Es reicht nicht gegen Liverpool: RB Leipzig scheidet im Achtelfinale der Champions League aus. Nach vorne fehlen Ideen, hinten rettet Torwart Gulacsi. Auch Innenverteidiger Upamecano kann bei den Leipzigern überzeugen.
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Man mag sich kaum vorstellen, wie sehr die Stimme von Julian Nagelsmann gelitten hat. Während des Achtelfinal-Rückspiels in der Champions League gegen dem FC Liverpool schrie der Trainer von RB Leipzig nahezu pausenlos auf seine Spieler ein. Nagelsmann entfachte am Spielfeldrand dabei genau die Leidenschaft, die die Mehrzahl seiner Spieler auf dem Platz dagegen nicht entwickeln konnten. 0:2 gegen einen FC Liverpool, der von Anfang an den Ton angab: Es war einfach nicht genug gegen die Mannschaft von Jürgen Klopp. Nagelsmanns Rufe verhallten - zwar nicht ungehört, aber offenbar ohne Wirkung. "Wir haben nicht den nötigen Punch entwickelt", ärgerte sich Nagelsmann nach dem Abpfiff. "Wir sind auch kaum mal in eine emotionale Phase reingekommen. Wir haben zu verkopft gespielt."
Nachdem bereits das Hinspiel mit einem 2:0-Sieg für die Engländer endete, ist die Königsklassen-Saison für RB vorbei. "Wir haben richtig gut verteidigt und richtig gut gespielt", lobte LFC-Trainer Jürgen Klopp seine Spieler. "Es war ein verdienter Sieg." Mohamed Salah (71. Minute) und Sadio Mané (74.) erzielten die Treffer für Liverpool - späte Treffer, den eigentlich hätte es bereits vor der Pause im Leipziger Kasten klingeln müssen, doch RB-Keeper Peter Gulacsi war immer wieder auf dem Posten und rettete für seine oft indisponierten Vorderleute.
Leipzig rennt gegen rote Wand
Die Mittel, die das Nagelsmann-Team üblicherweise im Titelrennen der Bundesliga anwendet und mit denen es überaus erfolgreich ist, verpufften wirkungslos gegen die englische Spitzenmannschaft. Hohes Pressing, intensive Zweikämpfe, robuste Zweikampfhärte ist Liverpool aus der heimischen Premier League an jedem Wochenende seit vielen Jahren ausgesetzt. Auch wenn die "Reds" derzeit eine Krise durchleben - sechs verlorene Heimspiele in Folge - mit so wenig Phantasie, wie sie RB-Kicker an diesem Abend an den Tag legten, wurden die Engländer mühelos fertig.
Zwar rannten die Leipziger immer wieder an, aber sie prallten an der Liverpool-Defensive ab wie an einer undurchdringbaren Wand. Torchancen? Gab es, allerdings selten. Am nächsten dran an einem Treffer war Joker Alexander Sörloth, dessen Kopfball aber nur an die Querlatte klatschte. Sehr viel öfter musste Leipzigs Abwehrchef Dayot Upamecano brenzlige Situationen für Leipzig gegen die pfeilschnellen Liverpool-Angreifer Mané und Salah nahezu im Alleingang bereinigen.
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Upamecano beweist Qualität
Der 22-jährige bullige Innenverteidiger hat gegen Liverpool einmal mehr eindrucksvoll nachgewiesen, weshalb sich der FC Bayern München seine Dienste ab der kommenden Saison für 42,5 Millionen Euro gesichert hat. Seine Schnelligkeit, seine Robustheit und Ballsicherheit halten auf höchstem europäischen Niveau stand. Auch in einer fehlerbehafteten und ideenlosen Leipziger Mannschaft konnte sich Upamecano auf seine Fähigkeiten verlassen. Er setzte sogar offensiv Akzente, wenn er in der eigenen Hälfte startete und den Ball im Dribbling bis in die Nähe des gegnerischen Strafraums brachte.
Doch das allein reichte aber nicht für die Leipziger, die im kommenden Jahr einen neuen Anlauf in der Champions League starten müssen - dann aber ohne ihren Abwehrfelsen und Teilzeit-Dribbelkünstler Upamecano.
Die Top-Torjäger der Champions League
In der Königsklasse des Fußballs knackt Kylian Mbappé die 50-Tore-Marke. Auch Thomas Müller trifft weiter. Beide gehören zu den zehn erfolgreichsten Torschützen der Champions-League-Historie.
Bild: Bernat Armangue/AP/dpa/picture alliance
Alfredo di Stefano - 49 Tore
Elf Jahre lang spielt der argentinische Stürmer für Real Madrid. Die Champions League heißt damals noch Europapokal der Landesmeister. Fünfmal in Serie, von 1956 bis 1960, triumphieren die "Königlichen" in der Königsklasse - nicht zuletzt dank der 49 Tore Alfredo di Stefanos. Der Argentinier, der 2014 verstirbt, gehört damals zu den besten Spielern der Welt.
Bild: picture-alliance/dpa
Thierry Henry - 50 Tore
Ein halbes Hundert Treffer in der Champions League steuert der Stürmer aus Frankreich in seiner langen Karriere bei: für die AS Monaco (7), den FC Arsenal (35) und den FC Barcelona (8). Einmal - mit Barça - gewinnt der Weltmeister von 1998 auch die Trophäe. Am Stadion des FC Arsenal steht eine Bronzestatue Henrys. Der Franzose ist Rekordtorschütze der "Gunners".
Bild: augenklick/firo Sportphoto/picture alliance
Kylian Mbappé - 50 Tore*
Der Weltmeister von 2018 aus Frankreich spielt und trifft in der Königsklasse für die AS Monaco, Paris St. Germain und Real Madrid. Seinen ersten Treffer erzielt er 2017 als 18-Jähriger im Achtelfinale für Monaco gegen Manchester City. 2020 steht er mit PSG sogar im Finale, dass der französische Top-Klub aber knapp mit 0:1 gegen den FC Bayern verliert. (*Stand 11. Dezember 2024)
Die Champions League und Thomas Müller, das scheint zu passen. Gleich bei seinem Debüt in der Königsklasse, beim 7:1 des FC Bayern gegen Sporting Lissabon im März 2009, erzielt der damals 19-Jährige den ersten seiner bislang 53 Champions-League-Treffer. Zweimal - 2013 und 2020 - gewinnt er mit den Münchenern die begehrte Trophäe. (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: Andreas Gebert/REUTERS
Ruud van Nistelrooy - 56 Tore
Für drei Vereine trifft der niederländische Mittelstürmer Rutgerus Johannes Martinus van Nistelrooij, wie er eigentlich korrekt heißt, in der Champions League: erst für die PSV Eindhoven (8 Tore), dann für Manchester United (35) und schließlich auch für Real Madrid (13). Zu einem Champions-League-Titel reicht es für van Nistelrooy nicht, in drei Saisons wird er aber Torschützenkönig.
Bild: Martin Rickett/empics/picture alliance
Raúl Gonzalez Blanco - 71 Tore
Raúl ist bei Real Madrid eine Legende. Der langjährige Kapitän bestreitet für die "Königlichen" so viele Spiele wie kaum ein anderer Fußballer: allein 550 Partien in der spanischen Liga und 132 in der Champions League. Dreimal gewinnt er mit Real den Titel. Fünf seiner 71 Champions-League-Tore erzielt Raúl bei seinem zweijährigen Gastspiel für den FC Schalke 04.
Bild: Daniel Ochoa de Olza/AP/picture alliance
Karim Benzema - 90 Tore
Mit 18 Jahren gelingt dem Franzosen sein erstes Champions-League-Tor für Olympique Lyon. Von 2009 bis 2023 triumphiert Benzema mit den "Königlichen" aus Madrid fünfmal in der Königsklasse. Benzema spielt nach einem Fingerbruch im Januar 2019 stets mit Handbandage - ob aus Aberglaube oder medizinischer Notwendigkeit, bleibt Spekulation. 2023 verlässt er Europa in Richtung Saudi-Arabien.
Bild: Pierre-Philippe Marcou/AFP
Robert Lewandowski - 101 Tore*
Der Ex-Bayern-Torjäger ist Champions-League-Sieger (2020) und zweimaliger Weltfußballer (2020+2021). 2020 wird somit für ihn zu einem überragenden Jahr, zudem wird er auch noch Torschützenkönig der Champions League. In seiner Karriere trifft er für Borussia Dortmund, den FC Bayern und den FC Barcelona in der "Königsklasse". (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: MATTHEW CHILDS/POOL/AFP
Lionel Messi - 129 Tore
Wenn der FC Barcelona sich zwischen 2004 und 2021 auf etwas verlassen kann, dann auf den Torinstinkt Lionel Messis. 120-mal trifft der Argentinier für die Katalanen in der Königsklasse, danach geht er zwei Saisons lang für PSG auf Torejagd. Sechsmal wird der achtfache Weltfußballer bester Torjäger der Champions League. Viermal holt er mit Barça den Henkelpott. Seit 2023 spielt er in den USA.
Bild: Sebastian Frej/imago images
Cristiano Ronaldo - 140 Tore
Sogar fünfmal gewinnt der Superstar aus Portugal die Champions League. Egal für wen er aufläuft, ob für Manchester United, Real Madrid oder Juventus Turin, Cristiano Ronaldo trifft zuverlässig. Souverän führt der fünfmalige Weltfußballer, der seine Karriere in Saudi-Arabien ausklingen lässt, die "ewige" Torjägerliste in Europas Königsklasse an.