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Fed reduziert ihre Bilanz

20. September 2017

Die US-Notenbank beginnt im Oktober mit dem Abbau ihrer aufgeblähten Bilanz und signalisiert eine weitere Zinserhöhung für 2017. Auch im kommenden Jahr sollen die US-Leitzinsen weiter steigen.

USA Board of Governors of the Federal Reserve System in Washington
Bild: Reuters/J. Roberts

Nach dem jahrelangen Aufkauf von Wertpapieren vollzieht die US-Notenbank die lang erwartete Kehrtwende: Ab Oktober beginnt die Federal Reserve mit dem Abbau ihrer auf 4,5 Billionen Dollar aufgeblähten Bilanz. Damit werden erstmals seit dem Ausbruch der Finanzkrise die Geldschleusen von den Währungshütern in den USA wieder ein wenig geschlossen.

Die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen machen damit einen Schritt hin zur Normalität, da sie über Jahre die Konjunktur mit ihrer Geldflut gestützt hatten. Nun werden auslaufende Papiere aus dem Bestand der Notenbank zu einem Teil nicht mehr ersetzt.

 "Wir werden die Normalisierung unserer Bilanz beginnen und dies auf moderate und verlässliche Art und Weise tun", sagte Yellen. Zunächst sollen die Verkäufe auf zehn Milliarden Dollar pro Monat gedeckelt werden, um dann sukzessive auf 50 Milliarden gesteigert zu werden. Die US-Notenbank zieht damit einen Schlussstrich unter die Finanzkrise. Allerdings sei auch ein Kursumschwung möglich, sollte der Bedarf entstehen, sagte Yellen.

Rätselraten über Bilanzziel der Fed

"Der Startschuss ist gefallen. Bis Ende 2017 wird die Fed ihr Wertpapier-Portfolio um bis zu 30 Milliarden Dollar abschmelzen", sagte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus-Lampe. "Bis der gesamte, nach der Finanzkrise stark angewachsene Speck weg ist, wird es jedoch mehrere Jahre dauern."

Auf welches Niveau die Fed die Bilanzsumme letztlich absenken wird, ist bislang noch offen. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass das Volumen wieder auf das Vorkrisen-Niveau von unter einer Billion Dollar fallen wird.

Zudem peilt die Fed nach zwei Zinsanhebungen in diesem Jahr noch eine dritte an. Einstweilen beließ sie den Schlüsselsatz in der Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Die Rahmenbedingungen für eine straffere geldpolitische Linie scheinen günstig: Die Wirtschaft wuchs zuletzt so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr - im Land herrscht zudem praktisch Vollbeschäftigung.

Doch der als zu niedrig empfundene Preisauftrieb bereitet den Währungshütern noch Kopfschmerzen: Sie sehen stabile Preise bei einer Inflationsrate von zwei Prozent erreicht, doch diese Marke ist noch nicht in Sichtweite.

Der US-Aktienmarkt zeigte sich nach der Fed-Sitzung kaum verändert. Der Dollar legte zum Euro zu. Die US-Währung stieg zum Yen auf den höchsten Wert seit Ende Juli.

tko/uh (rtr, dpa)

 

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