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FC Bayern verliert in Hoffenheim

4. April 2017

Hoffenheim setzt sich im Topspiel gegen den Tabellenführer durch und bleibt damit in dieser Saison gegen die Bayern ungeschlagen. Bremen setzt seinen Höhenflug fort. In Köln ist ein ganz besonderer Ehrengast vor Ort.

Deutschland TSG 1899 Hoffenheim - FC Bayern München | Jubel
Bild: picture alliance/Promediafoto/M. Deines

1899 Hoffenheim - FC Bayern München 1:0 (1:0)

Der jüngste Trainer der Bundesliga schlägt den ältesten: Julian Nagelsmann hat Carlo Ancelottis Bayern mit seinen Hoffenheimern die zweite Saisonniederlage zugefügt. Am Ende mit etwas Glück und mit einem überragend haltenden Torwart Oliver Baumann setzte sich die TSG im Spitzenspiel gegen den Rekordmeister durch und auf Champions-League-Platz drei fest. "Ich habe vor dem Spiel gesagt, ein Unentschieden würde mich zufrieden machen. Der Sieg ist jetzt unfassbar. Das war ein großer Schritt Richtung Europa", sagte Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp und Trainer Nagelsmann ergänzte: "Ein Sieg gegen die Bayern tut immer gut. Unser Vertrauen steigt natürlich. Wir haben mutig Fußball gespielt."

Sieben Wechsel hatte Bayern-Trainer Ancelotti im Vergleich zum 6:0 gegen den FC Augsburg vorgenommen. Und das sollte sich rächen: Erstmals angeführt von Arjen Robben als Kapitän wunderte sich der Rekordmeister eine Spur zu lang über frech aufspielende Hoffenheimer, die in den ersten zehn Minuten zu gleich drei Hochkarätern kamen. Gerade als sich die neu formierte Hintermannschaft des FC Bayern einigermaßen sortiert hatte, kam Hoffenheim mit einem Fernschuss zum Ziel: Andrej Kramaric hielt einfach mal drauf, Sven Ulreich verschätzte sich, und der Ball zappelte zum 1:0 für Hoffenheim im Tor (21. Minute).

Besser machte es Ulreich kurze Zeit später, als er die 100-prozentige Chance von Kerem Demirbay entschärfen und den Ball über die Latte lenken konnte. Beim FC Bayern zeigte sich zunächst einzig Flügelflitzer Kingsley Coman in Normalform, er war es auch, der kurz vor dem Pausenpfiff mit einem beherzten Sprint in den Strafraum zog, dann Robert Lewandowski bediente, der den Ball an die Latte bugsierte (45.). In der zweiten Halbzeit bekamen die Gäste die Partie besser in den Griff und Hoffenheim hatte es in der 55. Minute seinem Torwart Oliver Baumann und dessen Glanzparade zu verdanken, dass Lewandowski nicht zum Ausgleich kam. Baumann rettete auch kurz vor dem Abpfiff gegen Mats Hummels. Der FC Bayern kassierte damit nach 136 Tagen in der Bundesliga wieder eine Niederlage und das ausgerechnet eine gute Woche vor dem Viertelfinal-Kracher gegen Real Madrid in der Champions League.  

Borussia Dortmund - Hamburger SV 3:0 (1:0)

Knoten geplatzt - Aubameyang (4.v.l.) traf in der NachspielzeitBild: Getty Images/AFP/P- Stollarz

Hoffenheim hielt sich mit dem Sieg auch Verfolger Borussia Dortmund vom Leib. Der BVB kam zwar ebenfalls zu einem Heimsieg, liegt in der Tabelle aber einen Punkt hinter 1899 auf Rang vier. Die Partie war länger offen, als es den BVB-Anhängern lieb war. Dortmund war drückend überlegen, doch ließ zu viele Chancen liegen. "Ich bin in der Bewertung hin- und hergerissen", resümierte BVB-Trainer Thomas Tuchel. "Wir haben viele Chancen herausgespielt. Es war aber fahrlässig, wie wir spielen. Es war eine Achterbahnfahrt."

Einen Vorgeschmack auf das, was die Partie liefern würden, boten gleich zu Beginn Ousmane Dembelé und Bobby Wood. Beide liefen relativ ungestört auf den gegnerischen Torwart zu, doch sowohl Roman Bürki im Kasten der Borussia als auch sein Gegenüber René Adler behielten die Oberhand. In der 13. Minute musste Adler dann aber doch hinter sich greifen: Gonzalo Castro hatte per direktem Freistoß getroffen.

Allein Pierre-Emerick Aubameyang hätte im zweiten Durchbang die Partie entscheiden können, sogar müssen, er vergab Riesenchancen am Fließband. Beispiel 73. Minute: Völlig allein kam Aubameyang zehn Meter vor Adler an den Ball - und schoss links vorbei. Und so blieb der HSV immer knapp dran am Ausgleich.

Wood und Kostic prüften Bürki, die Fans wurden unruhiger.  Aubameyang versuchte sich in der 81. Minute dann erfolgreich als Vorlagengeber, und endlich zappelte der Ball zum 2:0 im Netz. Shinji Kagawa musste nur noch einschieben. Erst in der Nachspielzeit zeigte Aubameyang, dass er das Toreschießen doch nicht verlernt hat: Sprint, Übersteiger, mit links eingenetzt. Und das bescherte ihm auch die Führung in der Torjäger-Liste, die er mit 25 Treffern vor Lewandowski (24) anführt. Der konnte nämlich gegen Hoffenheim sein Tore-Konto nicht weiter aufbessern.

1. FC Köln - Eintracht Frankfurt 1:0 (0:0)

Auch der Dritte der Torschützen-Liste, Anthony Modeste vom 1. FC Köln (22), ging wieder leer aus, durfte beim 1:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt aber trotzdem jubeln. Zumindest über Nacht kletterte der FC auf den fünften Tabellenrang, kann aber von Hertha BSC noch überholt werden.

 

Auf der Tribüne saß ein ganz besonderer Ehrengast: Bundeskanzlerin Angela Merkel, die seit vier Jahren erstmals wieder in einem Bundesligastadion zu Gast war. Sie hatte sich vor dem Anpfiff über das Engagement der Stiftung 1. FC Köln und die Initiative "Wir zusammen" informiert. "Ich konnte mich heute davon überzeugen, dass hier eine wunderbare Arbeit geleistet wird, die dazu führt, dass Flüchtlinge die Integration schaffen über den Sport, aber dann eben auch viele Kontakte knüpfen können und dadurch auch Wege ins Leben geebnet bekommen", sagte Merkel, die 52 lange Minuten warten musste, bis das erste Tor fiel.

Matchwinner Milos Jojic war mit einem Schuss aus der zweiten Reihe erfolgreich: Der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor. Köln lässt im Kampf um die Europapokal-Plätze die Eintracht damit drei Punkte hinter sich. Frankfurt ließ erneut viele Chancen liegen. Seit über sieben Stunden hat die Eintracht nun in der Bundesliga nicht mehr getroffen. Seit acht Spielen wartet die Eintracht auf einen Sieg.

Werder Bremen - FC Schalke 04 3:0 (1:0)

Ganz anderes ergeht es momentan Werder Bremen, das drei Tage nach dem fulminanten 5:2-Auswärtssieg in Freiburg einen beachtlichen 3:0-Erfolg gegen Schalke feierte, wenn auch mit etwas Glück, da die Gäste die Partie eigentlich dominierten.

Nächste Bremen-Gala: Werder darf jetzt sogar von Europa träumenBild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

Doch die Tore machten die Bremer: Nach einer Klasse-Flanke von Zlatko Junozovic köpfte Theodor Gebre Selassie zum 1:0 ein (24.) - die Werder-Fans, die nach dem Torfestival in Freiburg noch an einen Aprilscherz glaubten, trauten erneut ihren Augen kaum. Schalke störte das nicht, die Königsblauen bestimmten weiter das Spielgeschehen und kamen zu Chancen.

Doch das nächste Tor fiel wieder auf der anderen Seite: Benedikt Höwedes ging im eigenen Strafraum etwas zu robust zur Sache und verursachte einen Strafstoß. Max Kruse ließ sich diese Chance auf die Vorentscheidung nicht nehmen und erhöhte in der 76. Minute auf das viel umjubelte 2:0. Der Knoten war geplatzt, kurze Zeit später konterte Bremen Schalke aus, dieses Mal schlug Kruse die entscheidende Flanke und Youngster Maximilian Eggestein vollendete zum 3:0. Schalke brach auseinander und fiel in der Tabelle hinter Bremen zurück. "Wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren", mahnte Kapitän Höwedes. "Wir hatten eigentlich eine gute Phase zuletzt, haben uns heute aber selbst geschlagen."

Am Mittwoch folgt Teil zwei des 27. Spieltags mit fünf Partien.

Alle Höhepunkte der vier Partien vom Dienstagabend können Sie hier in unserem Liveticker nachlesen: 

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