Filmtipp zum Wochenende: Like Someone in Love
8. März 2015Der Goldene Bär für Jafar Panahi und seinen Film "Taxi" bei der Berlinale hat jüngst wieder viel Aufmerksamkeit auf das iranische Kino gelenkt. Zusammen mit Asghar Farhadi ist der unter Hausarrest stehende Panahi derzeit der bekannteste Filmemacher seines Landes. Farhadi hatte vor vier Jahren für sein Scheidungsdrama "Nader und Simin - Eine Trennung" den Goldenen Bären der Berliner Filmfestsiele erhalten und anschließend den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Inzwischen inszeniert Farhadi im Ausland.
Filmen im Exil
Diesen Weg hat auch Abbas Kiarostami eingeschlagen. Er war es, der in den 1990er Jahren die Welt auf die reiche Tradition und die künstlerische Vielfalt des iranischen Kinos aufmerksam machte. 1997 gewann er für seinen Film "Der Geschmack der Kirsche" die Goldene Palme in Cannes. Für einige Jahre wurde er zum führenden Regisseur seines Landes. Und auch wenn sich Kiarostami nicht in einen so offensichtlichen Konflikt mit den strengen Zensur-Behörden des Iran befand wie heute Panahi, so hatte er doch immer wieder um seine Projekte zu kämpfen. Seit einigen Jahren dreht nun im Ausland.
Nächtliche Blicke in die Neonwelt Tokios
Sein jüngster Film "Like Someone in Love" ist eine filmische Meditation aus dem Tokio unserer Tage. Die junge Akiko (unser Bild: Rin Takanaski) studiert und verdient sich nebenbei Geld als Prostituierte. Zwischen ihr und dem ehemaligen Soziologieprofessor Takashi entwickelt sich eine Freundschaft. Ein Film, der ganz auf die Magie der Bilder setzt. Auch ein Film, der wieder lange Autofahrten bietet, Blicke aus dem Fenster in die Welt hinaus. Inzwischen eine Art Markenzeichen iranischer Regisseure. Dies bewies zuletzt auch der auf der Berlinale ausgezeichnete Film "Taxi" von Jafar Panahi.
Abbas Kiarostami: Like Someone in Love, mit Tadashi Okuno, Rin Takanashi, Kase Ryo u.a., 108 Minuten, erschienen beim Anbieter "absolut Medien".