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Filmpreis César für Aids-Film "120 BPM"

3. März 2018

Sie gelten als die "französischen Oscars". Jetzt wurden die renommierten Preise in Paris vergeben. "120 BPM" gewann in sechs Kategorien. Als bester ausländischer Film wurde das Scheidungsdrama "Loveless" ausgezeichnet.

Paris César-Filmpreise | 120 BPM
"120 BPM"-Regisseur Robin Campillo (l.) und die Produzenten Marie-Ange Luciani und Hugues CharbonneauBild: Reuters/C. Platiau

Das französische Drama "120 BPM"  ("120 battements par minute") von Robin Campillo handelt vom Kampf der 1989 gegründeten "Act Up"-Bewegung gegen Aids. Der Film des 55-jährigen Regisseurs gewann insgesamt sechs César-Auszeichnungen. Darunter die Trophäen für den besten Film, das beste Originaldrehbuch und die beste Musik. Ins Rennen gegangen war das Drama mit 13 Nominierungen. Campillo stellt in seinem Streifen den Beginn der Aktivisten-Bewegung "Act Up" dar, die mit spektakulären öffentlichen Aktionen gegen Ausgrenzung von HIV-Infizierten und gegen Untätigkeit von Politik und Pharmaindustrie angesichts der tödlichen Epidemie protestierte. "120 BPM" hatte schon 2017 in Cannes den Großen Preis der Jury gewonnen. 

Den César als bester ausländischer Film gewann "Loveless" des russischen Starregisseurs Andrej Swjaginzew. Das Drama handelt von einem Ehepaar, das vor der Scheidung steht und dessen Sohn spurlos verschwindet. Der Film wurde 2017 in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet und ist auch für den Auslands-Oscar nominiert, der am Sonntag in Los Angeles vergeben wird. 

Ehren-César für Penélope Cruz 

Wie schon zuvor bekannt war, geht der diesjährige Ehren-César an die spanische Schauspielerin Penélope Cruz. Sie werde als "Muse der großen Cineasten gewürdigt", hatte die französische Filmakademie bereits im Januar erklärt.

Die 43-jährige Cruz sagte bei der Verleihung sichtlich bewegt, heute Abend habe sie Lust, dem Leben zu danken. Selbst in ihren kühnsten Träumen habe sie es nicht gewagt, an diesen Preis zu denken. Die Spanierin hat in über 40 Produktionen mitgespielt und mit namhaften Regisseuren gedreht, darunter Kenneth Branagh und dem spanischen Regisseur und Produzenten Pedro Almodóvar, der ihr auch den Preis übergab. Er sei der Grund gewesen, warum sie Kino mache, erklärte sie.

Penelope Cruz und Pedro AlmodóvarBild: Reuters/B. Tessier

Die diesjährige César-Verleihung stand im Zeichen der Me-too-Debatte um sexuelle Belästigung von Frauen. Viele Stars trugen als Zeichen der Solidarität eine weiße Schleife, unter ihnen Marion Cotillard und Penelope Cruz. "Die weiße Schleife ist unsere Art, Solidarität auszudrücken", sagte die französische Schauspielerin und Produzentin Julie Gayet.

Der César ist der nationale Filmpreis Frankreichs. Er wird in 21 Kategorien verliehen. Zusätzlich gibt es den Ehrenpreis. Benannt ist die Auszeichnung nach dem verstorbenen französischen Bildhauer César Baldaccini, der die Trophäe gestaltet hat.

1976 wurden die Césars erstmals vergeben. Inspiriert von den Oscars, hatte der Journalist und Filmproduzent Georges Cravenne den Preis ins Leben gerufen. Die Verleihung findet jedes Jahr Ende Februar im Théâtre du Châtelet in Paris statt.

qu/wa/jj (dpa, afp)

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