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Finanzinstitutionen warnen vor Bitcoins

4. Dezember 2017

Bitcoin nähert sich der neuen Rekordmarke von 12.000 Dollar. Zu Jahresbeginn stand sie noch bei 1000 Dollar. Eine gute Anlage? Finanzaufseher aus Europa und den USA warnen vor der Digitalwährung.

Symbolbild Bitcoin
Bild: picture-alliance/dpa/U. Baumgarten

Bereits als Bitcoin die 5000er Marke erreicht hatte, wurde von vielen Seiten davor gewarnt, auf eine weitere Wertsteigerung der Kryptowährung zu setzen. Aber es geht weiter aufwärts, wenn auch mit zwischenzeitlichen Rückschlägen: Am Montag aber stieg die Cyber-Devise um knapp zehn Prozent auf 11.800 Dollar. Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX meint, der Grund sei die nahende Einführung eines Terminkontrakts auf die virtuelle Währung.

Für Besitzer der Kryptowährung sind Zickzack-Bewegungen nichts Neues. Wer die Nerven behielt, der wurde bisher belohnt: Seit Jahresbeginn beläuft sich das Kursplus von Bitcoin auf fast 1000 Prozent. Der aktuelle Höhenflug dürfte weitere Menschen zu der Überlegung zu treiben, wie sie an der Erfolgsgeschichte teilhaben können. 

Gefahr für die Finanzstabilität

Bitcoin ist nicht die einzige Digitalwährung. Insgesamt gibt es rund 1000 solcher Konstrukte - wovon der Bitcoin allerdings der Bekannteste ist. Für den Bundesbanker Carl-Ludwig Thiele geht der Begriff 'Währung' bereits zu weit als Beschreibung für den Bitcoin. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung warnt Thiele vor dem Blockchain-Konstrukt. "Der Bitcoin ist eine spekulative Anlage", von Währung könne keine Rede sein, denn Bitcoins würden nur sehr selten dazu genutzt, etwas zu kaufen. Schon zuvor hatte er in einer Rede davon gesprochen, dass das digitale Geld erhebliche Konsequenzen für das Finanzsystem und die Finanzstabilität haben könnte.

Ähnlich hatte sich auch schon die US-Notenbank (Fed) geäußert. Aktuell ginge noch kein Risiko für die Stabilität des Finanzsystems aus, sagte der für die Bankenaufsicht zuständige Fed-Gouverneur Randal Quarles. Sollten sich die Währungen aber langfristig großflächig ausbreiten, könnten sie zu ernsthaften Problemen führen. Quarles betonte, in schlechten Zeiten könnten solche Währungen massiv unter Druck geraten. Zugleich äußerte er sich zurückhaltend zur Frage, ob Zentralbanken eigene Digitalwährungen ausgeben sollten. Hier sei Vorsicht geboten. Denn es bestehe die Gefahr eines Missbrauchs bei Geldwäsche, Terrorfinanzierung und Cyberattacken.

Es droht der Totalverlust

Ein solches Misstrauen hegt auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin. "Es tummeln sich auch Spekulanten und windige Geschäftemacher am Markt", so die Chefin der Wertpapieraufsicht der Bafin, Elisabeth Roegele. Das trage zu massiven Kursschwankungen von Kryptowährungen bei. In Zeiten niedriger Zinsen seien Anleger aber eher bereit, Risiken einzugehen, sagte Roegele. Nicht jede Kryptowährung werde sich jedoch am Markt durchsetzen. Im Zweifelsfall drohe Anlegern ein Totalverlust.

Auch der Chef der französischen Nationalbank fand skeptische Worte: "Der Bitcoin hat keine wirtschaftliche Grundlage und niemand trägt für ihn Verantwortung", so Volleroy de Galhau. Der Bitcoin sei auch in keiner Hinsicht eine Währung.

Was ist eine Blockchain?

02:35

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Keine Altersvorsorge

Bitcoin-Besitzer sehen das meist anders. So gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mit der Digitalwährung zu bezahlen. Doch auch der Gründer und Betreiber der Handelsplattform Bitcoin.de,Oliver Flaskämper, sagte im DW-Interview, dass er nicht davon ausgehe, dass sich der Bitcoin als alltägliches Zahlungsmittel durchsetze.

Der Bitcoin ist wie viele andere Kryptowährungen nur in einer begrenzten Menge verfügbar. Der komplizierte Algorithmus, mit dem sie erzeugt werden, sorgt dafür, dass es im Fall des Bitcoin maximal 21 Millionen davon gibt. "Ich glaube, dass all diese Währungen sich im Endeffekt nicht wirklich dauerhaft zum täglichen Bezahlen eignen, weil einfach die Menschen aufgrund dieser Limitierung diese Währung eher behalten wollen statt sie auszugeben", so Flasskämper. Auch er rät nicht zum Kauf der Kryptowährung. Bitcoins sei nichts für schwache Nerven, nichts für Fans von Sparbüchern und sicherlich auch noch nichts für die private Altersvorsorge. 

nm/hb (Süddeutsche Zeitung, dpa, rtr)

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