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Liverpool eine Nummer zu groß

10. März 2021

Es reicht nicht gegen Liverpool: RB Leipzig scheidet im Achtelfinale der Champions League aus. Nach vorne fehlen Ideen, hinten rettet Torwart Gulacsi. Auch Innenverteidiger Upamecano kann bei den Leipzigern überzeugen.

Champions League I Liverpool v RB Leipzig
Bild: Bernadette Szabo/REUTERS

Man mag sich kaum vorstellen, wie sehr die Stimme von Julian Nagelsmann gelitten hat. Während des Achtelfinal-Rückspiels in der Champions League gegen dem FC Liverpool schrie der Trainer von RB Leipzig nahezu pausenlos auf seine Spieler ein. Nagelsmann entfachte am Spielfeldrand dabei genau die Leidenschaft, die die Mehrzahl seiner Spieler auf dem Platz dagegen nicht entwickeln konnten. 0:2 gegen einen FC Liverpool, der von Anfang an den Ton angab: Es war einfach nicht genug gegen die Mannschaft von Jürgen Klopp. Nagelsmanns Rufe verhallten - zwar nicht ungehört, aber offenbar ohne Wirkung. "Wir haben nicht den nötigen Punch entwickelt", ärgerte sich Nagelsmann nach dem Abpfiff. "Wir sind auch kaum mal in eine emotionale Phase reingekommen. Wir haben zu verkopft gespielt."

Nachdem bereits das Hinspiel mit einem 2:0-Sieg für die Engländer endete, ist die Königsklassen-Saison für RB vorbei. "Wir haben richtig gut verteidigt und richtig gut gespielt", lobte LFC-Trainer Jürgen Klopp seine Spieler. "Es war ein verdienter Sieg." Mohamed Salah (71. Minute) und Sadio Mané (74.) erzielten die Treffer für Liverpool - späte Treffer, den eigentlich hätte es bereits vor der Pause im Leipziger Kasten klingeln müssen, doch RB-Keeper Peter Gulacsi war immer wieder auf dem Posten und rettete für seine oft indisponierten Vorderleute.

Leipzig rennt gegen rote Wand

Die Mittel, die das Nagelsmann-Team üblicherweise im Titelrennen der Bundesliga anwendet und mit denen es überaus erfolgreich ist, verpufften wirkungslos gegen die englische Spitzenmannschaft. Hohes Pressing, intensive Zweikämpfe, robuste Zweikampfhärte ist Liverpool aus der heimischen Premier League an jedem Wochenende seit vielen Jahren ausgesetzt. Auch wenn die "Reds" derzeit eine Krise durchleben - sechs verlorene Heimspiele in Folge - mit so wenig Phantasie, wie sie RB-Kicker an diesem Abend an den Tag legten, wurden die Engländer mühelos fertig.

Der Leipziger Fels in der Liverpooler Brandung: Dayot Upamecano (2.v.l.) war Leipzigs BesterBild: Matthias Koch/imago images

Zwar rannten die Leipziger immer wieder an, aber sie prallten an der Liverpool-Defensive ab wie an einer undurchdringbaren Wand. Torchancen? Gab es, allerdings selten. Am nächsten dran an einem Treffer war Joker Alexander Sörloth, dessen Kopfball aber nur an die Querlatte klatschte. Sehr viel öfter musste Leipzigs Abwehrchef Dayot Upamecano brenzlige Situationen für Leipzig gegen die pfeilschnellen Liverpool-Angreifer Mané und Salah nahezu im Alleingang bereinigen.

Upamecano beweist Qualität

Der 22-jährige bullige Innenverteidiger hat gegen Liverpool einmal mehr eindrucksvoll nachgewiesen, weshalb sich der FC Bayern München seine Dienste ab der kommenden Saison für 42,5 Millionen Euro gesichert hat. Seine Schnelligkeit, seine Robustheit und Ballsicherheit halten auf höchstem europäischen Niveau stand. Auch in einer fehlerbehafteten und ideenlosen Leipziger Mannschaft konnte sich Upamecano auf seine Fähigkeiten verlassen. Er setzte sogar offensiv Akzente, wenn er in der eigenen Hälfte startete und den Ball im Dribbling bis in die Nähe des gegnerischen Strafraums brachte.

Doch das allein reichte aber nicht für die Leipziger, die im kommenden Jahr einen neuen Anlauf in der Champions League starten müssen - dann aber ohne ihren Abwehrfelsen und Teilzeit-Dribbelkünstler Upamecano.   

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