1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Femen-Aktivistin stört Tschechien-Wahl

12. Januar 2018

Am ersten Tag der Präsidentschaftswahlen in Tschechien hat Amtsinhaber Zeman bei der Stimmabgabe Besuch einer Femen-Aktivistin bekommen. Er fühlte sich nicht nur gestört.

Tschechien Wahl - Femen-Aktivistin greift Zeman an
Nur ein kurzer Auftritt: die Femen-Aktivistin wurde von den Sicherheitskräften schnell überwältigtBild: Reuters/D. W. Cerny

Die Frau war in dem Wahllokal, in dem Tschechiens amtierender Präsident Milos Zeman seine Stimme abgeben wollte, mit nacktem Oberkörper auf den 73-Jährigen zugestürzt und rief "Zeman - Putins Schlampe". Zeman war im November in dem Schwarzmeerkurort Sotchi mit Kremlchef Wladimir Putin zusammengekommen.

Die Polizei nahm die junge Aktivistin der ukrainischen Frauengruppe Femen fest, sie muss sich nun wegen öffentlicher Ruhestörung vor Gericht verantworten.

In einer Reihe mit dem Papst

Zeman kehrte kurz nach dem Vorfall wieder ins Wahllokal zurück, gab seine Stimme ab und erklärte, er sei "geehrt" über die "päpstliche Behandlung". Der Präsident bezog sich damit auf einen Femen-Auftritt während der Weihnachtsansprache von Papst Franziskus im Petersdom.

Konnte dann doch noch seine Stimme abgeben: Präsident Milos ZemanBild: Reuters/D. W. Cerny

Die Präsidentschaftswahl in Tschechien erstreckt sich über zwei Tage, am Samstag können die Tschechen noch bis 14 Uhr die Wahllokale aufsuchen. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur zeichnete sich am ersten Wahltag eine gute Beteiligung ab. Demnach gaben schätzungsweise knapp zwei Fünftel der rund 8,4 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Amtsinhaber Zeman gilt als Favorit der Wahl, er hat acht Herausforderer, darunter den Chemieprofessor Jiri Drahos. Eine Stichwahl in zwei Wochen gilt als wahrscheinlich.

fab/ie (dpa, APE)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen