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FIFA-Verfahren gegen Blatter und Platini

23. November 2015

Der deutsche FIFA-Richter Hans-Joachim Eckert klagt die suspendierten FIFA-Top-Funktionäre Joseph Blatter und Michel Platini an. Derweil spricht Blatter offen über seinen schlechten Gesundheitszustand.

Michel Platini und Joseph Blatter (Foto: EPA/OLIVER WEIKEN)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Funktionärsschicksal von Joseph Blatter und Michel Platini wird sich noch in diesem Jahr entscheiden. Im Dezember will der deutsche FIFA-Ethik-Richter Hans-Joachim Eckert das Urteil gegen die suspendierten FIFA-Präsidenten Blatter und UEFA-Präsident Platini sprechen. Am Montag eröffnete die Rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission offiziell ein Verfahren gegen die beiden suspendierten Funktionäre. Details der Anklageschrift wurden nicht publik.

Eckert reagierte damit auf den Abschlussbericht der ermittelnden FIFA-Ethik-Kammer. Blatter und Platini wird eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an den Franzosen im Jahr 2011 vorgeworfen. Dabei soll es sich laut der Funktionäre um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis FIFA-Arbeit aus den Jahren 1998 bis 2002 handeln. Blatter und Platini haben im Zuge des Verfahrens die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge darzulegen und Beweise zu präsentieren. Zudem können sie eine Anhörung vor den FIFA-Richtern beantragen. Beide Beschuldigten beteuern ihre Unschuld. Sollte Platini gesperrt werden, kann er nicht wie geplant bei der Wahl des Blatter-Nachfolgers am 26. Februar in Zürich antreten. Der 60-Jährige hat bereits Beschwerde beim Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen seine provisorische 90-Tage-Sperre eingereicht.

Blatter: "Ich war dem Tod nahe"

Blatter räumte in seinem ersten TV-Interview nach einem Check im Krankenhaus gravierende Gesundheitsprobleme ein. "Ich war dem Tod sehr nahe", sagte der 79-Jährige dem Schweizer Sender RTS, in einem Gespräch, das in voller Länge erst am Mittwoch ausgestrahlt werden soll. "Ich war zwischen den Engeln, die gesungen haben und dem Teufel, der das Feuer anzündet, aber es waren die Engel, die gesungen haben", sagte Blatter. Sein Zustand sei durch den "enormen Druck" begründbar. "In einem bestimmten Moment sagt der Körper einfach 'Nein, genug ist genug'. Aber wenn du psychisch stark bist, kannst du widerstehen", sagte Blatter. Der angeschlagen wirkende Schweizer hatte sich Anfang des Monats ins Krankenhaus begeben. Dabei hatte es unterschiedliche Meldungen über die Ernsthaftigkeit seines Zustands gegeben.

Seinen einst engen Kollegen und heutigen Rivalen Platini hält Blatter indes überraschend für einen guten potenziellen FIFA-Chef - eine entsprechende Frage beantwortete er knapp mit: "Ja". Offenbar glaubt Blatter weiterhin an einen Freispruch für Platini und damit auch für sich. "Wenn er zurückkommt, wird er gewählt werden", sagte Blatter über Platini.

asz/tk (dpa)

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