Die Frauen des FC Bayern München gewinnen das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den Arsenal WFC. Vor eigenem Publikum müssen die Münchenerinnen jedoch bis zum Ende zittern.
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Es war die Szene des Spiels: Münchens Lea Schüller dreht sich auf zentraler Position mit dem Ball am Fuß und passt auf den rechten Flügel. Dann startet sie vors Tor. Die gute Flanke von Maximiliane Rall wuchtet sie per Kopf in die Maschen (39. Minute). Es ist der goldene Treffer für die Münchenerinnen, die am Ende glücklich mit 1:0 (1:0) gegen den Arsenal WFC gewinnen.
Die Münchnerinnen haben sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Mittwoch in einer Woche in London erarbeitet. "Wir müssen an die erste Hälfte anknüpfen und nicht wie in der zweiten Hälfte um das Gegentor betteln", sagte Matchwinnerin Schüller nach dem Abpfiff mit Blick auf das zweite Duell.
Vor 20 000 Zuschauern in der Allianz Arena hatte Arsenals Mittelfeldspielerin Frida Maanum in der 20. Minute die bis dahin beste Gelegenheit der Partie. Allerdings scheiterte die Norwegerin aus kurzer Distanz an Bayern-Torhüterin Maria Luisa Grohs.
Auf der anderen Seite war Arsenals Torhüterin Manuela Zinsberger gegen den Kopfball von Schüller machtlos. Fast hätte die stark aufspielende Angreiferin unter den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kurz vor der Pause erhöht, doch Schüllers Schuss ging knapp am Tor vorbei (45.).
Arsenal dominiert die zweite Hälfte
Nach der Pause drückte die Mannschaft aus London auf den Ausgleich. Caitlin Foord traf aus der Distanz den Pfosten (52.). Danach benötigten die Münchnerinnen gleich mehrere Rettungsaktionen auf oder kurz vor der Torlinie. Erst klärte Schüller den Ball in höchster Not, wenige Augenblicke später war Bayerns Saki Kumagai rechtzeitig zur Stelle (61.). Doch damit nicht genug: In der 70. Minute kratzte wiederum Schüller einen Schuss von Leah Williamson von der Linie. Nach einem Konter der Münchenerinnen in der Schlussphase hätte Maximiliane Rall (86.) beinahe das 2:0 erzielt, aber Zinsberger war auf dem Posten.
jk/mm (sid,dpa)
Die Rekordspielerinnen der Champions League
Unter den Fußballerinnen mit den meisten Einsätzen in der Champions League sind Top-Stars wie Alexandra Popp, Wendie Renard und Saki Kumagai. Welche anderen Spielerinnen sind unter den Top Ten?
Bild: Oliver Baumgart/foto2press/imago
Emma Byrne - 77 Spiele
Die langjährige Nationaltorhüterin Irlands hütet in der Königinnenklasse 77 Mal das Tor des Arsenal Ladies FC aus London, der sich mittlerweile Arsenal Women FC nennt. 2007 gewinnt Byrne mit den "Gunners" den Titel, allerdings heißt die Champions League damals noch UEFA Women's Cup.
Bild: HOCH ZWEI/Propaganda/picture alliance
Marta Torrejon - 78 Spiele*
Die ehemalige spanische Rekord-Nationalspielerin startet ihre Karriere bei Espanyol Barcelona, wo sie 2004 bereits mit 14 Jahren Profi wird. 2013 wechselt sie zum Stadtrivalen FC Barcelona, mit dem Torrejon 2021 und 2023 die Champions League gewinnt. (*Stand: 23. November 2023)
Bild: picture alliance/ANP
Camille Abily - 81 Spiele
Die 183-malige französische Nationalspielerin ist fünffache Champions-League-Siegerin. Sie gewinnt alle Titel im Trikot von Olympique Lyon. Abily (l.) beendet ihre Karriere 2018. Ihre Siege in der Königinnenklasse stammen aus den Jahren 2011, 2012, 2016, 2017 und 2018.
Bild: Nick Potts/empics/picture alliance
Amandine Henry - 83 Spiele*
Siebenmal darf Amandine Henry mit Lyon den Siegerpokal in die Höhe stemmen (2011, 2012, 2016, 2018, 2019, 2020 und 2022). Den Finalsieg 2017 "verpasst" Henry, weil sie ein Jahr lang in den USA für Portland Thorns spielt und in der US-Saisonpause an PSG ausgeliehen ist. Seit 2023 ist sie für den US-Klub Angel City FC aktiv. (*Stand: 23. November 2023)
Bild: Daniela Porcelli/Zuma/picture alliance
Saki Kumagai - 84 Spiele*
Die japanische Weltmeisterin von 2011 gewinnt die Champions League mit Olympique Lyon fünfmal in Folge (2016 - 2020). Vor und nach ihrer Zeit in Frankreich ist sie mit dem 1. FFC Frankfurt (2011 - 2013) und dem FC Bayern (2021-2023) in der Königsklasse aktiv. Seit 2023 spielt sie für die AS Rom - ebenfalls in der Champions League. (*Stand: 23. November 2023)
Bild: Ulrich Wagner/picture alliance
Sarah Bouhaddi - 86 Spiele*
Die langjährige französische Nationalkeeperin spielt von 2009 bis 2022 für Lyon und ist daher achtfache Champions-League-Siegerin. Nach dreizehn äußerst erfolgreichen Jahren mit Olympique wechselt die vierfache Welttorhüterin des Jahres im Sommer 2022 zu Paris St. Germain. (*Stand: 23. November 2023)
Bild: Jonathan Moscrop/Newscom/picture alliance
Eugénie Le Sommer - 90 Spiele*
Die Stürmerin spielt seit 2010 für Olympique Lyon und hat mit dem Klub ebenfalls achtmal die Champions League gewonnen. Die französische Nationalspielerin ist auch abseits des Platzes im Fußball aktiv: 2018 wird sie als erste Frau in die Führung der französischen Profifußballergewerkschaft gewählt und wird 2020 deren Generalsekretärin. (*Stand: 23. November 2023)
Bild: Francesco Scaccianoce/ipa/picture alliance
Ramona Bachmann - 93 Spiele*
Die Schweizerin kommt in ihrer Profikarriere weit herum und spielt für fünf verschiedene Klubs in der Champions League. Nach Stationen bei den schwedischen Klubs Umea IK und FC Rosengard ist sie eine Saison lang in Wolfsburg aktiv (2015/16). Dann wechselt sie zum FC Chelsea und ist mittlerweile bei PSG. Gewonnen hat Bachmann die Champions League bisher allerdings nicht. (*Stand: 23. November 2023)
Bild: Antoine Massinon/DPPI media/picture alliance
Alexandra Popp - 97 Spiele*
Die deutsche Torjägerin bestreitet ihre ersten Spiele in der Königinnenklasse ab 2008 für den FCR Duisburg, mit dem sie den UEFA Women's Cup 2009 gewinnt. 2012 wechselt Popp zum VfL Wolfsburg und gewinnt die Champions League mit den "Wölfinnen" noch zweimal (2013, 2014). 2016, 2018 und 2020 scheitert sie mit Wolfsburg jeweils im Finale an Lyon, 2023 am FC Barcelona. (*Stand: 23. November 2023)
Die ehemalige Abwehrchefin der französischen Nationalmannschaft, die auf dem Platz meist sehr ernst, ja fast schon grimmig wirkt, ist mit Abstand die Erfahrenste in der Champions League. Renard, die seit 2007 für Olympique Lyon spielt, ist neben Bouhaddi und Le Sommer die dritte Frau, die den Wettbewerb achtmal gewonnen hat. (*Stand: 23. November 2023)