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FC Bayern: Rückbesinnung auf den Kampf

19. Februar 2019

Mit hohem Einsatzwillen erspielt sich der FC Bayern im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Liverpool eine gute Ausgangsposition für die Rückpartie. Mannschaftliche Geschlossenheit ist der Schlüssel.

Fußball Champions League - Liverpool - Bayern München
Bild: Reuters/P. Noble

Es war diese Szene, die den gesamten Willen des FC Bayern an diesem besonderen Abend widerspiegelte: Joshua Kimmichs Augen verrieten, dass das Achtelfinal-Hinspiel der Bayern beim FC Liverpool alles andere als eine normale Partie war, und seine Entschlossenheit brüllte Kimmich Liverpools Star-Angreifer Sadio Mané ungefiltert und aus kurzer Distanz ins Gesicht.

Nur Augenblicke zuvor hatte der Münchener seinem Gegenspieler den Ball in letzter Sekunde vom Fuß geklaut und damit einen Rückstand kurz vor der Pause verhindert.

In der Folge gab es viele weitere Szenen wie diese von Kimmich, mit denen sich die Bayern das 0:0 beim FC Liverpool redlich verdienten. Damit haben die Münchener sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in rund drei Wochen (Mittwoch, 13. März 2019) in der heimischen Arena verschafft. "Wir haben gut zusammen verteidigt und standen sehr kompakt. Da hat es dann auch Liverpool schwer", sagte Bayern-Kapitän und Torhüter Manuel Neuer. 

Stabile Defensive

Es gab wohl wenige Experten, die vor diesem Aufeinandertreffen - zumal es an der legendären Anfield Road ausgetragen wurde - die Vorteile nicht auf Seiten der Engländer gesehen hatten. Zu überzeugend agiert die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp in der Premier League, vor allem in ihren Heimpartien (elf Siege, zwei Remis). Das Resultat: Die "Reds" sind mit einer Partie weniger momentan nur wegen des schlechteren Torverhältnisses knapp hinter Manchester City Tabellenzweiter und dürfen von der ersten Meisterschaft seit 1990 träumen.

Beide Daumen hoch: Bayern-Trainer Nico Kovac sah in Liverpool eine gute Leistung seiner MannschaftBild: Reuters/Action Images/C. Recine

Und die Bayern? Die wirkten in einigen Spielen nicht allein in der heimischen Bundesliga bedenklich brüchig, anfällig und nicht gerade sattelfest. Umso erstaunlicher war, wie sich das Team von Trainer Niko Kovac an diesem Dienstagabend im Regen Nordenglands präsentierte.

Nichts war mehr zu sehen von der Fragilität in der zuletzt so häufig gescholtenen Defensive, mit der sich die Münchener das Leben so häufig sehr schwer gemacht hatten. Aber den in Liverpool überaus konzentrierten Bayern gelang es nicht, den Gegner dauerhaft zu beherrschen und jede Tormöglichkeit bereits im Keim zu ersticken.

Mit Geschick, Routine, Glück und Martinez

Die Offensive der "Reds" um Mo Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino zählt nicht umsonst zum Besten, was derzeit in Europa zu bewundern ist. Aber der FCB überstand die riskanten Situationen mit Geschick, viel Routine, aber sicher auch etwas Glück.

Sadio Mané (l.)und Roberto Firmino (2.v.l.) hatten zwar Chancen, waren aber meist gut bei der Bayern-Abwehr aufgehobenBild: Reuters/P. Noble

Der Grund: Die Münchener fanden an der Anfield Road wieder zu einer lange verloren gegangenen Kompaktheit in der Defensive zurück. Vor allem der in die Startelf gerückte Javi Martinez auf der zentralen Mittelfeldposition nahm dabei eine entscheidende Rolle ein. Martinez erkannte in vielen Situationen die entstehenden Lücken und schloss sie mi viel Einsatz und Laufbereitschaft, schon bevor Schlimmeres entstehen konnte. Hinter ihm bot Abwehrchef Mats Hummels ebenfalls eine tadellose Leistung. 

Auf europäischer Bühne in bestem Licht

Zudem entwickelte sich bei den Münchenern, je länger die Partie dauerte, ein lange Zeit ungekanntes Zusammengehörigkeitsgefühl, in dem der eine Spieler den Fehler des Kollegen ausbügelte, ohne extra dazu aufgefordert werden zu müssen. Es war das erste Pflichtspiel der Bayern im Jahr 2019, das sie ohne Gegentor überstanden.

Dass dies ausgerechnet in dieser für sie so bedeutenden Partie gelang, spricht dafür, dass die Bayern-Profis sich in K.o.-Partien wie dieser in Liverpool besonders motivieren und konzentrieren können und sich auf der europäischen Bühne in bestem Licht präsentieren wollen. Die Bayern haben sich zudem auf die Grundtugenden des Fußballs zurückbesonnen und den Kampf in den Vordergrund ihrer Bemühungen gestellt.    

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