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Politik

Flüchtlinge stürmen die spanische Exklave Ceuta

9. Dezember 2016

Immer wieder versuchen Migranten, das im Norden Marokkos gelegene Gebiet zu erreichen. Diesmal überwanden mehrere Hundert die sechs Meter hohen Zäune. Die spanische Regierung hält sich bedeckt.

Marokko Flüchtlinge stürmen spanische Exklave Ceuta
Bild: Reuters

Fernsehbilder zeigten den Ansturm der Flüchtlinge auf die Grenzanlagen der im Norden Marokkos gelegenen spanischen Stadt Ceuta. Sie kletterten an zwei Stellen den sechs Meter hohen Zaun hinauf, viele überwanden die mit Stacheldraht bewehrte Spitze. Medienberichten zufolge gelangten bis zu 200 der insgesamt rund 400 Männer auf spanisches Gebiet.Die meisten von ihnen stammen vermutlich aus Ländern südlich der Sahara.

Flüchtlinge überqueren den mit Stacheldraht bewehrten Grenzzaun der spanischen Enklave CeutaBild: Reuters

Die spanische Regierung ließ Anfragen nach einem Kommentar zunächst unbeantwortet. Auch die Zahl der nach Ceuta gelangten Flüchtlinge wurde nicht bestätigt. Unklar ist auch noch deren rechtlicher Status. "Die meisten sind festgenommen, nach dem Rest suchen wir", sagte Spaniens Innenminister Ignacio Zoido. Zwanzig Prozent seien allerdings noch nicht wieder aufgetaucht, gab der Politiker zu.

Mehrere Verletzte

Wie ein Ministeriumssprecher mitteilte, wurden bei dem jüngsten Ansturm zwei Polizisten und drei Flüchtlinge verletzt. Den Angaben zufolge erlitten sie Schnittwunden und Prellungen. Mitarbeiter des Roten Kreuzes sprachen dagegen von mehr als 100 Menschen, die sie wegen kleinerer Verletzungen behandelt hätten. 25 weitere hätten in ein Krankenhaus gebracht werden müssen.

Spaniens stellvertretender Sicherheitsminister, José Antonio Nieto, kündigte für diesen Freitag einen Besuch in Ceuta an, um sich einen Eindruck von der Lage vor Ort zu verschaffen.

Fluchtpunkt und Hoffnungsort

Ceuta und die 380 Kilometer weiter östlich, ebenfalls in Marokko liegende zweite spanische Exklave in Marokko, Melilla, sind immer wieder Anlaufpunkt für afrikanische Flüchtlinge, die auf diesem Weg auf europäischen Boden kommen wollen. Ihr Ziel ist es, eines der temporären spanischen Registrierungszentren zu erreichen, wo sie dann Asyl beantragen könnten.

Amnesty International und andere Menschenrechtsgruppen stufen Ceuta und Melilla dagegen als "rechtsfreie Territorien" ein und beschuldigen die Polizei, dort immer wieder Flüchtlinge zu misshandeln.

mak/jj (afpe, ape, rtre)

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