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Katastrophe

Feuerwalze wütet in Kalifornien - fünf Tote

29. Juli 2018

Seit Tagen bekämpfen Tausende Feuerwehrleute die verheerenden Wald- und Buschbrände in Kalifornien. Nur ein kleiner Teil davon ist bisher unter Kontrolle. Besonders heftig sind die Zerstörungen in der Stadt Redding.

USA Kalifornien Waldbrände bei Redding
So sieht es im Westen Reddings nach dem Feuersturm ausBild: Reuters/F. Greaves

Am Donnerstag übersprangen die Flammen den Fluss Sacramento in Kalifornien und erfassten den Westteil der Stadt Redding, die 90.000 Einwohner hat und etwa 240 Kilometer nördlich von Sacramento liegt. Auf Filmaufnahmen ist zu sehen, wie ganze Viertel komplett niedergebrannt sind. Die Flammen legten auch das benachbarte Dorf Keswick in qualmende Ruinen.

Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf fünf. In den vergangenen Tagen hatten bereits zwei Menschen ihr Leben verloren. Ein Feuerwehrmann starb bei Löscharbeiten im nördlichen Shasta County. Zudem wurde ein Helfer getötet, der einen Bulldozer bediente. Zuletzt kamen zwei kleine Kinder mit ihrer 70-jährigen Urgroßmutter ums Leben, wie ihre Familie mitteilte.

Zwei Schwestern trösten sich nach dem Verlust von Angehörigen in ReddingBild: picture-alliance/AP Photo/M. J. Sanchez

17 Vermisste

Die Sicherheitskräfte versuchen derzeit herauszufinden, wo sich 17 Menschen aufhalten, die als vermisst gemeldet sind. Die Behörden ordneten an, dass mindestens 38.000 Einwohner von Redding und des Shasta County ihre Wohnungen räumen müssen.

Die schweren Wald- und Buschbrände haben an der US-Westküste bisher mindestens 500 Häuser zerstört. Mehr als 7000 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die Flammen zu löschen oder einzudämmen. Sie werden von 17 Hubschraubern unterstützt. Nach Angaben des Feuerwehr-Chefs Ken Pimlott fachten starke Winde die Brände immer wieder an. Sie werden zudem durch das trockene Wetter und die hohen Temperaturen begünstigt.

Im und beim Dorf Keswick richteten die Flammen schwere Schäden anBild: Reuters/A. Sage

Notstand ausgerufen

Sieben Menschen erlitten Brandverletzungen und mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Das sogenannte Carr-Feuer schlug bisher Zehntausende Menschen in die Flucht. Nur fünf Prozent der Brände sind unter Kontrolle. Gouverneur Jerry Brown hat für die Gegenden, die von den Flammen besonders getroffen sind, den Notstand ausgerufen.

Wie das National Interagency Fire Center mitteilte, suchen derzeit 89 größere Brände 14 Bundesstaaten heim, meist im Westen der Vereinigten Staaten. Bisher sind landesweit 1,7 Millionen Hektar Land durch Feuer zerstört worden. Im Schnitt des letzten Jahrzehnts waren es im gleichen Zeitraum 1,5 Millionen Hektar.

Bei einer Serie von Buschfeuern im Oktober 2017 waren in Nordkalifornien mehr als 40 Menschen gestorben. Zeitweise waren damals 100.000 Menschen vor den Bränden auf der Flucht. Nach Schätzungen wurden seinerzeit mehr als 9000 Gebäude zerstört. 

kle/haz (dpa, rtre, afpe)

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