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Feuerfront wütet am Brocken im Nationalpark Harz

7. September 2024

Der großflächige Waldbrand am höchsten Berg in Norddeutschland ist weiter außer Kontrolle. Er wird intensiv aus der Luft und am Boden bekämpft.

Dicker Rauch über verbrannten Bäumen
Dicker Rauch am Königsberg im Harz Bild: Matthias Bein/dpa/picture alliance

Die Feuer waren am Freitagnachmittag in einem Gebiet am Königsberg, einer Nebenkuppe des Brockens, ausgebrochen. Wenige Stunden später hatte sich in der Region im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt eine riesige Feuerfront gebildet, wie die Behörden des Landkreises Harz mitteilten. Die Rauchwolke sei "kilometerweit zu sehen". Mehr als 150 Feuerwehrleute sind im Einsatz - weitere Unterstützung am Boden und aus der Luft wurde angefordert.

Einsatzleiter Immo Kramer sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Technische Hilfswerk (THW) sei dabei, Wege zu bauen und eine Brücke herzurichten. Grundsätzlich gilt das Gelände am höchsten Berg des Mittelgebirges als schwer zugänglich. An wichtigen Wegen seien Beregner im Einsatz, die mehrere Tausend Liter Wasser pro Minute verteilten, damit die Flammen nicht weiter vorrücken.

Weitere Löschflugzeuge angefordert

Für diesen Samstag seien vier weitere Löschflugzeuge und sechs Löschhubschrauber angefordert worden, so Kramer. In der Nacht mussten sich einige Feuerwehrkräfte zurückziehen, weil einzelne Schutzstreifen vom Feuer übersprungen wurden. 

Generell wird davon ausgegangen, dass sich die Löscharbeiten über mehrere Tage hinziehen. Die Waldbrandgefahr ist derzeit in weiten Teilen Sachsen-Anhalts sehr hoch.

Feuer und Glutnester unterhalb des Brockens am Königsberg Bild: Matthias Bein/dpa/picture alliance

Für den bei Touristen beliebten Ort Schierke, der einige Kilometer vom Brandgebiet entfernt liegt, besteht laut Kramer derzeit keine Gefahr. Der Wind treibe die Feuerfront nicht in Richtung des Ortes, sagte der Einsatzleiter.

Nationalpark gesperrt

Das gesamte Gebiet im Nationalpark bleibt gesperrt. Alle Veranstaltungen rund um den Brocken wurden abgesagt, wie der Landkreis Harz weiter mitteilte. Für den für heute geplanten Brockenlauf sei eine Alternativstrecke ausgearbeitet worden, hieß es auf der Webseite.

Am Freitag waren etwa 500 Menschen mit Bussen vom Brocken in Sicherheit gebracht worden. Es handelte sich um Touristen, Wanderer und Sportler. Der Weg zum Brocken gilt als einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz.

Anfang September 2022 hatte es im Nationalpark Harz einen besonders großen Waldbrand gegeben. Auch damals war der Königsberg betroffen. Der Landkreis Harz rief seinerzeit den Katastrophenfall aus. Über Tage waren hunderte Brandbekämpfer im Einsatz.

se/wa (dpa, afp, mdr)

Redaktionsschluss: 15.00 Uhr - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

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