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Politik

Festnahmen nach Protest in Hongkong

28. Juni 2017

Mit einem Sitzstreik haben Demokratie-Aktivisten in Hongkong Front gemacht gegen den bevorstehenden Besuch von Staatschef Xi Jinping. Die Polizei nahm etliche Demonstranten fest, darunter Studentenführer Joshua Wong.

Hongkong Proteste gegen Besuch von Chinas Staatschef Xi Jinping
Bild: Reruters/Tyrone Siu

Die Polizei hatte die Aktion zuvor aufgelöst und die Gegend an der Hafenpromenade Hongkongs weiträumig abgeriegelt. Insgesamt 20 Teilnehmer der Kundgebung wurden abgeführt. Unter ihnen war auch der prominente Studentenführer Joshua Wong. Die Demonstranten hatten sich an einer Statue versammelt, die die Rückgabe Hongkongs von Großbritannien an China symbolisiert. Einige hatten sich an die Skulptur angekettet, andere waren hinaufgeklettert.

Studentenführer Joshua Wong (mit Mikrofon) und seine Mitstreiter werfen Peking vor, die Autonomie Hongkongs zu untergrabenBild: Reuters/Tyrone Siu

Jahrestag der Übergabe Hongkongs an China

Die Statue war 1997 von China an Hongkong übergeben worden. Sie steht in unmittelbarer Nähe des Hotels, in dem Präsident Xi Jinping während seines Aufenthalts in der Wirtschaftsmetropole untergebracht sein wird. Er wird am Donnerstag zu einem dreitägigen Besuch anlässlich des 20. Jahrestags der Übergabe Hongkongs an die Volksrepublik erwartet. Es ist Xis erster Besuch seit seiner Amtsübernahme 2013.

Auch der Abgeordnete Nathan Law wurde von Polizisten abgeführtBild: Getty Images/AFP/A. Wallace

"Lang lebe die Regenschirmbewegung", skandierten die Aktivisten mit Blick auf die sogenannte Regenschirm-Revolution, bei der es 2014 Massendemonstrationen für demokratische Reformen gegeben hatte. Für die Forderung nach freien Wahlen waren zeitweise zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Peking sah sich durch den bunten Protest bedroht.

Opposition wirft Peking Einmischung vor

Die ehemalige Kronkolonie Hongkong war am 1. Juli 1997 nach dem Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" von Großbritannien an China übergeben worden. Dabei wurden der so genannten Sonderverwaltungszone für 50 Jahre Freiheiten und Rechte garantiert, die es in der Volksrepublik nicht gibt. Die Opposition in der Stadt wirft der Regierung in Peking jedoch vor, sich zunehmend einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen.

Nach ihrer Wahl zur Regierungschefin Hongkongs war Carrie Lam Anfang April zu einem Treffen mit Präsident Xi Jinping nach Peking gereistBild: picture alliance/AP Photo/Ju Peng

Sinnbildlich für Pekings wachsende Einflussnahme ist die geplante Amtseinführung der ehemaligen Karrierebeamtin Carrie Lam zu Hongkongs neuer Regierungschefin am 1. Juli. Ein mehrheitlich Peking-treues Komitee hatte sie im März gewählt. Die Demokratie-Aktivisten machen Front gegen Lam.

uh/se (afp, rtr)

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