Flüchtlinge der Brandstiftung verdächtig
7. Juni 2016Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung gegen sechs Bewohner der Halle. Die Männer seien zur Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht worden, teilten die Behörden mit.
Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat oder eine Brandstiftung von außen gebe es nicht. Die Halle nahe der Düsseldorfer Messe war komplett ausgebrannt. 28 Flüchtlinge zogen sich Rauchgasvergiftungen zu. Auch ein Feuerwehrmann und ein Helfer aus der Unterkunft wurden leicht verletzt.
Unterkunft für fast 300 Männer
Alle rund 130 Männer, die sich beim Ausbruch des Feuers in der Halle in der Nähe des Messegeländes aufhielten, seien in Sicherheit, teilte die Düsseldorfer Stadtverwaltung mit. In der Halle waren insgesamt 282, ausschließlich allein reisende Männer untergebracht, vor allem Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Die Brandursache ist noch unbekannt. Die Halle brannte vollständg nieder.
Als die Löschzüge eintrafen, habe die rund 5000 Quadratmeter große ehemalige Messehalle komplett in Flammen gestanden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Eine dunkle Rauchsäule war von weitem zu sehen. In der Nähe der Flüchtlingsunterkunft ist auch der Düsseldorfer Flughafen. Der Betrieb dort werde durch das Feuer nicht beeinträchtigt, teilte ein Sprecher mit. Die Feuerwehr rief wegen der starken Rauchentwicklung dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Brand unter Kontrolle
Die Feuerwehr konnte den um die Mittagszeit ausgebrochenen Brand inzwischen unter Kontrolle bringen. Es könne aber noch bis in die späten Abendstunden dauern, bis die Flammen endgültig gelöscht seien, hieß es.
Einige der Männer in der Unterkunft seien von dem Feuer im Schlaf überrascht worden, berichteten Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Sie seien aber von Helfern rechtzeitig wachgerüttelt worden. Viele der Flüchtlinge beobachteten die Löscharbeiten von einem Platz in der Nähe der Halle. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger bot an, die Bewohner in einer Landeseinrichtung unterzubringen.
wl/uh (dpa, afp, rtr, epd)