervt", lobte dagegen Bremens Trainer Florian Kohfeldt.

Werder Bremen freute sich zwar darüber, nach 19 Niederlagen gegen München in Serie endlich mal nicht verloren zu haben, allerdings war das fünfte 1:1 in der Bundesliga in Folge nur einen kleinen Schritt für die Grün-Weißen. Dagegen bedeutete das Remis für die Münchner einen echten Dämpfer - zumal Konkurrent Dortmund seine Pflichtaufgabe erfüllte und nun in der Tabelle nur noch einen Zähler zurückliegt.

Hauptverantwortlich war dafür BVB-Torjäger Erling Haaland, dem beim 5:2 (0:1)-Auswärtssieg seiner Dortmund bei Hertha BSC gleich vier Tore gelangen. "Das erste Tor war sehr schön. Auch das Zweite war schön, alle dachten es wäre Abseits", sagte der Norweger nach dem Spiel und konnte sich nicht recht entscheiden. "Eigentlich waren alle sehr schön, um ehrlich zu sein."

Nummer drei von vier Treffern: Erling Haaland war von der Berliner Abwehr nicht zu stoppenBild: Matthias Koch/imago images

Neben dem Viererpack Haalands sorgte eine Einwechslung auf Dortmunder Seite für Aufsehen: Mit Youssoufa Moukoko betrat ein Spieler den Bundesliga-Rasen, der einen Tag vor seinem Debüt erst seinen 16. Geburtstag gefeiert hatte. Ein neuer Rekord im deutschen Oberhaus.

Pechvogel Hradecky spendiert ein Bier

Punktgleich mit den Dortmundern liegt Bayer Leverkusen auf Rang drei. Die Werkself gewann bei Arminia Bielefeld mit 2:1 (1:0) und schaffte es gerade noch, einen schweren Patzer ihres Torhüters Lukas Hradecky auszubügeln. Der Finne wollte den Ball nach einem ungefährlichen Rückpass weit nach vorne schlagen. Allerdings traf er das Leder nicht richtig und bugsierte es auf kuriose Weise ins eigene Tor. "Es wird sicher einige YouTube-Clips und Memes geben, die Leute dürfen darüber lachen", sagte Hradecky anschließend und sprach von einem "Scheißgefühl". Das Eigentor blieb aber ohne Folgen, weil Aleksandar Dragovic kurz vor Schluss noch der Siegtreffer gelang. "Ich gönne ihm heute noch ein Bier", kündigte Hradecky an.

Anders als die Leverkusener konnte RB Leipzig nicht gewinnen. Bei Eintracht Frankfurt kamen die Schützlinge von Trainer Julian Nagelsmann nur zu einem 1:1 (0:1). Mit dem gleichen Ergebnis trennte sich Borussia Mönchengladbach vom FC Augsburg. Deutlich torreicher ging es beim Spiel der TSG Hoffenheim gegen den VfB Stuttgart zur Sache, das 3:3 (1:2) endete.

Mainz gibt "Rote Laterne" an Schalke ab

Dank seines Torjägers Jean-Philippe Mateta steht der FSV Mainz 05 nicht mehr auf dem letzten Tabellenplatz. Dem Franzosen gelang beim 3:1 (3:0)-Erfolg seines Teams beim SC Freiburg in der ersten Halbzeit ein lupenreiner Hattrick. "Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Freiburg mein Lieblingsgegner ist", sagte Mateta anschließend. Er hat in vier Begegnungen nun bereits acht Mal gegen den Sportclub getroffen. "Ich bin jedenfalls sehr froh, weil die drei Punkte so wichtig waren."

Neuer Tabellenletzter ist nach dem Mainzer Erfolg der FC Schalke 04. Die Schalker haben nun bereits seit 24 Bundesliga-Spielen nicht mehr gewonnen und können ihre "schwarze Serie" nach dem 0:2 (0:2) gegen den VfL Wolfsburg selbst kaum noch erklären: " Wir kommen nicht mal einen Zweikampf rein. Wenn wir mal richtig dazwischenhauen würden, dann wäre das vielleicht ein bisschen anders. Aber wir sind nicht einen Schritt, wir sind fünf Schritte zu spät", sagte Schalkes Stürmer Mark Uth verzweifelt.

Gesellschaft leistet den Schalkern immerhin noch Uths Ex-Klub, der 1. FC Köln. Die Kölner - seit nunmehr 18 Bundesliga-Spielen ohne dreifachen Punktgewinn - verloren zu Hause gegen Union Berlin mit 1:2 (1:1) und liegen mit drei Punkten nur dank der besseren Tordifferenz vor den Schalkern auf Rang 17.

Der 8. Spieltag in Zahlen:

Bayern München - Werder Bremen 1:1 (0:1)
Tore:
0:1 M. Eggestein (45.), 1:1 Coman (62.)

Hertha BSC - Borussia Dortmund 2:5 (1:0)
Tore:
1:0 Matheus Cunha (33.), 1:1 Haaland (47.), 1:2 Haaland (50.), 1:3 Haaland (62.), 1:4 Guerreiro (70.), 2:4 Matheus Cunha (79./Foulelfmeter), 2:5 Haaland (79.)

Eintracht Frankfurt - RB Leipzig 1:1 (1:0)
Tore:
1:0 Barkok (43.), 1:1 Poulsen (57.)

Arminia Bielefeld - Bayer Leverkusen 1:2 (0:1)
Tore:
0:1 Bailey (27.), 1:1 Hradecky (47./Eigentor), 1:2 Dragovic (88.)

Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg 1:1 (1:0)
Tore:
1:0 Neuhaus (5.), 1:1 D. Caligiuri (88.)
Gelb-Rote Karte: Framberger (66./wiederholtes Foulspiel)

1899 Hoffenheim - VfB Stuttgart 3:3 (1:2)
Tore:
1:0 Baumgartner (16.), 1:1 Gonzalez (18.), 1:2 Wamangituka (27.), 2:2 Sessegnon (48.), 3:2 Kramaric (71./Foulelfmeter), 3:3 M. O. Kempf (90.+3)

SC Freiburg - FSV Mainz 05 1:3 (0:3)
Tore:
0:1 Mateta (2.), 0:2 Mateta (34.), 0:3 Mateta (40.), 1:3 Petersen (63.)

FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg 0:2 (0:2)
Tore:
0:1 Weghorst (3.), 0:2 Schlager (24.)

1. FC Köln - 1. FC Union Berlin 1:2 (1:1)
Tore:
0:1 Awoniyi (27.), 1:1 Skhiri (36.), 1:2 M. Kruse (72.)

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