FIA verbietet Fahrhilfe aus der Box
9. September 2014Der Automobil-Weltverband FIA hat für die Formel 1 die Fahrhilfe aus der Box ab sofort untersagt. Bislang war es den Ingenieuren und Fahrern erlaubt, per Funk beliebig viele Renninformationen auszutauschen. Schon zum nächsten Grand Prix in Singapur am 21. September soll der Funkverkehr zwischen Fahrer und Box jedoch genau beobachtet werden. Die Fans betonten in der Vergangenheit immer wieder, dass man den Eindruck bekäme, die Piloten würden von den Ingenieuren ihres Teams gesteuert und die Fahrer selbst nur als ein Werkzeug ihres Teams fungieren.
So gab WM-Spitzenreiter Nico Rosberg seinem Ingenieur Tony Ross im Training von Monza am vergangenen Freitag die Anweisung: "Gib mir Instruktionen, wie ich fahren soll!" Fernando Alonsos Coach Andrea Stella wies seinen Piloten darauf hin: "Fahr in Kurve zehn eine andere Linie! Die Hinterreifen überhitzen schnell."
Fahren statt Funken
Fortan sollen die Fahrer ihren Boliden selbst steuern können und ihre individuelle Klasse zeigen. Dazu heißt es in Artikel 20.1. des FIA-Sportgesetzes: "Der Fahrer muss das Auto allein und ohne fremde Hilfe fahren." Die Trennlinie zwischen einer erlaubten und unerlaubten Hilfestellung ist für die Experten offenbar klar: Anweisungen, die dem Fahrer den Gang, die Linie, oder die Einstellung am Lenkrad mitteilen, sind ein Eingriff in das Hoheitsgebiet des Piloten. Jedoch sei es Sache des Teams, den Fahrer in die Box zu holen.
Strafen sollen Folgen
Um den unerlaubten Funkverkehr einzudämmen, soll er künftig sanktioniert werden. Das genaue Strafmaß wurde allerdings noch nicht festgelegt. Denkbar wäre jedoch eine Fünf-Sekunden-Strafe durch die Boxengasse oder ein Punktabzug in der Fahrerwertung. Letztlich sollen die Rennkommissare jeweils über die Schwere des Verstoßes entscheiden. So hofft die FIA, ihr Image der größten Rennserie mit den stärksten und talentiertesten Fahrern wieder verbessern zu können.
fe/asz (sid, dpa)