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Mexikos "König Midas" gefasst

28. März 2016

Die mexikanische Polizei hat den mutmaßlichen Finanzchef des Drogenkartells Sinaloa festgenommen. Das Verbrechersyndikat gilt als eines der mächtigsten Lateinamerikas.

Fahndungsfoto von Juan Manuel Alvarez Inzunza, Finanzchef des Drogenkartells Sinaloa (Foto: picture alliance/dpa)
Fahndungsfoto von Juan Manuel Álvarez Inzunza alias "König Midas"Bild: picture alliance/dpa/Quadratín

Eliteeinheiten der Bundespolizei und Soldaten hätten Juan Manuel Álvarez Inzunza in der Stadt Oaxaca gefasst, teilte die Polizei mit. Der 34-Jährige mit dem Spitznamen "El Rey Midas" (König Midas) soll die internationale Geldwäsche für das Drogenkartell organisiert haben. Über ein Netzwerk von Firmen und Beteiligungen soll Inzunza innerhalb von zehn Jahren umgerechnet etwa 3,6 Milliarden Euro an Drogengeldern für das Verbrechersyndikat gewaschen haben. Sein Spitzname ist eine Anspielung auf den König Midas aus der griechischen Mythologie, der alles, was er berührte, in Gold verwandelte.

Die Geldwäsche fand den Ermittlern zufolge nicht nur in Mexiko, sondern auch in Kolumbien, Panama und den USA statt. Neben dem Drogenschmuggel ist das Kartell auch in Produktpiraterie, Menschenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt.

Der jetzt gefasste Inzunza wurde nach Mexiko-Stadt überstellt, wo er den Anti-Drogen-Ermittlern der Generalstaatsanwaltschaft übergeben wurde. Er könnte an die USA ausgeliefert werden. Oaxaca, wo Inzunza aufgespürt wurde, ist die Hauptstadt des gleichnamigen mexikanischen Bundesstaates im Süden des Landes.

Spektakuläre Flucht im Doppelpack

Das Sinaloa-Kartell gilt als die mächtigste Drogenbande Mexikos und wurde von Joaquín "El Chapo" Guzmán geführt, der im vergangenen Juli bei einem filmreifen Ausbruch durch einen zu seiner Gefängniszelle führenden Tunnel entwischt war. Es war bereits sein zweiter Gefängnisausbruch. Nach monatelanger Fahndung wurde der 58-Jährige Anfang Januar gefasst. Der zweite Mann im Kartell, Ismael Zambada García, befindet sich auf freiem Fuß.

Die US-Antidrogenbehörde DEA bezeichnet das Sinaloa-Syndikat als multinationalen Großkonzern des organisierten Verbrechens.

qu/se (afp ,dpa)

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