Für viele Präsidentenpaläste und Königshäuser sind sie die Glamour-Garanten. Doch wer fällt durch Exzentrik und wer durch Engagement auf? Brigitte Macron ist für viele noch ein unbeschriebenes Blatt.
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Legendäre "First Ladies"
Für viele Präsidentenpaläste und Königshäuser sind sie die Glamour-Garanten. Brigitte Macron ist die neue Première Dame im Elysée-Palast. Wird sie so legendär wie ihre berühmten "Kolleginnen"?
Bild: picture-alliance/Everett Collection
Frankreichs neue Première Dame
Mit 64 Jahren wird Brigitte Macron, Spitzname "Bibi", an der Seite ihres 24 Jahre jüngeren Mannes in den Elysée-Palast einziehen. Im Wahlkampf hat die frühere Lehrerin ihn kräftig unterstützt: Auf die Frage, warum Emmanuel jetzt Präsident werden müsse, scherzte sie: "Stellt euch nur vor, wie ich 2022 aussehen werde." Als Präsidentengattin will sie sich für benachteiligte Jugendliche einsetzen.
Bild: Getty Images/AFP/G. Gobet
Die neue First Lady: Melania Trump
Die Frau des neuen US-Präsidenten hatte viel Zeit um sich auf ihre Rolle als First Lady vorzubereiten. Früher hatte die gebürtige Slowenin gerne Fotos der protzigen Trump-Wohnungen auf Instagram gepostet. Nach dem Wahlsieg ihres Ehemanns präsentierte sie sich mit Familie in eleganten Kleidern. Sie wird sich als Präsidentengattin noch beweisen müssen. Wer weiß, welche Fähigkeiten in ihr schlummern?
Bild: Getty Images/C. Somodevilla
Die scheidende First Lady: Michelle Obama
Nicht nur in den USA trauern viele der ersten schwarzen First Lady in der Geschichte der USA nach. Michelle Obama begeisterte die Menschen mit ihrer Eleganz, ihrem Charme und ihrer Klugheit. Sie ist hochgebildet und hat stets ein gutes Händchen für Stil gezeigt. Manchmal war sie ebenso cool wie ihr Mann und war sich auch nicht zu schade, in einer kultigen TV-Show laut zu singen und zu rappen.
Bild: Reuters/K. Lamarque
Die glamouröseste First Lady: Jackie Kennedy
Die Witwe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy wird bis heute verehrt. Jacqueline "Jackie" Bouvier Kennedy kam aus der New Yorker Upper Class und hatte französische Wurzeln. Zusammen mit JFK, den sie 1953 heiratete, bildete sie das wohl glamouröseste Präsidentenpaar, das jemals ins Weiße Haus zog. Auch über ihre Zeit als First Lady hinaus machte ihre Stilsicherheit sie zur Legende.
Bild: Getty Images
Frankreichs schönste First Lady: Carla Bruni-Sarkozy
Die gebürtige Italienerin wurde als Model und Sängerin bekannt. Zunächst hatte sie Kunst und Architektur studiert, brach das Studium aber mit 19 Jahren ab. Musikalisch hatte sie vor allem mit dem Album "Quelqu'un m'a dit" Erfolg. 2008 heiratete sie den damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Carla Bruni gilt nach wie vor als Stilikone.
Bild: picture-alliance/dpa
Bildhübsche Königin: Rania von Jordanien
Die vierfache Mutter ist seit 1999 Königin von Jordanien, an der Seite ihres Mannes König Abdullah II. Sie ist für ihr gesellschaftliches Engagement innerhalb und außerhalb Jordaniens bekannt. Rania beteiligte sich an Demonstrationen gegen den "Islamischen Staat" und verurteilte die Terrormiliz aufs Schärfste. Für ihren Einsatz erhielt sie von Kanzlerin Merkel 2015 den Walther-Rathenau-Preis.
Bild: imago/Xinhua
Lieblingsfrau: Inkhosikati LaMbikiza
Sie ist Königin von Swasiland - aber nur eine von vielen, denn König Mswati III. hat mehrere Frauen. Queen LaMbikiza ist aber diejenige, die den absolutistischen Herrscher am häufigsten bei repräsentativen Anlässen begleitet - und ihm mit auffallenden Roben die Schau stiehlt. In Swasiland setzt sich LaMbikiza stark im Kampf gegen HIV und AIDS ein.
Bild: Getty Images/C. Jackson
Der Mythos aus Monaco: Grace Kelly
Aus der erfolgreichen Hollywood-Schauspielerin, die an der Seite von Gary Cooper oder Clark Gable spielte, wurde 1956 Fürstin Gracia Patricia von Monaco. Glücklich war sie mit der Ehe Gerüchten zufolge nie. Sie soll sogar gesagt haben, ihre Hochzeit sei der schlimmste Tag ihres Lebens gewesen. 1982 starb sie mit 52 Jahren bei einem Autounfall - und wurde zum Mythos.
Bild: AP
Mittelpunkt der High Society: Kaiserin Soraya von Persien
Soraya Esfandiari-Bachtiari war die Gattin des letzten Schahs von Persien. Mit nur 19 Jahren heiratete sie 1951 Mohammad Reza Pahlavi von Persien. Soraya sprach fließend Deutsch und Französisch, liebte das Reiten und das Skifahren. Die Ehe mit dem Schah wurde nach sieben Jahren wegen Kinderlosigkeit annulliert.
Bild: picture alliance/Bildarchiv
First Lady mit Schuh-Tick: Imelda Marcos
Diese Dame machte eher durch ihre Exzentrik und ihren Hang zum Luxus auf sich aufmerksam. Die ehemalige Schönheitskönigin war jahrzehntelang die Frau an der Seite von Ferdinand Marcos, dem zehnten Präsidenten der Philippinen. Er regierte sein Land diktatorisch. Weltruhm erlangte Imelda Marcos für ihre rekordverdächtige Schuhsammlung, die mehrere tausend Designer-Paare enthielt.
Bild: picture-alliance/Everett Collection
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Viele berühmte Präsidentengattinnen, Königinnen und Prinzessinnen hat die Welt schon gesehen. Dazu zählen nicht nur die Schönheiten aus unserer Bildergalerie. Auch die Geschichte zeigt: Schöne Frauen an den obersten Schaltstellen der Macht sorgen schon immer für Glamourgarantie - von Kleopatra im antiken Ägypten über die Kaiserin "Sissi" von Österreich bis hin zu Prinzessin Diana.
Auch die Damen, die an der Seite ihrer mächtigen Gatten dezent im Hintergrund wirken, werden ganz genau beobachtet. Sie engangieren sich für Soziales und Kulturelles und sind nicht zuletzt ihrem Mann immer eine treue Begleitung und Stütze - auch ohne Modelfigur und Designerkleider.
Die sanfte Macht im Hintergrund
Raissa Gorbatschowa war so ein Juwel. Die 1999 verstorbene letzte First Lady der Sowjetunion hat immer ihren eigenen Kopf bewiesen, war sehr gebildet, was ihr bei Staatsbanketten großen Respekt verschaffte. Die feinen Pariser Couturiers ließ sie außer Acht und schenkte bis zuletzt einer Schneiderin aus ihrer Heimat ihr vertrauen. Fast schon ein Skandal war es, dass ihr Ehemann Michail alles - auch die Politik - mit ihr besprach.
Das Weiße Haus fest im Griff
Nancy Reagan hat sich ebenfalls rührend um ihren Mann, den früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, gekümmert. Aber mit eiserner Hand. Das brachte ihr auch schon den Namen "Drachen-Lady" ein. Sie war durch und durch konservativ, republikanisch und repräsentativ. Bei ihr saß jedes Haar, nichts an ihrem Äußeren war dem Zufall überlassen. So wirkte sie zuweilen wie eine Puppe. Belächelt wurde Nancy nur für ihren Hang zur Astrologie. Ihren Mann hat sie stets bis aufs Blut verteidigt und am Ende bis zu seinem Tod (2004) hingebungsvoll gepflegt. Sie selbst ist im März 2016 gestorben.
Ein wenig schwarze Tinte
Auch Deutschland hatte bereits eine glamouröse First Lady zu bieten: Bettina Wulff. Lange konnte sie ihr Amt allerdings nicht bekleiden, da ihr Gatte, der ehemalige deutsche Bundespräsident Christian Wulff, über eine Affäre wegen möglicher Bestechlichkeit gestolpert ist und seine Präsidentschaft keine zwei Jahre gedauert hat (Juni 2010 - Februar 2012). Frau Wulff sah stets fantastisch aus und brachte ein wenig Jugend in das bundespräsidiale Dasein. Allerdings hatte sie ein gar nicht präsidiales Detail an sich, das die Presse ganz besonders interessierte: Ein kleines Tribal-Tattoo am rechten Oberarm. Stoff für Klatsch und Tratsch hat sie auch geliefert und brauchte lange, um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, sie habe vor ihrer Ehe im Rotlichtmilieu gearbeitet.
Ein Fest für Designer - wenn da nicht Donald wäre ...
Die First Lady, auf die die ganze Welt an diesem Tag blickt, ist dagegen tatsächlich kein Kind von Traurigkeit gewesen. Melania Trump ist ein ehemaliges Model, das extrem viel Haut gezeigt hat und sich unter anderem für das britische Männermagazin GQ nackt auf einer Felldecke räkelte.
Inzwischen hat sie auf Fotos mehr an und hüllt sich auch gerne mal in schlichte Eleganz. Eine First Lady, über die sich alle Modedesigner freuen müssten - schließlich hat sie Idealmaße. Allerdings ist da ihr Mann, der auch in der Modewelt so unbeliebt ist, dass viele Designer keine Lust verspüren, Mrs. Trump einzukleiden. Das Thema ist höchst emotional: An Silvester trug Melania eine Robe aus dem Hause Dolce & Gabbana, worüber sich Modemacher Stefano Gabbana öffentlich freute. Dafür erntete er einen heftigen Shitstorm.
Melania Trumps Vorsatz für ihr Rolle als Präsidentengattin: Sie werde sich gegen Cyber-Mobbing engagieren, erklärte sie auf einer Wahlkampfveranstaltung.
Die selbstbewusste Ratgeberin
An die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Emmanuelle Macron und seiner 24 Jahre älteren ehemaligen Lehrerin Brigitte Trogneux hat man sich in Frankreich mittlerweile gewöhnt. Kennengelernt haben sich die beiden, als der damals 15-Jährige als Vogelscheuche auf der Bühne stand. Sie leitete den Theaterclub an seinem Gymnasium, er schlug ihr vor, ein gemeinsames Theaterstück zu schreiben. Als er zwei Jahre später das Gymnasium wechselte, soll er ihr vor der Abreise zugerufen haben: "Sie werden mich nicht los, ich komme zurück und heirate Sie."
2007 gaben sich die beiden tatsächlich das Ja-Wort. Aus erster Ehe hat Brigitte drei Kinder und mittlerweile sieben Enkelkinder. Ihren Beruf als Lehrerin gab sie auf, um die politischen Ambitionen ihres Mannes zu unterstützen. Auch im Präsidentschaftswahlkampf stand sie ihm als engste Ratgeberin zur Seite, organisierte seine Termine und redigierte seine Reden.
Die selbstbewusste 63-Jährige wirkt nicht wie ein Anhängsel ihres Mannes, sondern wie eine ebenbürtige Partnerin. Als Première Dame will sie vor allem benachteiligte Jugendliche in Problemvierteln unterstützen.