Die 67. Berlinale in Bildern
Die 67. Berlinale in Bildern
Knapp 400 Filme werden beim größten deutschen Filmfestival gezeigt. Dabei dreht sich nicht alles nur um den Bären-Wettbewerb. Auch die anderen Sektionen haben viel zu bieten. Wir lassen Bilder sprechen - eine Vorschau.
Django - Der Auftakt wird musikalisch
Eröffnet wird die 67. Berlinale (9.-19.02.2017) mit einer Musikerbiografie. Der Debütfilm des französischen Regisseurs Etienne Comar erzählt die Geschichte des berühmten Jazz- und Swingmusikers Django Reinhardt.
Viele Deutsche im Wettbewerb
18 Filme bewerben sich in diesem Jahr um die Preise im Wettbewerb. Drei genuin deutsche Filme sind dabei - unter anderem "Die Rückkehr nach Montauk" von Volker Schlöndorff mit Nina Hoss. Außerdem laufen noch sechs deutsche Co-Produktionen in der Konkurrenz.
"Beuys" als Dokumentation
Ebenfalls aus Deutschland kommt "Beuys", ein Dokumentarfilm über den deutschen Künstler von Regisseur Andres Veiel. Der hatte sich in den vergangenen Jahren vor allem als profilierter Regisseur für Dokumentionen mit politischen und gesellschaftlichen Themen hervorgetan. Jetzt misst er sich im Wettbewerb mit Spielfilmen.
Groteskes aus Österreich
Jede Wette - ein Publikumsliebling im diesjährigen Wettbewerb dürfte "Wilde Maus" werden, das Regiedebüt des Schauspielers Josef Hader. Der hatte sich zuletzt als Stefan Zweig im Film "Vor der Morgenröte" Meriten erworben. "Wilde Maus" ist eine schwarze Komödie.
Unterhaltsames aus Großbritannien
Auch dieser Film dürfte auf ein sehr großes Publikumsinteresse stoßen: "T2 Trainspotting", die Fortsetzung der wilden filmischen Drogenreise von Regisseur Danny Boyle aus dem Jahr 1996. "T2" läuft zwar im Wettbewerb - doch außer Konkurrenz, einen Bären kann er also nicht gewinnen.
Verschiedene Formen im Wettbewerb um die Bären
Spielfilme, Dokumentationen und auch Animationsfilme - das Spektrum in der Berlinale-Konkurrenz ist in diesem Jahr wieder groß. Als gezeichneter Film kommt der chinesische Beitrag "Hao ji le" von Regisseur Liu Jian daher, eine Gangsterstory.
Das 47. Internationale Forum
In der Programmsektion "Forum" werden in diesem Jahr 43 Filme gezeigt, diesmal besonders viele Dokumentationen. Doch auch klassische Spielfilme sind dabei wie "Barrage", eine französische Produktion über drei Frauengenerationen innerhalb einer Familie.
Queeres Kino im Panorama
Auch das Programm der Sektion "Panorama" ist wieder bunt, vielfältig und kaum unter einen Hut zu bekommen. Traditionell laufen im Panorama besonders viele Filme zum Thema Homosexualität. Auch Jochen Hicks Doku "Mein wunderbares West-Berlin" über die Schwulenbewegung der 1980er Jahre wird hier gezeigt.
100 Jahre Oktoberrevolution in Russland
Einige Filme werden bei der Berlinale außerhalb der traditionellen Programmsektionen gezeigt, das heißt dann: "Berlinale Spezial". Zu diesen Premieren zählt auch "Der junge Karl Marx", der Marx (August Diehl, r.) und Friedrich Engels (Stefan Konarske) auf der Leinwand zeigt. Regie führte der auf Haiti geborene Raoul Peck.
Der Fall Oleg Sentsov
2015 wurde dem ukrainischen Regisseur Oleg Sentsov in Russland der Prozess gemacht. Die Anklage warf ihm antirussischen Terror vor: ein politischer Schauprozess gegen einen Kritiker Moskaus. Die Solidarität weltweit mit Sentsov war groß. Doch der Regisseur musste eine lange Haftstrafe in Sibirien antreten. In Berlin wird die Dokumentation "The Trial - The State of Russia vs Oleg Sentsov" gezeigt.
Deutscher Filmnachwuchs
Der deutsche Filmnachwuchs präsentiert sich in diesem Jahr mit 14 kürzeren und längern Werken in der Reihe "Perspektive Deutsches Kino". Hier also diesmal besonders viele Spielfilme. Den originellsten Filmtitel hat sicherlich Regisseur Julian Radlmaier gewählt: "Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes".
Filme für ein junges Publikum
In der Reihe "Generation" treffen sich die jüngeren Kinofans. Dort laufen Filme für das Nachwuchs-Publikum. Die deutsch-italienische Co-Produktion "Amelie rennt" erzählt von der 15-jährigen Titelfigur, die schwer an Asthma erkrankt ist, aber keine Lust mehr auf Ärzte, besorgte Freunde und die Familie hat.
Was auf den Tisch kommt
Das zeigt die Reihe "Kulinarisches Kino". Dort werden Filme präsentiert, die sich mit den Themen Ernährung, Ökologie, mit Landwirtschaft und Haute Cuisine auseinandersetzen. Der US-Beitrag "At the Fork" zeigt den Umgang der Menschen mit Nutztieren - fern aller Klischees.
Ehrenbär für Kostümdesignerin
Filme werden nicht nur von Schauspielern und Regisseuren, von Produzenten und Kameraleuten gemacht. Darauf weist der Goldene Ehrenbär in diesem Jahr hin, der an die Italienerin Milena Canonero geht. Die hat vor allem für Stanley Kubrick gearbeitet, aber auch die Kostüme für Sofia Coppolas "Marie Antoinette" entworfen.
Blick in die Zukunft
Den wagt in diesem Jahr die Retrospektive. Sie blickt in die Vergangenheit, um zu zeigen, wie das Kino vor Jahrzehnten in die Zukunft schaute. Besonders originell tat das der Japaner Kōji Shima 1956 in "Die Außerirdischen erscheinen in Tokio".
Blick ins Eis
Warm anziehen müssen sich die Zuschauer in der Berlinale-Sektion "NATIVe" zwar nicht, Filme über das Leben der Inuit im hohen Norden Kanadas lassen manchmal aber schon frösteln. Alethea Arnaquq-Baril zeigt in seinem Beitrag "Angry Inuk", wie sich jahrelange Veränderungen bei der Robbenjagd auf die Inuit auswirken.
Gruselige Klassiker
Wer immer schon Angst vor Untoten hatte, der sollte die Wiederaufführung von George A. Romeros Zombie-Schocker "Night of the Living Dead" meiden. Der Kultfilm von 1968 läuft in der Reihe "Berlinale Classics", die sich um restaurierte Meisterwerke der Kino-Geschichte bemüht.
Berlinale Talents
Im Theater "Hau Hebbel am Ufer" treffen sich rund 250 junge Talente aus 71 Ländern mit den Profis aus der Filmwelt. Unter dem Motto "Courage: Against All Odds" wird diskutiert - wie geht's zu in der Welt und wie kann der Einzelne damit umgehen? Und: Wie kann man seine Ideen mit der Filmkamera umsetzen?
Im Mittelpunkt der Berlinale stehen die Filme. Eine Binsenweisheit. Doch schaut man auf das Rahmenprogramm der Berliner Filmfestspiele, die in diesem Jahr zum 67. Mal stattfinden (9.2.-19.2.), so könnte man zu dem Schluss kommen, die einzelnen Filmvorführungen wären nur ein Bestandteil des Festivals. Diskussionen und Workshops, Ausstellungen und Partys, Preisverleihungen und der berühmte Rote Teppich, all das prägt das Festival natürlich auch. Wir schauen aber in unserer Bildervorschau zunächst mal auf die vielen Filme, die da kommen. Also: Augen auf!