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Bayern schmucklos, Dortmund überfordert

7. November 2021

Tabellenführer FC Bayern München fügt dem SC Freiburg am 11. Bundesliga-Spieltag die erste Saisonniederlage zu. RB Leipzig weist Borussia Dortmund in die Schranken. Kuriose Szenen gibt es in Bochum zu sehen.

Fußball Bundesliga Bayern München - SC Freiburg
Auch Bayern-Torjäger Robert Lewandowski genoss gegen unangenehme Freiburger nur wenige FreiheitenBild: Sven Hoppe/dpa/picture alliance

"Wir haben verloren, darüber freue ich mich selten. Ansonsten war ich zufrieden", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich nach der ersten Saisonniederlage seines Teams. "Die Mannschaft hat alles gegeben, sie hat mutig gespielt. Schade, dass wir nicht drei, vier Minuten früher das Tor gemacht haben." Tatsächlich wurde es nach dem Anschlusstreffer des Sportclubs in der Nachspielzeit noch einmal kurz turbulent, letztlich aber blieb es beim schmucklosen 2:1-Erfolg der Münchener gegen einen von Anfang an unangenehmen Gegner. 

Auch mit der Führung nach einer halben Stunde im Rücken wurde wurde das Spiel für den Tabellenführer nicht einfacher. Den Gästen wollte zunächst aber kein eigener Treffer gelingen. Stattdessen nutzte Bayer-Torjäger Robert Lewandowski eine seiner Gelegenheiten und erhöhte eine Viertelstunde vor Schluss auf 2:0. Der Anschlusstreffer durch Janik Haberer fiel dann zu spät, um das Spiel noch zu drehen.

Leipzig bestraft schwache Dortmunder

"Ich habe noch nie Dortmunder gesehen, die so viele Fehler im Aufbauspiel machen", wunderte sich RB Leipzigs Siegtorschütze Yussuf Poulsen nach dem verdienten 2:1 (1:0)-Sieg seiner Mannschaft gegen den BVB am Sky-Mikrofon. "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, haben gut verteidigt und können eigentlich auch mit 3:1 gewinnen", meinte der Däne. Eine treffende Analyse nach einem Spiel, in dem Leipzig klar besser war als die ersatzgeschwächten Dortmunder, die vor allem in der ersten Halbzeit nicht mithalten konnten. RB wirbelte, ließ den Dortmundern keine Räume im Spielaufbau und suchte bei Ballgewinn konsequent den Weg nach vorne.

Zu flott für die BVB-Abwehr und Torwart Gregor Kobel: 1:0-Torschütze Christopher Nkunku Bild: Uwe Koch/Eibner/picture alliance

Christopher Nkunku als herausragender Spieler (29. Minute) und Yussuf Poulsen (68.). erzielten die Treffer für die Gastgeber. Dortmund kam kurz nach der Pause durch Kapitän Marco Reus überraschend zum zwischenzeitlichen Ausgleich (52.), für mehr reichte es aber nicht. Der BVB kassierte im fünften Auswärtsspiel bereits die dritte Niederlage. Der Rückstand auf den FC Bayern beträgt nun wieder vier Punkte.

Leverkusen und Köln retten Punkt, Wolfsburg weiter siegreich

So richtig zufrieden sah nach dem Spiel zwischen Hertha BSC und Bayer Leverkusen keiner der Beteiligten aus. Leverkusen hatte ein schwaches Spiel gezeigt und durch den 1:1-Ausgleich in der 90. Minute gerade noch so die erste Auswärtsniederlage der Saison verhindern können. Die Fans sahen bei regnerischem und kaltem Wetter ein schwaches Bundesligaspiel.

Bayer konnte seine technischen Fähigkeiten nicht ausspielen, die Herthaner mussten sich vorwerfen lassen, die Schwächen der Werkself nicht konsequenter ausgenutzt zu haben. "Wir müssen das 2:0 machen, dann gehen wir als Sieger nach Hause", sagte auch Berlins Trainer Pal Dardai. "Wir hatten genug Umschaltmomente." 

Auch der 1. FC Köln freuet sich über einen späten Ausgleichstreffer: Gegen Union Berlin brachte Doppeltorschütze Anthony Modeste den Ball nach einem Eckstoß per Kopf im Berliner Tor unter und sorgte so für den 2:2-Endstand. Nach seinem Treffer lief er zur bank und schnappte sich die Schiebermütze seines Trainers Steffen Baumgart, die er sich aufsetzte und einen Tanz vollführte. Berlin wäre mit einem Sieg auf Champions-League-Platz vier geklettert. So bleiben die Unioner Achter der Tabelle. Köln ist zu Hause weiterhin ungeschlagen. 

Tanz mit Mütze: Doppeltorschütze Anthony Modeste feiert den Ausgleich gegen Union Berlin Bild: Revierfoto/imago images

Mit Ach und Krach hat der VfL Wolfsburg einen knappen 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg über die Zeit gerettet. Nach einer guten ersten halben Stunde, schalteten die "Wölfe" in eine Art Verwaltungsmodus und überließen das Spiel dem FCA. Mit etwas Glück blieb es am Ende beim knappen Sieg, dem dritten im dritten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt.

Erster Saisonsieg für Bielefeld

Elf Spieltage mussten sie warten, nun hat es endlich geklappt: Mit 1:0 gewann Arminia Bielefeld beim VfB Stuttgart und freute sich über den ersten Saisonsieg. "Die Erleichterung ist groß, sehr groß", sagte Bielefelds Kapitän Fabian Klos bei Sky. Die lange Wartezeit auf den ersten Erfolg habe "das Trainerteam, die Mannschaft und den gesamten Verein ein bisschen belastet", gab er zu: "Alle wissen, wie schwer es ist, die Klasse nochmal zu halten. Aber wir geben alles dafür."

Beim 2:0 für Aufsteiger VfL Bochum gegen die TSG Hoffenheim gab es kuriose Szenen: Zunächst war Hoffenheims Florian Grilitsch über ein leichtes Hinfallen seines Gegners so sauer, dass er ihn unnötigerweise schubste, und es doch noch Elfmeter gab. Zum Strafstoß trat Bochums Torwart Manuel Riemann an und jagte den Ball über die Latte. Mit dem Schlusspfiff traf dann Milos Pantovic aus der eigenen Spielhälfte mit einem Schuss ins leere TSG-Tor. Hoffenheims Torwart Oliver Baumann war bei einer Ecke mit in den Angriff gegangen und hatte keine Chance, rechtzeitig wieder zurückzukommen.

Erneut kein Glück hatte der andere Aufsteiger, die Spielvereinigung Greuther Fürth: Das 1:2 gegen Eintracht Frankfurt war die zehnte Niederlage im elften Spiel. Die Greuther bleiben mit einem Zähler abgeschlagen Letzter. Besonders tragisch: In der 92. Spielminute schaffte Fürth den Ausgleich und hoffte auf den zweiten Punktgewinn der Saison, bekam aber nur Augenblick nach dem Wiederanpfiff doch noch ein Gegentor.

Hütter mit Punkt zufrieden

Zum Auftakt hatten sich der FSV Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend 1:1 unentschieden getrennt. "Ich kann mit dem Punkt sehr gut leben", sagte Gladbachs Trainer Adi Hütter anschließend in Anbetracht des Chancenübergewichts der Mainzer nach der Pause. "In der ersten Hälfte war es absolut okay, aber die Mainzer hatten deutlich mehr vom Spiel und haben gezeigt, dass sie mit viel Leidenschaft, Power und Emotion Fußball spielen können."

Der 11. Bundesliga-Spieltag in Zahlen:

FC Bayern München - SC Freiburg 2:1 (1:0)
Tore:
1:0 Goretzka (30.), 2:0 Lewandowski (75.), 2:1 Haberer (90.+3)

RB Leipzig - Borussia Dortmund 2:1 (1:0)
Tore:
1:0 Nkunku (29.), 1:1 Reus (52.), 2:1 Poulsen (68.)

VfL Wolfsburg - FC Augsburg 1:0 (1:0)
Tore:
1:0 Nmecha (14.)

VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld 1:0 (1:0)
Tore:
1:0 Okugawa (19.)

VfL Bochum - TSG Hoffenheim 2:0 (0:0)
Tore:
1:0 Novothny (68.), 2:0 Pantovic (90.+7)

FSV Mainz 05 - Borussia Mönchengladbach 1:1 (0:1)
Tore:
0:1 Neuhaus (38.), 1:1 Widmer (76.)

Hertha BSC - Bayer Leverkusen 1:1 (1:0)
Tore:
1:0 Jovetic (42.), 1:1 Andrich (90.)

1. FC Köln - Union Berlin 2:2 (1:2)
Tore:
1:0 Modeste (7.), 1:1 Ryerson (9.), 1:2 Prömel (45.+1), 2:2 Modeste (86.)

SpVgg Greuther Fürth - Eintracht Frankfurt 1:2 (0:0)
Tore:
0:1 Rode (76.), 1:1 Itten (90.+2), 1:2 Borré (90.+4)

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