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Politik

Festnahme nach Autoattacke in Paris

9. August 2017

Ein neuerlicher Terroranschlag in Frankreich? Am Morgen war ein Auto in eine Gruppe von Soldaten gerast. Inzwischen nahm die Polizei einen Verdächtigen fest. Die Anti-Terror-Abteilung ermittelt.

Paris Angriff auf Soldaten im Stadtteil Levallois-Perret - Festnahme auf der Autobahn
Bild: Getty Images/AFP/P. Huguen

Nach dem Angriff auf Soldaten in Frankreich hat die Pariser Polizei einen Verdächtigen festgenommen (Artikelbild). Er sei in dem mutmaßlichen Angriffsfahrzeug in Richtung der nordfranzösischen Stadt Calais unterwegs gewesen, verlautete aus Justiz- und Ermittlerkreisen. Der Fahrer wurde demnach durch Polizeischüsse verletzt. 

Kurz zuvor hatte die Pariser Staatsanwaltschaft mitgeteilt, die Anti-Terror-Abteilung übernehme die Ermittlungen. Sie habe eine Untersuchung wegen versuchten Mordes an Amtspersonen in Verbindung mit einem Terrorvorhaben eröffnet.  

Am Morgen war ein Fahrzeug im Pariser Vorort Levallois-Perret in eine Gruppe Soldaten gefahren und hatte sechs Militärs verletzt, drei von ihnen schwer. Der Fahrer floh.

"Feige" Attacke

Frankreichs Verteidungsministerin Florence Parly verurteilte die "feige" Attacke. Die laufende Untersuchung müsse die Absichten des Täters klären. Der Bürgermeister von Levallois-Perret, Patrick Balkany, sprach von einer "abscheulichen Aggression". Es könne keinen Zweifel geben, dass der Unbekannte sein Fahrzeug absichtlich in die Soldatengruppe gesteuert habe. Das Auto sei "sehr schnell" auf die Soldaten zugekommen, als diese gerade ihre Kaserne im Zentrum der Stadt verließen. In Levallois-Perret, einer Stadt mit rund 65.000 Einwohnern nordwestlich von Paris, sitzt auch der französische Inlandsgeheimdienst DGSI.

Die betroffenen Militärs sind Teil der Anti-Terror-Operation "Sentinelle" ("Wachposten"). Der Inlandseinsatz wurde nach den islamistischen Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt im Januar 2015 in Paris ins Leben gerufen.

Die Soldaten bewachen unter anderem Synagogen, Flughäfen, Bahnhöfe und Touristenattraktionen wie Museen oder den Pariser Eiffelturm. Dabei werden die Sicherheitskräfte selbst immer wieder Ziel von Angriffen. Im März wurde ein Mann am Pariser Flughafen Orly bei einer Attacke auf patrouillierende Soldaten erschossen. Im April erlitt ein Polizist auf den Pariser Champs-Élysées bei einem Angriff tödliche Schussverletztungen.

Der Tatort in Levallois-Perret, von oben gesehenBild: Getty Images/AFP/T. Chappe

Messerattacke am Eiffelturm

Erst am Samstagabend hatte ein Mann am Eiffelturm ein Messer gezückt und "Allah ist groß" geschrien. Patrouillierende Soldaten forderten ihn auf, das Messer wegzulegen, er ließ sich widerstandslos festnehmen. Der in Mauretanien geborene Franzose wurde in die Psychiatrie eingewiesen.

In Frankreich sind seit Anfang 2015 bei islamistischen Anschlägen 239 Menschen getötet worden. Seit den Pariser Anschlägen vom November 2015 mit 130 Todesopfern herrscht in dem Land der Ausnahmezustand.

jj/sti/nin (dpa, afp, rtr)

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