Femizide in Brasilien — ein stiller Krieg gegen Frauen

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Cristiane Gomes konnte es zunächst gar nicht fassen, als ihr Lebensgefährte mit einer Pistole in der Hand ins Badezimmer kam und ihr ins Gesicht schoss. "Woher kommt all das Blut plötzlich?", dachte sie, "und was ist mit den Kindern?" Sie wurde schwer verletzt, aber sie überlebte. Auch nach acht Operationen leidet sie unter Schmerzen im Gesicht. Finanziell über die Runden zu kommen, fällt ihr schwer. Immerhin erhält sie Hilfe: Eine Chirurgin behandelt sie kostenlos, bei Treffen mit anderen Femizidopfern kann sie über ihre Sorgen sprechen.
Carolina Magalhães hat nicht überlebt, sie wurde tot am Fuße eines Hochhauses gefunden. Was genau passierte, wird noch vor Gericht verhandelt, doch ihre Angehörigen sind überzeugt: Carolinas damaliger Partner ist der Täter.
In Duque de Caxias bei Rio de Janeiro ist eine Frauenschutzpatrouille unterwegs, um bedrohte Frauen zu beschützen. Das Team geht auch in Schulen, um den weit verbreiteten Machismo einzudämmen, der als wichtigster Grund für die Femizide gilt. Polizistin Neuseli Pereira sagt, solche Präventionsarbeit sei das Wichtigste. Denn Gewalt gegen Frauen werde heute zwar härter bestraft, dennoch steige die Zahl der Femizide weiter an.
Eine Reportage von Bianca Kopsch.