Auf den Spuren der Juwelen von Kim K.
9. Januar 2017Dass die Meldung nicht zuerst im Sender "E! Entertainment Television" kam, ist eigentlich eine schwere Panne. Eine ordentliche US-Inszenierung für den Haussender von Kim K. sieht an sich anders aus - aber das hat die französische Polizei mutmaßlich nicht interessiert. Diese hat nun jedenfalls drei Monate nach dem Raubüberfall auf US-Realitydarstellerin Kim Kardashian 16 Verdächtige festgenommen. Im Morgengrauen, im Großraum Paris, da wo früher Kommissar Maigret ermittelte.
Paris, 2. Oktober, 02.35 Uhr ...
Der Fall wäre für Maigret ein Klacks gewesen. Kardashian war in der Pariser Luxusresidenz "Hôtel de Pourtalès" um 02:35 Uhr am Morgen des 2. Oktober 2016 überfallen worden. Der Tatort: eine luxuriöse Appartementanlage im achten Arrondissement. Die Räuber, von denen es zunächst hieß, sie seien perfiderweise als Polizisten gekleidet gewesen, fesselten und knebelten die 36-jährige und entwendeten Juwelen im Wert von neun Millionen Euro.
Nach dem Raubüberfall passierte, was so auch Drehbuch-Autoren von "E! Entertainment Television" hätten notieren können: Kims Ehemann, Rapper Kanye West, brach schockiert ein Konzert in New York ab. Kim Kardashian brach nach der Aussage bei der französischen Polizei - hier: nicht Maigret - fast fluchtartig ihren Aufenthalt in der Stadt der Mode und der Liebe ab.
Was weiß "Abdulrahman"?
Als Gerüchte aufkommen, Kims Leibwächter namens "Abdulrahman" ( ... seinen Nachnamen wollte der Schrank von einem Mann nicht so gerne in den Medien lesen) könne in die Sache verwickelt gewesen sein, bekommt die Räuberpistole einen völlig neuen Drall. Und dann, das Ärgste für die Fans von Kim Kardashian: Die Frau (mit Maßen einschlägigen Promi-Portalen zufolge von 86 - 66 - 101 und Körbchengröße 85D, aber das tut hier nichts zur Sache, Anmerkung der Redaktion), die ihre Fans sonst über die sozialen Medien ständig an ihrem Privatleben teilnehmen ließ, verfiel in ein Tal des ungewohnten Schweigens.
Erst in der vergangenen Woche meldete sich die 36-Jährige über Twitter mit einem zwar unscharfen, aber dennoch sehenswerten Familienfoto samt Ehemann Kanye und den Kids North und Saint und dem sachlich völlig zutreffenden Kommentar zurück: "family".
Und dann berichtete sie in einem Werbetrailer für die neue Staffel ihrer Reality-Serie ihren ebenfalls weiß gekleideten Schwestern unter Tränen: wie sie sich fühlte, als die Räuber sie heimsuchten, sie fesselten und knebelten. "Sie werden mir in den Rücken schießen!" Das habe sie damals gedacht. Und außerdem: "Es gibt keinen Ausweg." Es rege sie noch heute total auf, wenn sie nur daran denke.
Also, das kann man ja verstehen. Selbst wenn man kein Fan von Kim Kardashian ist. Und dann weiß man noch gar nicht, wie aufregend dieses Leben wirklich ist. Fragen Sie doch mal den Ehemann, dessen Nervenkostüm nicht das Stabilste ist. Der US-Rapper musste sich zuletzt in einem Krankenhaus in Los Angeles behandeln lassen. Dorthin war er offiziellen Angaben zufolge mit Erschöpfungsanzeichen und Schlafmangel gebracht worden. Seine "Saint Pablo"-Tournee hatte er zuvor ohne Angabe von Gründen abgebrochen, obwohl noch 21 Konzerte ausstanden. Beim Gig in Sacramento brachte er es gerade noch fertig, anderthalb Stunden später als geplant auf die Bühne zu kommen, drei Songs zu spielen und minutenlang gegen Hillary Clinton und andere Prominente zu wettern. Übelmeinende wollen das mit dem Schlafmangel übrigens nicht glauben.
Zu Besuch bei der Quotenmaschine
Doch wenn Sie nun in Sorge sind um Kim und Kanye und all' die anderen im Kardashian-Kosmos: In der Zwischenzeit ist der halbwegs genesene Künstler Kanye von der selbsternannten TV-Quotenmaschine Donald J. Trump empfangen worden. Es wird also alles gut. Nächste Folge, nächste Woche bei "E! Entertainment Televion". Oder vielleicht auch hier.
ml/as (afp, rtr)