1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Festnahme nach Drohungen gegen Juden

3. März 2017

Nach den Bombendrohungen gegen jüdische Einrichtungen in den USA hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Er wurde in St. Louis im Bundesstaat Missouri gefasst.

New York Tarrytown,  Jewish Community Center
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Wenig

Die Bundespolizei FBI hatte den 31-Jährige festgenommen. Er wird verdächtigt, hinter mindestens acht von mehr als hundert in Gemeindezentren und Schulen eingegangenen Drohungen zu stecken, wie das Justizministerium in Washington mitteilte.

Der Verdächtige wollte seine Ex-Freundin mit den Drohungen in Schwierigkeiten bringen. Einige der E-Mails mit den Bombendrohungen hatte er unter ihrem Namen abgeschickt. Der Mann wird nun formal des Online-Stalking beschuldigt, wofür ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren droht.

Gemeindezentren und Schulen evakuiert

Ob er auch hinter weiteren Drohungen im Land steckt, ist allerdings unklar. So waren am Montag bei jüdischen Einrichtungen in New Jersey, North Carolina, Alabama und Pennsylvania Drohungen eingegangen. Mehrere Gemeindezentren und Tagesschulen wurden vorsichtshalber evakuiert. Allein in der Gegend um die Hauptstadt Washington waren 143 Schüler betroffen.

Auf vielen jüdischen Friedhöfen wie hier dem "Mount Carmel" in Philadelphia waren Grabsteine umgeworfen worden Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Larma

Neben diesen Drohungen haben auch Fälle der Schändung jüdischer Friedhöfe dafür gesorgt, dass viele Amerikaner eine neue Welle des aggressiven Antisemitismus befürchten. Erst an diesem Freitag war ein weiterer solcher Akt von Vandalismus bekannt geworden. Mehr als ein Dutzend Grabsteine waren auf einem Friedhof in Rochester im Bundesstaat New York umgestoßen und beschädigt worden, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

Generell mehr Drohungen gegen Juden

Bereits am Sonntag waren auf einem jüdischen Friedhof in Philadelphia mehr als 500 zerstörte und umgeworfene Grabsteine entdeckt worden, am Wochenende zuvor waren hundert Grabsteine in Missouri geschändet worden.

Wie jüdische Gemeinden in den USA berichten, hat seit dem Wahlsieg von Donald Trump generell die Zahl der bei ihnen eingehenden Drohungen zugenommen. Am äußersten rechten Rand der Anhängerschaft des Präsidenten gibt es Gruppierungen mit rassistischer und antisemitischer Ideologie. Der Präsident selbst verurteilte am Dienstag in seiner Rede vor dem US-Kongress die antisemitischen Vorfälle.

uh/wl (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen