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Fed leitet Kurswechsel ein

14. Dezember 2022

Angesichts der abebbenden Inflationswelle in den USA bremst die Notenbank Fed etwas das Tempo ihrer Zinserhöhungen. Eine Zinssenkung ist für die Währungshüter in absehbarer Zeit aber wohl kein Thema.

USA New York Finanzmärkte Wall Street
Börsianer hatten sich positivere Aussichten erhofft: An der Wall Street rutschten die wichtigsten Indizes ins MinusBild: Julia Nikhinson/AP Photo/picture alliance

Die US-Notenbank nimmt langsam das Tempo aus den Leitzinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation. Nach ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr gab die Fed eine Anhebung um weitere 0,5 Prozentpunkte bekannt. Die neue Zinsspanne liegt damit zwischen 4,25 und 4,5 Prozent, dem höchsten Wert seit dem Jahr 2007. Insgesamt war es 2022 bereits die siebte Erhöhung. Zuletzt hatte die Notenbank vier Mal in Folge den Leitzins um beachtliche 0,75 Prozentpunkte angehoben.

Damit leitete die Fed zwar einen moderateren Kurs ein - signalisierte zugleich aber weitere Zinserhöhungen. "Wir werden den Kurs beibehalten, bis die Aufgabe erledigt ist", sagte Notenbank-Präsident Jerome Powell bei einer Pressekonferenz in Washington.

Jerome Powell: Der Fed-Chef will die Inflation auf zwei Prozent zurückführenBild: Jacquelyn Martin/AP/dpa/picture alliance

Zuletzt war die Inflation in den Vereinigten Staaten spürbar zurückgegangen: Der Anstieg der Verbraucherpreise lag im November bei 7,1 Prozent, dem niedrigsten Wert seit Dezember vergangenen Jahres. Noch im Juni war die Inflationsrate - angetrieben von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine - auf ein 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent geklettert.

Zäher Kampf gegen die Inflation

Doch jüngste Prognosen der Fed zeigen, dass die Inflation länger als erwartet relativ hoch bleiben wird. Hatte die Fed zuletzt noch auf einen Rückgang der Inflation 2023 auf 2,8 Prozent gesetzt, geht sie nun von 3,1 Prozent aus, für 2024 dann 2,5 Prozent. Als Zielmarke gelten zwei Prozent.

Durch die Erhöhung des Leitzinses verteuern sich Kredite, was die Nachfrage ausbremst. Das hilft dabei, die Teuerungsrate zu senken, schwächt aber auch das Wirtschaftswachstum. Mit der strengen Geldpolitik der Fed wächst also das Risiko, dass die Notenbank die Wirtschaft so stark bremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden.

Legt die Geldpolitik der Vereinigten Staaten fest: die Notenbank Federal Reserve in Washington D.C.Bild: Celal Gunes/AA/picture alliance

Die Aussichten für das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt schätzt die Fed nun deutlich schwächer ein als noch vor drei Monaten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird demnach 2023 um 0,5 Prozent wachsen. Im September hatte die Fed noch ein Wachstum von 1,2 Prozent vorhergesagt. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand weiß, ob es eine Rezession geben wird oder nicht", betonte Powell. Und falls es eine gebe, lasse sich auch nicht sagen, wie heftig diese werde.

wa/cw (afp, dpa, rtr)

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